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Wie gemalt!
Ein sommerlicher Herbstanfang und ein langes Wochenende um den 3. Oktober. Also auf nach Frankreich, um Monets Haus und Garten in Giverny zu besuchen, was ich tatsächlich seit langem vorhatte. Ich war bereits einmal im Frühjahr dort, aber jetzt war die Blumenpracht doch deutlich opulenter. Außerdem hatten wir den ganzen Samstag Zeit und besuchten auch noch das Museum der Impressionisten und den Friedhof mit Monets Grab. Das war erstaunlicherweise kein bisschen touristisch aufgepeppt, Claude Monets Grabplatte war sogar gebrochen und reichlich verwittert.
Sehr touristisch allerdings sind in der ganzen Gegend die Hotelpreise. Wir entschieden uns tatsächlich für das einzige billige Hotel im Umkreis, ein Formule1, und wollten das gesparte Geld in gutes Essen und Postkarten investieren. Postkarten haben wir tatsächlich reichlich gekauft und verschickt, das Essen dagegen hätte besser sein können. Immerhin bot das Hotel reichlich Anlass zu Beobachtungen und Mutmaßungen, das Personal verschmolz irgendwie mit dem Zustand des Gebäudes, in dem es tatsächlich auch wohnte. Als mir das bewusst wurde, mochte ich auch nicht mehr fragen, ob ein Abriss geplant wäre. Immerhin war die Dame, die morgens das bescheidene Frühstück organisierte, sehr nett und gesprächig.
Am Samstag Morgen machten wir uns also recht früh auf nach Giverny und mussten nicht anstehen. Mittags stolzierten wir dann an einer ziemlich langen Warteschlange vorbei, als wir bei Monet fertig waren. Eigentlich fand ich den Ort auch nicht überlaufen, es waren aber viele asiatische Touristen dort, Chinesen, Japaner, vermutlich auch Koreaner. Man kann die Japanerinnen gut erkennen an ihren ausgefallenen Klamotten und der blassen Haut, die Chinesen wirken irgendwie bodenständiger, nicht so elegant. Ildikoo war total fasziniert von einem Mann mit Strohhut, den wir nicht so ganz einordnen konnten, schließlich einigten wir uns auf Japaner, aber an Koreaner hatten wir nicht gedacht. Vielleicht war das die Lösung.
Ein wunderbarer Spätsommertag mit lustigem Touristenraten, Kartenschreiben und der Suche nach dem idealen Standpunkt für ein Foto, das aussieht wie ein Gemälde von Monet.
Tags : Giverny, Monet
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Commentaires
1MitsikoMercredi 24 Octobre 2018 à 22:25Leider sitzt das asiatische Modell im SchattenRépondreEigentlich ist das gut. So wird das Mysteriöse nicht dem grellen Licht der Sonne ausgesetzt. Und ich muss mir keine Gedanken machen, weil ich das Foto einer Person einstelle, denn der Wiedererkennungsfaktor ist bei diesem Foto gleich Null.
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