• Tot in BetonLeider erinnere ich mich nur selten an meine Träume, wenn ich aufwache. Lediglich einzelne Traumbilder bleiben mir manchmal in Erinnerung, diese dann aber unauslöschlich. Ich würde sie so gern mal als Filmsequenzen einem staunenden Publikum zeigen. Zum Beispiel, wie futuristische Autos durch eine mittelalterliche Gasse fahren, die mit Fachwerk überbaut ist. Mein absoluter Lieblingstraum seit vielen Jahren.
    Heute wachte ich auf mit einem Stück Traum, in dem ich mich darüber freute, dass jetzt im Januar meine Kapuzinerkresse schöne grüne Blätter und satte orange Blüten hatte. Leider nur ein Traum, aber mir war sofort klar, dass endlich Frühling ist.
    mein MärchenschlossIn der Tat strahlte die Sonne, so dass man Lust bekam, mit einem futuristischen Auto ins Mittelalter zu brausen und dort im Schatten einer Burg zu lustwandeln.
    EnergieplanWie ich noch so überlegte, wo der Himmel wohl am blauesten wäre, rief Barbara an und schlug einen Spaziergang vor. Da sie die Ausstellung "Energieplan" mit frühen Zeichnungen von Joseph Beuys noch nicht gesehen hatte, fuhren wir ganz smart zu  Schloss Moyland.
    Und wir hatten zuerst den Parkplatz, dann das Schloss beinahe für uns allein. In der Ausstellung nur vier andere Besucher und die Dame, die darauf achtet, dass niemand fotographiert, weil ein Rechtstreit  um die Bilder tobt. Was verboten ist, das macht uns grade scharf. Man darf mir echt nicht das Fotographieren verbieten.bildschön
    AdventskalenderDanach hatten wir das ganze Café für uns und zwei Gutscheine für Kaffee von der Museumskasse, was aber nichts nutzte, weil eben niemand da war außer uns, nicht einmal die Kaffeeköchin.
    Schön war, dass wir auch den Skulpturenpark ganz für uns hatten. Nur ein paar Enten machten Landeübungen auf dem leicht vereisten Burggraben, eine konnte sogar übers Wasser gehen. Und nun will ich noch unbedingt herausbekommen, für wen und von wem das Mausoleum aus Beton gegossen wurde.

    Lass dein Haar herunter!

     

      Flieg!    
       

    Rostlaube

     

      Tierwelt

    Da wir auch beim zweiten Versuch keinen Kaffee bekommen und darauf verzichtet hatten, mit dem Klavier aus dem Gebäude zu verschwinden, probierten wir das neu aufgemachte Café Zur alten Post vor dem Schlossgelände. Wir hatten daran eine gute Erinnerung, aber nun hatte es neue Besitzer und einen neuen Style mit kleinen Schönheitsfehlern. Aber was soll's, die ganze Schickimickibude plus Personal war für uns allein geöffnet.

     Café  

    Très chic

     


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  • coolÇa ne nous rajeunit pas.

    Jana Lisa fête ses 18 ans aujourd'hui. On est invité au déjeuner, c'est quand même un peu comme ces anniversaires des enfants en plein jour sans alcool et musique trop forte.
    Elle
    est une jeune fille sérieuse après tout.

     Chronik einer Geburtstagsfeier

    Wer fehlte: Anna, Anna, Bärbel und Reiner, Eva, Yahya und Walter

    Wer noch kam: Anna, Sieglinde, Matthias und Philipp

    Wer cool war: Jana Lisa (driving really far and fast), Anna (coolest kid in town*), Tim (silent and mysterious), Philipp (lächelt, isst, liebt laute Geräusche, macht aber keine, bekommt langsam eine Frisur)

    Was cool war: Lierenfelds Geschenk (böse, aber richtig nett), Gyrossuppe, Mädchengekicher im Untergeschoss, ein Suppentopf-Geschenk, ein Hund namens Joshua, die Deutsche Post (stellt auch bei Schnee und Eis zu, eventuell, meine Weihnachtskarte ist diese Woche angekommen, Bonner Postler gegen Düsseldorfer Schneechaos), Kaisers Supermarkt

    Was ich erfahren habe: *Ulrich findet Anna richtig cool. Sie hat in sein Geburtstags-Freundschaftsbuch unter "Lieblingstiere" geschrieben: Tiere, die Menschen essen. Anna ist das egal, sie findet Ulrich nicht cool. Aber Ulrich ist ja auch kein Welpe.Adventskalender
    Realschule ist super:
    REAL, einmal hin, alles drin!
    Am Gymnasium kann man eine Facharbeit über Verwesung schreiben.
    jardinEssen ist keine Großstadt, sondern eine Bauernschaft.
    Man kann mehr oder weniger vegan sein. Honig essen beutet Bienen aus, bringt sie aber nicht um. Kuchen hält
     auch ohne Eier. Tiere, die eines natürlichen Todes gestorben sind, darf  man essen. *Anna hat früher nur Fleisch gegessen, wenn man ihr sagte, das Tier hätte schon tot auf der Wiese gelegen. Elektrisch gestorben - auf Knopfdruck?*
    Man kann vegan noch toppen, indem man auch keine Pflanzen tötet und z.B. nur Äpfel isst, die schon unter dem Baum liegen.
    Vorsicht bei Pilzen, man weiß nicht, wieviel Tier in ihnen steckt.
    Nachtrag von Matthias: Cheeseburger kann man einen Monat lang bei Zimmertemperatur aufbewahren, ohne dass sie schimmeln. Das hat Jana wohl bei einer ihrer ekeligen Versuchsreihen herausbekommen. Hoffentlich ist REAL ist nicht so pfui wie Gymnasium. Der Kaisers in Kettwig war übrigens sehr überzeugend.
    Mit Bio-Eiern ist es wie mit Schneeschaufeln und Streusalz im Dezember. Aber Hilla hatte welche.
    Übrigens war heute kein Veganer oder Moslem anwesend, auch nächsten Sonntag kann Siggi wahrscheinlich kochen, was der Schweinestall hergibt, keine Lebensmitteltabus.
    Ist es eigentlich normal, dass man in Essen dauernd über Essen redet?

    * Anna macht auch heute noch am liebsten alles auf Knopfdruck. Außerdem liebt sie Technik so sehr, dass sie Französisch aufgegeben hat, um Technik zu belegen. Und sie hilft sich gern selbst. Als Tim sie einmal beim Spielen im Keller, der übrigens wegen der Hügellage nicht unterirdisch und dunkel ist, einsperrte, nahm sie einfach einen Besen und schlug mit dem Stil ein Loch in die Tür. Letztlich hatten beide Abzüge im Taschengeld, um die Tür zu reparieren. Einmal hatte sie ihren Hausschlüssel vergessen, setzte sich also auf die Terrasse und machte Hausaufgaben. Dabei bemerkte sie nicht, dass nach und nach die ganze Familie eintraf, die sich große Sorgen machte und eine Suchaktion nach ihr startete.


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  • Die rp online fasziniert mich im Moment immer wieder mit ihren Überschriften. Noch ein politischer Asylantrag? Nein, bloß eine lange geplante Reise, die nun doch nicht stattfindet, dabei hatte Annette ihre Burkas schon eingepackt und eine flammende Rede über die Rechte der Frau geschrieben.

    Sehr hübsch auch diese Überschrift: Frankreich erteilt Deutschland eine Lektion. Keine Bange, da haben nur ein paar Typen Handball gespielt, ist das schon ein pars pro toto?

    Und die Handball-Meisterschaft bringt auch wieder Tunesien ins Gespräch, dazu fiel der rp ja schon nichts mehr ein. Zumindest keine Berichterstattung aus dem Land.
    Mir gefällt auch der Stil der rp, man schreibt, wie der Schnabel wächst: "Ein Glück habe sich die Lage etwas beruhigt ..."

    Ein Glück gibt es das Dschungel-Camp, da kann man am Tag als Meldung verkaufen, was abends im Fernsehen kam.


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  • Der Titel dieses Artikels in der rp online schien mir verheißungsvoll, aber leider hat er doch nicht Ben Ali und seine Baggage rausgeschmissen. Es geht nur um Fußball, König Abdullah ist ungehalten, weil sein Land nach der dritten Niederlage im Asien-Cup ohne Punkte ausgeschieden ist. Deshalb hat er Trainer und Funktionäre entlassen.
    Vielleicht sollte er Ben Ali eine Chance als Trainer geben, schließlich ist Tunesien eine echte Fußball-Nation, Afrika-Meister von 2004 und regelmäßig qualifiziert für Weltmeisterschaften.
    Und es könnte ein Trend werden, dass ehemalige Diktatoren sich nützlich machen und die Verbrechen ihrer Amtszeit einfach ignorieren wollen. Vorgestern kehrte Baby Doc Jean-Claude Duvalier nach Haiti zurück, um dem Land zu helfen. So ist es recht, raube jemanden aus, zünde sein Haus an, erschieß seine Familie, und komm dann zurück, um die Feuerwehr mit deinem Wassereimer zu unterstützen.
    Oder geht der Trend vielleicht dahin, dass Frankreich keine Lust mehr hat, hachrangigen Kriminellen ein kuscheliges Heim zu bieten? Warum aber hat Duvalier keine Angst davor, in Haiti angeklagt zu werden? Und warum wurde er es nicht in Europa?
    Ach ja, nochmal zur Methode Abdullah, ich finde, man sollte die auch auf unfähige europäische Diplomaten anwenden. Wenn Außenminister so vollkommen verschlafen, was nur gerade eben auf der anderen Seite des Mittelmeers passiert, gehören sie nicht in dieses Amt. Mal abgesehen von Guido Westerwelle, der dafür ohnehin ungeeignet ist, hat auch Michèle Alliot-Marie sich als hohle Nuss geoutet. Aber wohl auch nicht zum ersten Mal.

    (Mein persönlicher Rekord, drei Diktatoren in einem Beitrag, plus zwei politische Nullnummern!)


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  • In der RP online war Tunesien heute schon nur noch ein Thema am Rande, es wurde lediglich vermeldet, dass die letzten deutschen Touristen ausgeflogen sind. Allerdings haben viele in ihren Hotelanlagen gar nicht bemerkt, dass etwas los war und wurden beim Frühstück oder am Strand von der Aufforderung überrascht, ihre Koffer zu packen. Zum Beispiel Anneliese und Ernst Hünerbein aus Gescher im Münsterland, die der RP eine erste Kriegsberichterstattung und Schlagzeile liefern.
    reines BierUnd jetzt wird man auch schon kritischer gegen diese Jasmin-Revolution, haben doch junge Leute die Reisebusse der deutschen Senioren mit Steinen beworfen. Und dann mussten einige sogar in Düsseldorf übernachten, weil sie keinen Mietwagen bekamen und eigentlich sowieso woanders landen wollten, Kleingeld wurde gesucht zum Telefonieren, denn alles kam ja so überraschend, dass man seine Lieben nicht mehr benachrichtigen konnte. So sind sie, die deutschen Senioren. Kein Handy, kein Geld, keine Ahnung. Dagegen wirken die Probleme der Tunesier doch direkt viel unwichtiger. Friseur mit Sprachkenntnissen
    Wieso hat eigentlich keiner bemerkt, wie ungewöhnlich es ist, mitten in einer Revolution beim Frühstück oder Sonnenbad freundlich informiert und dann gefahrlos mit einem klimatisierten Reisebus aus dem Krisengebiet gebracht zu werden?
    Überhaupt gaben und geben die Tunesier sich verdammt viel Mühe mit den deutschen Touristen, lernen sogar ihre Sprache und backen ihre Kuchen. deutscher Kuchen im OrientNicht dass die tunesischen Kuchen nicht auch sehr lecker wären, in Frankreich weiß man tunesische Bäckereien sehr zu schätzen. Vermutlich wird Tunesien bald wieder zur Ruhe kommen und Geld brauchen für einen Neuanfang. Dann wäre es doch nett, mal ein bisschen Urlaub dort zu verbringen, aber nicht zu Dumpingpreisen, die Menschen sollten auch Gehälter bekommen, von denen sie leben können.
    Dafür bekommt man dann auch ein Bier, das nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde.

    AdventskalenderUnd was mögen Tunesier am meisten an den Deutschen? Sicher nicht ihre charmante Art und gute Küche. Nein, unsere Fahrzeuge überzeugen auch in Nordafrika. In Tunis fahren deutsche Straßenbahnen, hoffentlich hat niemand sie mit Steinen beworfen. Und deutsche Autos sind auch in höchsten Kreisen beliebt, Ben Ali bekommt vermutlich in Saudi Arabien einen Mercedes zur Verfügung gestellt. Mir gefällt allerdings ein VW als Dienstwagen deutlich besser.

    Passat in Tunis

    Nachtrag: Offensichtlich gibt es nicht nur Deutsche, die schnell weg möchten, sondern auch solche, die mitmischen wollen als ausländische Söldner. Bei diesen hier hat es nicht geklappt. Ich habe mir das Video angesehen und immer wieder gedacht, dass da ein Päckchen Papiertaschentücher von Aldi am Boden liegt. Einsichten in die Intimsphäre eines Hobbykillers? RP online hat den Text hinter dem Link geändert, es sind nun schwedische Jäger, die da mit ihren Gewehren unterwegs waren. Sag ich ja, Hobbykiller.

     


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  • Oder doch lieber Ceterum censeo Carthaginem esse delendam?

    Ganz Karthago?Palast Ben Ali Karthago Nein, nur ein einzelner Palast, erbaut neben den Ruinen von Karthago, den aber weder Einheimische noch Touristen fotografieren dürfen. Soviel zur Paranoia von Diktatoren. Hab ich natürlich doch fotografiert, obwohl die Ruinen viel interessanter sind, aber was verboten ist, das macht uns grade scharf.
    Vor Fotos hat man in tunesischen Polizei- und Diktatorenkreisen geradezu panische Angst.

    Botschaft TunisSo habe ich mir mal erlaubt, in Tunis die deutsche, also meine Botschaft zu fotografieren, was sofort einen Polizisten auf den Plan rief, der den Film von mir verlangte. Er war auch nicht in der Lage zu begreifen, dass man aus einer Digitalkamera keinen Film holen kann. Nach längerer Aufsässigkeit meinerseits und nachdem ich ihm auch noch das Berühren meiner Kamera verboten hatte, schleifte er mich schließlich frustriert zur Botschaft, damit die Deutschen sich mit mir rumärgern sollten. Der herbeigerufene Sicherheitsbeauftragte amüsierte sich köstlich, sagte ein paar Gemeinheiten über die tunesische Polizei und ließ mich ziehen, worauf sich der Polizist sogar noch bei mir entschuldigte. Das nenne ich doch mal obrigkeitshörig.

    Der Titel Panem et circenses bezieht sich allerdings auf meine Ansichten zu tunesischen Medien. Ich kenne den staatlichen Sender TV7 aus eigener Anschauung und behaupte, dass die Themen sich fast ausschließlich auf schnulzige Musik, Kochen und Essen sowie Fußball beschränken. In den Nachrichten sieht man ganz überwiegend die Heldentaten von Ben Ali, der eine tolle Rede gehalten oder etwas eingeweiht hat. Also ein echtes Verdummungsorgan, und das funktionierte bisher gar nicht so schlecht. Dann kam das gefährliche Internet und machte den Machthabern Angst, sie unterbanden facebook und youtube, was ein echter Fehler war, denn nun wurden die arbeitslosen jungen Männer böse. Dabei wollten sie doch nur spielen. Und die gierigen alten Männer begriffen nicht, dass jahrzehntelange Gehirnwäsche auch im Internet dazu führte, dass Tunesier sich überwiegend mit Musik, Fußball und Spielchen beschäftigen. Bis heute erkenne ich auf den facebook-Seiten meiner tunesischen Kontakte keine politischen Äußerungen.

    asterixDann habe ich mal verschiedene Zeitungen im Internet angeschaut, besonders neugierig war ich auf die marokkanischen, denn Marokko müsste sich ja von den Unruhen in Tunesien und Algerien besonders betroffen fühlen. Aber nein, da werden keine schlafenden Hunde geweckt, die winzige Nachricht über Tunesien ist gut versteckt, wenn überhaupt vorhanden. Wie ein Kommentar in Le Monde vermutet, bereiten die meisten arabischen Diktatoren schon ihre Koffer und Flugzeuge vor, während sie ansonsten möglichst wenig über Tunesien verlauten lassen und die Armeen in Stellung bringen.

    Immerhin verbreitet die Homepage von TV 7 heute die Nachricht, dass der Posten des tunesischen Präsidenten definitiv vakant sei. Kann man es eleganter ausdrücken?

     

    Annonce de la vacance définitive au poste
    de la Présidence de la République.

     

    Le Conseil Constitutionnel,

    Après lecture de la lettre qui lui a été adressée par le Premier ministre, en date du 15 janvier 2011 ;

    Et après avoir pris connaissance des dispositions de l'article 57 de la Constitution concernant la vacance de la Présidence de la République ;

     Et étant donné qu'il ressort de ladite lettre que le Président Zine El Abidine Ben Ali a quitté le pays sans déléguer ses pouvoirs au Premier ministre conformément aux dispositions de l'article 56 de la Constitution ;

    Et étant donné qu'il n'a pas présenté sa démission de ses fonctions à la tête de l'Etat ;

    Et étant donné que le départ s'est déroulé dans les circonstances actuelles qui prévalent dans le pays et après avoir décrété l'état d'urgence ;

    Et étant donné que l'absence du président la République de cette façon l'empêche d'exercer pleinement ses fonctions, ce qui représente un cas d'empêchement absolu à l'exercice de ses fonctions, en vertu de l'article 57 de la Loi fondamentale ;

    Annonce :

    - Premièrement : la vacance définitive au poste de Président de la République.

    - Deuxièmement : les conditions constitutionnelles sont remplies pour que le président de la Chambre des députés

    Les présidents de la chambre des députés et de la chambre des conseillers sont tenus informés de cette annonce.

    Cette annonce sera publiée dans le Journal Officiel de la République Tunisienne (JORT).

    Cette décision a été prise, lors de la réunion, tenue au siège du Conseil Constitutionnel, au Bardo, le samedi 15 janvier 2011, sous la présidence de M. Fethi Abdennadher, président de cette instance et en présence des membres :

    Mme Faiza Kéfi et MM. Ghazi Jribi, Mongi Lakhdhar, Mohamed Ridha Ben Hammed, Mohamed Kamel Charfeddine, Néjib Belaid, Brahim Barteji et Mme Hamida Laarif.


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  • Die Amerikaner haben in der Vergangenheit ja gern diktatorische und korrupte Regimes unterstützt und die vertriebenen Diktatoren aufgenommen, die ihnen als Garant gegen Kommunismus erschienen. Ein bisschen haben sich die Zeiten geändert, Ben Ali und seine Familie haben es vorgezogen, sich nach Saudi Arabien zu flüchten, obwohl sie immer als pro westlich galten. Aber der Westen ist nicht so pro Ben Ali, wie er vielleicht dachte. Das liegt daran, dass er und seine Familie das Volk tyrannisiert und ausgebeutet haben, dieses aber nicht nach Islamismus oder Kommunismus strebt, sondern einfach nach Demokratie. Wenn das so bleibt, wird Tunesien vielleicht die erste echte Demokratie in der arabischen Welt, zu wünschen wäre es. Europa und Amerika werden nach Kräften dabei helfen, schließlich haben sie viel investiert, zum Beispiel in Hotels. Ob sie ihren Angestellten dann wohl endlich gescheite Löhne zahlen?

    Auf WikiLeaks kann man ein Dokument von 2008 nachlesen, in dem die amerikanische Botschaft die Korruption und Bereicherung der Familie Ben Alis und seiner Frau beschreibt. Veröffentlicht ist dieses Dokument in Le Monde, dort findet sich zunächst eine französische Zusammenfassung.
    Die amerikanische Botschaft beschreibt in ihrem Telegramm auch, das westliche Unternehmen z.T. in das Korruptionssystem der Familie Trabelsi einbezogen werden sollten, sich aber mit Hilfe ihrer Botschaften wehrten wie eine deutsche Firma oder sich ganz zurückzogen wie McDonalds.

    Hier die abschließende Beurteilung der amerikanischen Botschaft über die Korruption in Tunesien. Die Amerikaner haben bereit 2008 von Aufständen und Unzufriedenheit der Bevölkerung berichtet:
    "Corruption is a problem that is at once both
    political and economic. The lack of transparency and
    accountability that characterize Tunisia's political system
    similarly plague the economy, damaging the investment climate and fueling a culture of corruption. For all the talk of a Tunisian economic miracle and all the positive statistics, the fact that Tunisia's own investors are steering clear speaks volumes. Corruption is the elephant in the room; it is the problem everyone knows about, but no one can publicly acknowledge. End Comment."  http://wikileaks.ch/cable/2008/06/08TUNIS679.html


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