• Was bisher niemand wusste: Ich kenne mich aus im Fußball.

    Le Monde ließ seine Leser Prognosen über das Ergebnis des Auftaktspieles der EM abgeben. Hier ist meine Prognose vor dem Spiel, und nun ist es beendet.
    2:1 für Frankreich.

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  • HassbotschaftIm Nachspann zur brutalen Ermordung von Niklas lese und höre ich jetzt immer wieder Berichte über Bad Godesberg, was mir natürlich extrem auffällt, weil ich dort lange gewohnt habe und in den letzten Jahren nur selten etwas in der Zeitung oder im Radio vernommen habe.

    Der Tenor ist jetzt immer: Seit die Botschaften und Ministerien weg sind, ist es hier viel unsicherer geworden. Das mag sein, denn früher wimmelte es von Polizei und sonstigem Sicherheitspersonal, das war weit entfernt von Normalität. Unterschwellig wird auch vermittelt, hier herrschten jetzt islamische Jugendgangs, IS-Anhänger und vermummte Araber aller Art.

    Ist das ein Ort für Trauer oder für für Rache?Heute lese ich in der FAZ: "Als Bad Godesberg das feine Diplomatenviertel war, ließ sich gut von Multikulti schwärmen. Dann wurde ein junger Mann totgeprügelt. Viele haben nun Angst und fühlen sich fremd in einem Ort, in dem die Burka das Stadtbild prägt." Zum Beweis ein eigenartiger Ausschnitt eines eigenartigen Schnappschusses von der Ecke Bonner Straße Aennchenplatz, so gewählt, dass die Burkafrau gut zu sehen ist, die andere junge Frau fast hinter einem Parkautomaten verschwindet, allerdings schafft es ihr nackter Knöchel doch noch ins Bild. Ansonsten ist der Ausschnitt so gewählt, dass der Hauseingang trostloswirkt und man arabische Schrift sieht. Die z.T. teuren Autos und Läden an der Stelle sieht man nicht.

    Ich war kürzlich dort und fand es ziemlich wie früher, allerdings gerade an dieser Ecke noch einen Tick schlimmer, weil extrem ausgebaut für Autoverkehr. An der Stelle hat mich mal fast ein Bus überfahren, als ich mit dem Fahrrad unterwegs war. Und das mit voller Absicht, vier Räder waren da immer schon im Vorteil. Irgendwelche alten Häuser sind wohl auch plattgemacht worden für neue Glaspaläste.

    Burkas rechts im Bild: Privatpatientinnen und KundinnenUnd die Burkas, ja, die gab es auch früher schon. Allerdings waren sie den Godesbergern immer hochwillkommen, genauso wie die Araber mit weißen Gewändern und Kopfbedeckungen, weil sie viel Geld aus den Golfstaaten nach Godesberg brachten. Und wie ich selbst erleben konnte, tun sie das immer noch. Als ich durch die Fußgängerzone lief, waren vor mir zwei Burkafrauen unterwegs, die dann auch in die Parfümerie Rüdell gingen, wo man Kundinnen und Kunden seit jeher in Arabisch und Englisch bedient, wenn sie das wünschen, weil sie unter der Burka eine goldene Kreditkarte bei sich tragen. In der Parfümerie ging es jedenfalls munter zu beim Abrechnen mit großen Summen arabischer Kunden, ich konnte so gerade noch das Gesicht wahren mit einer Flasche Un jardin sur le Nil. Gut gewählter Name von Hermes.

    Arabische KücheAls ich in den 90er Jahren in der Friedrich-Ebert-Straße gegenüber vom Stadtpark in Godesberg arbeitete, hatte dort die private Augenklinik Dardenne eröffnet. Das war ein weiterer warmer Geldregen für Godesberg, denn die Patienten aus den Golfstaaten kamen mit großem Gefolge. Und was tun gelangweilte reiche Araber den ganzen Tag? Einkaufen, genau. An den Informationen in arabischer Schrift in allen Läden störte sich da niemand, genauso wenig wie am Rest der arabischen Infrastruktur. Dabei konnte doch auch schon damals niemand glauben, dass in der König Fahad Akademie nur Toleranz und Weltoffenheit gelehrt wurde.

    Arabischer PartyserviceAch ja, auch die unterprivilegierteren Araber gab es bereits in den 80er und 90er Jahren, sie kamen allerdings nicht aus den Golfstaaten, sondern aus dem Norden Marokkos, arbeiteten bei der Müllabfuhr und bei Haribo, wo ich auch in den Semesterferien arbeitet und zum ersten Mal mit Marokkanern Bekanntschaft machte. Da war mir noch nicht klar, wie groß der Unterschied zwischen Norden und Süden in diesem Land ist. Einige hatten auch die Kultur des Kiffens aus ihrer Heimat beibehalten und engagierten sich im Drogenhandel.

    Diese Menschen wohnten dann nicht im Villenviertel, sondern meist entlang der Bahnlinie, zum Beispiel in der Paul-Kemp-Straße. Ich war dort manchmal zu Besuch und habe den Geruch der muffigen Hausflure, gewürzt mit gegrillten Sardinen und Männersocken, immer noch in der Nase.


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