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Napoléon in Bonn
Der 2. April 2011 war ein Sommertag. Dies für die Wetterannalen des Rheinlandes. In Bonn herrschten zeitweise knapp unter 30 Grad, 25 hatten wir locker die ganze Zeit. Eigentlich schade, dass wir uns ausgerechnet diesen Tag zu einem Besuch der Napoleon-Ausstellung in der Bundeskunsthalle ausersehen hatten, so kamen denn auch nicht alle, die eigentlich mitgehen wollten. Nun ja, Grillen im Garten oder ein Spaziergang in Maria Laach waren gestern sicher verlockender. Ich hatte die Ausstellung bereits einmal gesehen und konnte mich in aller Ruhe auf Kleinigkeiten konzentrieren. Zum Beispiel auf das Gemälde der schönen Maria Walewska, Napoleons Geliebter, die 1816 seinen Cousin Philippe Antoine d'Ornano heiraten sollte. Dieser war der Sohn von Lodovico Antonio d'Ornano und Isabelle Maria Buonaparte. Obwohl Maria bald darauf starb, bekamen sie noch einen Sohn, Vorfahr des französischen Politikers Michel d'Ornano. Wenn mich nicht alles täuscht, hat meine beste Freundin also nicht nur in eine korsische Adelsfamilie eingeheiratet, sondern ihre Söhne sind auch weitläufig Blutsverwandte Napoleons. Sollte jemals wieder ein König von Westfalen gesucht werden, so wäre Nicolaï I geradezu prädestiniert, den vakanten Thron von Napoleons Bruder Jérôme zu besteigen.
Auch dem Niederrhein war Napoleon zugetan, obwohl er bei einem Aufenthalt in Kleve sich zwei Stunden lang von der Bevölkerung bejubeln lies, ohne auch nur aus der Kutsche auszusteigen. Aber Napoleon hatte auch nicht viel übrig für Sightseeing, sonst hätte er sich die Gartenanlagen des Moritz von Nassau ansehen können.
Nach der Ausstellung hatte wir noch eine kleine Konferenz, die dann doch wie vorgesehen im türkischen Restaurant Opera am Bonner Theater stattfand. Barbaras Empfehlung Vapiano (auch empfohlen im Bonner Stadtmagazin Bonnaparte - Erobere deine Stadt!) werde ich dann ein anderes Mal folgen, gestern war sie aus verkehrstechnischen Gründen nicht zu realisieren. Neben dem wirklich leckeren und frischen Vorspeisenteller und den angenehmen Plätzen im Freien hatte das Opera dann auch noch reichlich Beobachtungsmaterial und Gesprächsstoff zu bieten. Selten habe ich so demonstrativ unfreundliche und desinteressierte Kellner gesehen. Für Leute mit dickem Fell eine tolle Show.
Tags : napoleon, bonn, kleve, sonne
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Commentaires
Danke für das Trema, nun kann ich den Königsnamen auch richtig schreiben.
Mais non, tu ne seras pas con, tu seras roi. König Lustik.
3ilpianovàDimanche 3 Avril 2011 à 16:58eigentlich hätten wir nur 1 Station weiterfahren müssen mit der U-Bahn, zur Ollenhauerstraße, dann wär's gegangen!
Stimmt, aber wenn man das nicht genau weiß, sieht man ja aus dem Zugfenster nicht, wann man da ist. Jedenfalls war das Essen gut und wir haben sehr schön in der Sonne bzw. im Schatten gesessen. Und die Kellner fand ich echt lustig auf ihre Art.
5'allo chefeDimanche 3 Avril 2011 à 19:13Ihr wart grade weg, da flitzten alle eilfertig hin und her. K. war nochmal auf Damen und kriegte mit, wie das Restaurantchef-Ehepaar eintraf.
A propos Damen, die Toiletten waren richtig sauber, nett dekoriert und stanken nicht so ekelig wie im Kunstmuseum.
Du hast den jungen Schnösel an der Vorspeisentheke nicht erlebt, der hat sicher keine Frau.
Und bei dem Charmeur an unserem Tisch würde mich das auch fast wundern.
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es ist schon lustig, sagen zu können, dass man gräfliche Kinder hat, sans blague
un mot de Nicolaï à l'âge de trois ans: je ne veux pas être con!
la panique dans l'esprit d'un petit garçon qui fait le lien entre con et conte, vielleicht hatte er nur falsch hingehört ...