• Impfen oder nicht impfen, das ist hier die Frage

    Es ist bemerkenswert, wie schnell sich der Wind drehen kann. Vor einiger Zeit meinte die Politik noch, gebetsmühlenartig versichern zu müssen, es werde keine Impfpflicht geben, jedoch müsse die Werbemaschinerie angeworfen werden, damit sich doch genügend Menschen impfen ließen.

    Nun stellt sich aber heraus, dass die Krakeeler, die man beschwichtigen wollte, in keiner Weise die Realität abbilden. Denn in den ersten Altenheimen ließen sich jeweils mehr als 90 % der Menschen impfen, sowohl bei den Insassen als auch beim Personal. Und nun werden Regierung, Gesundheitsministerium und EU heftig kritisiert, weil sie nicht mehr von dem BioNtech-Pfizer Impfstoff geordert hat. Dafür gibt es gute Gründe, zum Beispiel eine gewisse Streuung, als man noch nicht wusste, wer zuerst fertig würde mit seinem Produkt. Aber angesichts vieler Länder weltweit, die sich teuren Stoff nicht leisten können, hätte man durchaus viel mehr ordern und notfalls an diese Länder verschenken können. Meine Meinung. Aber Geiz ist geil, und das ist einer der schlechten Gründe, warum noch nicht so umfangreich geimpft wird, wie es eigentlich möglich wäre.

    nicht geimpftIn den Niederlanden zum Beispiel werden 175000 Impfdosen gelagert, aber nicht verimpft. Geplant ist ein symbolischer Impftag am 8. Januar, aber der wirkliche Impfbeginn ist der 18. Januar. Das erscheint absurd, liegt aber daran, dass die Niederlande auf den billigen Impfstoff von AstraZeneca gesetzt haben, den man im Kühlschrank aufbewahren kann. Deshalb haben sie überhaupt keine Logistik aufgebaut und wollten die Hausärzte das ganze wie bei der Grippeimpfung erledigen lassen. Was die Preise betrifft, so war ich positiv erstaunt, als ich die Grippeimpfung für meine Mutter in der Apotheke abholte: 22 €. Mit erschien das günstig. Nun habe ich gelesen, das der Corona-Impfstoff von Moderna 18 € kostet, der von BioNtech-Pfizer 12 € und der von AstraZeneca um die 4 €. So gesehen ist auch der teure Stoff noch günstig, aber anspruchsvoll in der Kühlung. Nur kann man ihn ja leider nicht auf eigene Kosten bekommen, da ist es schon ärgerlich, wenn der eigene Staat so kläglich versagt, zumal die Inzidenzzahlen in NL extrem hoch und die Krankenhäuser überlastet sind. Andererseits war der Schutz der Hochbetagten dort noch nie das Ziel der Politik.

    Leider ist auch Frankreich der Pandemie nicht gewachsen, hat hohe Infektionszahlen, obwohl oder gerade weil die Zentralregierung ihre Bürger einsperrt, gängelt und infantilisiert. Aber wenigstens sollte das System der kurzen Wege doch zu schnellen Impfungen führen. Auch das klappt so gar nicht, zudem scheint es auch noch ein Gerangel in der EU gegeben zu haben, um die französischen Entwickler von Sanofi gebührend zu berücksichtigen. Blöderweise haben die immer noch keinen wirksamen Impfstoff.

    In einem besonderen Dilemma steht gerade die AfD. Einerseits muss sie sich darüber erregen, dass ein in Deutschland entwickelter Impfstoff früher oder gleichzeitig in anderen Ländern verimpft wurde. Über den Migrationshintergrund der Entwickler muss sie dabei auch noch hinwegsehen. Andererseits verbietet es die Logik, nach Impfungen zu schreien, aber gleichzeitig vor Impfungen zu warnen, Masken zu verweigern und überhaupt die erhöhte Gefahr durch Covid19 zu negieren. Nur Logik ist offensichtlich nicht die Stärke der AfD.


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  • Commentaires

    1
    Mercredi 6 Janvier 2021 à 11:38

    Ich bitte dich! Wie der Name des Leiters der Impfstöffchen bei Sanofi schon sagt, am Ende siegt, wer als Letzter lacht. smile

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