• Dieser 29. Januar ist sicher nicht der Tag, auf den ich jemals gern zurückblicken werde. Aber trotzdem gab es abends noch erzählenswerte Anekdoten. Nachdem ich in Nütterden alle und alles abgeliefert und erledigt hatte, wollte ich über die B9 nach Hause fahren. Am Ortsausgang von Donsbrüggen war dann aber die Straße gesperrt, von ferne konnte man am Waldschlösschen eine blaue Lichtershow erkennen. Durch die Dörfer* und über die Römerstraße, dann die Gruftstraße herunter kam ich also von der anderen Seite an den Klever Ring, auch dort war dann die Abbiegespur Richtung Donsbrüggen gesperrt. Wie die RP berichtet, brannte das Waldschlösschen vollständig aus und ist sogar einsturzgefährdet. Das Feuer ging von der Küche aus, den Fotos nach wurde dort inzwischen chinesisch gekocht. Das erinnert mich an andere Brandfälle, zunächst einmal an das chinesische Restaurant in Bocholt- Barlo, in dem die Küche am Schluss nur noch ekelhaft war und das dann abbrannte.

    Außerdem erinnere ich mich an die Zeit, als wir in meiner Kindheit am Wochenende gern Verwandte im Ruhgebiet besuchten und abends bei der Rückkehr regelmäßig an brennenden Bauernhöfen in Nütterden vorbeifuhren.

    Die Methode, sich mit Hilfe von Versicherungen aus dem Geschäftsleben zu verabschieden, hat also offensichtlich die Branche gewechselt, heute brennt nicht mehr das Stroh, sondern das Frittierfett.

    Eine andere Anekdote erlebte ich vorher in Kranenburg, wo man ja wegen der holländischen Klientel so komfortabel einkaufen kann. Alle Läden auf einem großen Fleck und mindestens bis 21 Uhr geöffnet, sogar Aldi. Dort musste ich dann auch noch ein paar Kleinigkeiten besorgen. Dieser Aldi ist nicht nur wegen der Öffnungszeit auffällig, sondern auch wegen der Anordnung und Verfügbarkeit von Waren. Ich meine nämlich, dass es dort Produkte gibt, die ich sonst bei Aldi nicht sehe, wahrscheinlich auch wieder auf die niederländische Zielgruppe ausgerichtet, die sich zum Beispiel mit großen Mengen Alkohol eindeckt. Entsprechend leergefegt wirkten abends die Regale mit starkem Sprit, obwohl dieser nicht sonderlich dekorativ angeboten wird. Wie zu Aldis Frühzeiten, als man die Grundnahrungsmittel von der Palette verkaufte.

    Hinter der Kasse fiel mir dann eine junge Verkäuferin auf, die einen jungen Araber in strengem Ton ansprach und seine Jackentaschen durchsuchen wollte, was dieser auch zuließ. Auf halbem Weg zum Ausgang bekam ich mit, dass sie dann auch noch seinen Rucksack durchsuchen wollte. Als ich fertig war und losfahren wollte, sah ich den jungen Mann mit einem Kumpel aus dem Laden kommen, beide trugen Waren in der Hand, obwohl sie vorher hinter der Kasse keine hatten. Sie verschwanden dann seitlich vom dm im dunklen Gelände. Die Aktion der Verkäuferin finde ich zwar dreist, aber auch mutig, außerdem wohl ziemlich effizient, wenn man sich dann die Waren einfach bezahlen lässt. Das ist sicher abschreckender als ein Polizeieinsatz.

    * Anekdote am Rande: So zielsicher ich mich in Bocholt auch auf kurzen und eigentlich vertrauten Strecken verfahre, so schlafwandlerisch finde ich in der Klever Region meinen Weg auch im Dunkeln und sogar zwischen Feldern und Wäldern.
    Nachdem ich also an der Straßensperre gewendet hatte, fuhr der nächste Wagen hinter mir her, zunächst ja völlig logisch. Dann wurde es aber schräg, denn er folgte mir über Georgsweg und Schmelendriß durch Wald und Feld, dann über den Schaafsweg zur Straße nach Kleve. Entweder hielt er mich einfach für eine kompetente Pfadfinderin oder er wollte erleben, wie jemand mit auswärtigem Kennzeichen sich komplett in der Nacht verfährt. Jaha, in Kleve hab ich ihm dann nochmal gezeigt, was eine Abkürzung ist.


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  • Ich begrüße dieses Jahr und hoffe, dass es freundlicher wird als 2015.

    In Bocholt wurde mal wieder tagelang geknallt. Um Mitternacht ist das ja nett, aber wer läuft den ganzen Tag mit Böllern durch die Gegend? Kinder? Was haben die denn für Eltern? Oh, Kind kaputt? Egal, machen wir ein neues.

    Wenn ich die Zeitung lese mit den Ergebnissen der Silvesternacht, bin ich aber doch noch gut dran hier. Keine Kinder erschossen, keine Füße abgerissen, kein Irrer, der im Keller Sprengstoff hortet.

    Gestern auf dem Parkplatz mit Altpapier- und Altglascontainern sah es allerdings übel aus. Und ein alter Mann mit einem alten Auto hatte den Kofferraum randvoll mit Alkoholflaschen. Der sah gar nicht so aus, als hätte er viele Freunde, mit denen er eine rauschende Party feiern könnte. Vielleicht ein Gastwirt, Typ erbärmliche Eckkneipe.

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  • Oh happy dayDer frühe Vogel fängt den Wurm. Das ist vollkommen richtig, wie ich gestern Morgen feststellen konnte. Aber auch der späte Vogel hat mal ein Erfolgserlebnis, wie sich dann am Abend zeigte.

    Der morgendliche Vogel war ein echter, wenn auch nicht sonderlich flugfähiger Vogel. Umso merkwürdiger fand ich es, gestern Morgen gegen acht Uhr ein veritables Huhn im Garten vorzufinden, das dort die Runde machte und Würmer aus dem Rasen pickte. Es muss also den Weg entlangspaziert und über den Jägerzaun geflogen sein. Dass dies aber nur unter größter Anstrengung, wenn überhaupt, möglich war, zeigte sich, als ich mich dem Huhn näherte, um ein Beweisfoto zu machen. Braunes Huhn in MorgendämmerungEs flatterte wild und erhob sich einige Zentimeter vom Boden, landete aber sofort wieder und versteckte sich unter den Bäumen. Nachts sind alle Hühner grauDeshalb habe ich nur sehr dämmerige Fotos und glaube, dass es doch einen Fluginstinkt hat, anders kann ich mir seine Anwesenheit auch nicht erklären, es sei denn, jemand hätte es einfach über den Zaun gehoben. Es ist aber auch wieder weg.

    Der andere, nämlich späte Vogel, bin ich selbst. Mein treuester Begleiter zum Jahresende ist immer meine Steuererklärung. Nein, nicht etwa die vom Vor- Vorvor- oder Vorvorvorjahr. Aber irgendwann ist auch der duldsamste Finanzminister mit seiner Geduld am Ende und sagt: "Jetzt oder nie!" Nie ist gut für ihn, schlecht für mich. Ich stelle mir das so vor: Schäuble sitzt in Berlin vor seinem Laptop und freut sich, dass im Briefkasten des Borkener Finanzamtes noch kein Umschlag von mir liegt. Ich weiß, ELSTER würde es ihm und mir einfacher machen, aber das spare ich mir auf für den Tag, wo ich jahresmäßig in der Gegenwart angekommen bin. Also vermutlich nach der Rente.

    Yes I canArmer Schäuble. Dieses Jahr war er sicher, dass er gewinnen würde. Ich dagegen war mir sicher, dass ich Silvester vor dem Finanzamt in Borken feiern würde, da ich erfahren habe, dass dort tatsächlich jemand am Neujahrsmorgen den Briefkasten leeren soll und Eingangsstempel verteilt. Es kam ganz anders. Bereits nachmittags zeichnete sich ab, dass ich noch am 30. Dezember fertig würde. Mein Übermut wuchs ins Unermessliche, ich gestattete mir kleinere Ablenkungsmanöver wie Wäschewaschen und -trocknen. Und tatsächlich hatte ich bis halb neun abends alles ausgefüllt,  sauber abgeschrieben und eingetütet. Einen Tag und mehrere Stunden vor Deadline.

    Dann fuhr ich zum Finanzamt nach Borken und feierte meinen Triumph mit einem Beweisfoto, auch dieses wieder im Dunkeln. Und ich kam mir dabei vor wie das Huhn, das seine Schwingen ausbreitete und sich stolz wie ein Adler einen Meter hoch über den Boden erhob, um einen niedrigen Jägerzaun zu überfliegen und ein paar Würmer zu picken. In your face, Schäuble!

     PS: Nach einem Telefonat mit Ruth weiß ich jetzt, dass Hühner einen Jägerzaun problemlos überfliegen können. Sie müssen sich nur arg konzentrieren und dürfen dabei nicht gestresst werden.


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  • Störche pfeifen auf den SüdenZugvögel im KlimawandelDie ganze Fahrerei nach Kleve hat durchaus ihre schönen Seiten. Zum Beispiel sieht man viele Tiere am Wegesrand, da auf der linken Rheinseite jede Menge Naturschutzgebiet ist. Schade nur, dass man nicht dauernd anhalten kann zum Fotografieren. Entweder, weil man die Autobahn oder andere Straßen nicht für sich allein hat oder weil die Tiere dann die Flucht ergreifen. Manchmal ist es auch einfach zu dunkel.
     Deshalb habe ich leider keine Bilder von den vielen Raubvögeln, die aufgereiht auf Zaunpfählen saßen, als ich gestern über die A3 fuhr. Und auch hunderte von Wildgänsen auf den Wiesen konnte ich nicht einfangen. Dagegen habe ich nun Fotos von der Storchenkolonie neben der A3. Überraschenderweise sind diese Tiere immer in der Gegend, etwa 14 Stück, die meist zusammen auf einer Wiese stehen und dort herumstochern.
    Looking for freedomBorn to be wildAls ich dann wieder nach Hause führ, bemerkte ich noch drei Kaninchen am Wald- und Wegesrand in Nütterden, was an sich nicht erstaunlich ist, aber diese Kaninchen waren weiß mit schwarzen Flecken, also eigentlich keine Wildkaninchen. Sie hatten auch keine Angst vor mir oder den Scheinwerfern, nur war es dunkel und ich musste mit dem Handy fotografieren, die Qualität ist entsprechend schlecht. Meine Nichte meinte, dass sie einfach nur per Anhalter wegwollten. Vielleicht hat sie tatsächlich jemand mitgenommen.


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  • Und täglich grüßt das Murmeltier bzw. Rentier. Auf nach Kleve. Diesmal mit der Aussicht auf Janas Käsekuchen und ein Wetter, das besser ist als in Nizza und in Bocholt sowieso. 

    Rhein versus Mittelmeer    Wolken an der Aa 

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  • Driving home for ChristmasDriving home for Christmas - einer von den Weihnachtssongs, die mir schon beim zweiten Hören auf den Geist gehen. Aber in diesem Jahr passt das Motto, denn ich fahre am ersten und auch am zweiten Weihnachtstag nach Kleve. Was zum Jahresende durch sinkende Spritpreise versüßt wird. Ein Liter Diesel unter einem Euro, das habe ich jahrelang nicht für möglich gehalten.


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  • Heile Welt

    Nein, die Welt ist nicht heile, aber ich mag doch keine Blutbäder malen.Warten auf die Künstlerinnen

    Gestern im Malkurs.

     

     

     

     

     

     


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