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Joyeuses Pâques!
Allen Freundinnen und Freunden ein frohes Osterfest! Ist das Wetter nicht herrlich? Eigentlich hätte ich so unendlich viel zu bloggen, weil ich ja gerade erst in Prag war, aber es ist einfach zu schön in der Sonne. Der Blog muss jetzt auf Regen warten. Auch ostermäßig hatte Prag einiges zu bieten, Ostermärkte auf allen Plätzen, der größte natürlich vorm Rathaus.
Es gab Prager Schinken, Palatschinken, auf Stangen gerollte Kuchen, die über dem Feuer gebacken wurden und andere tschechische Spezialitäten, die ich alle nicht probiert habe. Natürlich Osterdeko reichlich, aber auch Folklore und Umzüge am Palmsonntag. Nur dass man keine Palmen mit sich trug, sondern Kirschzweiglein oder Weidenkätzchen. Wenn ich selbst auch nicht an religiösen Veranstaltungen teilnehme, finde ich es doch immer sehr angenehm, wenn nicht jedes Fest auf seine kommerzielle Variante reduziert wird.
Übrigens bin ich der Meinung, dass man einmal im Jahr wieder Goethes Faust lesen sollte, Ostern ist da eine gute Gelegenheit. Und da ich im Studium mal den Faust (und die Buddenbrooks) in Komparatistik behandelt habe, stehen mir vielsprachige Varianten zur Verfügung. Hildegard, warst du nicht auch in dem Seminar von Prof. Koppen? Immer hinten an der Tür, der ideale Platz für die späten Vögel?
"Faust: Les torrents et les ruisseaux ont rompu leur prison de glace au sourire doux et vivifiant du printemps; une heureuse espérance verdit dans la vallée; le vieil hiver, qui s'affaiblit de jour en jour, se retire peu à peu vers les montagnes escarpées." (Osterspaziergang in der Übersetzung von Gérard de Nerval)
Tags : prag, ostern, palmsonntag, ostermarkt, kitsch, kreuzweg, folklore
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Commentaires
...gestern abend und an den folgenden 2 Sonntagen auf hr-2: 22:00 Uhr Faust, der Tragödie dritter Teil. Hörspiel nach Friedrich Theodor Vischer. Bearbeitung: Ludwig Cremer
Kenn ich noch nicht, hört sich aber sehr gut an. Andererseits hat Göthe ja selbst schon an seinem FII satirisch herumgeätzt, schließlich wird Fausts Seele ja eigentlich gerettet, weil der Teufel den Engelchen auf den Hintern starrt und dadurch einen Moment lang das hehre Ziel aus den Augen lässt. Echte Erlösung geht anders. Trotzdem hat Vischer recht, mein Favorit ist auch Faust I, Goethe hätte einfach drauf pfeifen sollen, die Wette noch aufzulösen.
5Der UrlauberLundi 25 Avril 2011 à 14:06Ich frage mich, wieso man an Ostern bei herrlichstem Wetter auf die Idee kommt, Faust zu lesen!?
Urlauber am Strand von Kalifornien? Dann müsstest du es doch wissen:
Osterspaziergang
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden belebenden Blick,
im Tale grünet Hoffnungsglück;
der alte Winter, in seiner Schwäche,
zog sich in rauhe Berge zurück.Oder ist die gute alte Ostsee noch zugefroren?
Was du aber nicht wissen kannst, hier ist es draußen so warm, dass ein kurzer Aufenthalt am Computer sehr erfrischend wirkt. Tja, ob das der richtige Zeitpunkt war, NRW zu verlassen? Mein Gartenthermometer zeigt 22 Grad im Totalschatten an, soll ich es mal auf den Liegestuhl legen? Und auf dem liegt man halt so rum und liest. Wir haben ja keinen Strand vor der Tür. Nachher wird der Grill eingeweiht, aber im Moment ist es zu warm für Feuer.
Grüße an Frau und Kind, Oma und Opa.7ReminderDimanche 1er Mai 2011 à 08:39Heute kommt auf hr 2 / die zweite Folge von Faust III!
Helena wird übrigens von Ursula Herking gesprochen.
Die Vorigen. Aus der Seitenspalte erscheint Helena.
Helena.
Erkennst du mich, o ritterlicher Faust, nicht mehr,
Mich Helena, mit der du einst im Liebesbund
Ineinsgeschlungen selig die Vereinigung
Entzweiter Kunstprinzipien stelltest dar?
Du warst der Inhalt, das romantische Prinzip,
Ich aber das antike, war die schöne Form.
Nachdem sodann das süß prinzipielle Band
Die Frucht getragen der modernen Poesie
In ihrer wild erhabnen Übersprudelung,
Da freilich mußt' ich lassen dich in tiefem Harm.Faust.
Ach, alter Schatz, geschätzte Gliederpuppe,
Mir dünkt es, ausgegossen ist die Suppe.
Im Anfang schien mir's nett, doch die arkadsche Feier,
Gesteh' ich's nur, sie war langweilig ungeheuer.Helena.
Ach geh, in jenen Grotten war's entzückend schön!
Das frühe Scheiden hat mich bitterlich gereut,
Die Renaissance, sie ist nicht ganz noch dargestellt,
Laß uns zu diesem Zweck noch mehr Prinzipchens tun!Faust.
So wisse doch, ich bin ja fortgeschritten,
Hab mich entwickelt, hab mich evolviert,
Hab aus des Humanismus Lauberhütten
Zur Tat, zur Aktion mich resolviert,
Der Schönheit weiches, stilles Element
Ist jetzt ein aufgehobenes Moment.Helena.
Bei meinen Göttern! Dir scheint leider unbekannt,
Was Interpretentiefsinn neuerdings entdeckt:
Ich bin ja Heroine, jener Tatensinn,
Den du nach meinem Scheiden in der Brust verspürt,
Du dankst ihn mir. Hellenischer hoher Heldengeist:
Der Bund mit mir hat mächtig dir ihn eingeimpft.
Aus ein paar Wörtchen des Mephisto schließt man dies:
»Man merkt es wohl, du kommst von Heroinen her«,
So sprach er. Daß man richtig draus argumentiert,
Ist evident, denn du gewannest eine Schlacht.Faust.
Ah bah! Der Nekromant von Norcia, der Sabiner,
So gab ich an, war da mein treuer Diener;
In Wahrheit ist's Mephistos Zaubermacht,
Die mir den Sieg zustande hat gebracht.
Gestand ich doch: das wär' die rechte Höhe,
Da zu befehlen, wo ich nichts verstehe.Helena.
Ja hattest du denn nicht mit blonder Krieger Schar
Im dritten Akt erobert den Peloponnes?Faust.
Nun ja, als Goethe jene Worte schrieb,
Da hatt' er einfach diesen Punkt vergessen,
So kam es denn, daß beides stehenblieb;
Er ist halt überm Faust zu lang gesessen.81 BitteSamedi 7 Mai 2011 à 10:47Nimm doch mal die Haxe von der ersten Seite, bitte, bitte!
ich sehe immer nach, was Neues von dir kommt und hätte lieber einen Blick auf den Jüdischen Friedhof in Prag als diese verdammte Haxe, beurk ...
Zu Julies Kommunion, also zur Vorfeier heute am Samstag essen wir ein(en) Couscous!
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ich war einmal zu Allerheiligen in Prag, und war auch davon angetan, obwohl ich auch Halloween - Einfluss sah!
Vielen Dank für die Kafka-Karte, das war sehr lieb und aufmerksam, das Denkmal bzw. die Skulptur kenne ich nicht!