• Kein Sommerloch

    Nun hatte ich mir vorgenommen, so ganz locker über Banalitäten zu schwadronieren, da verwandelt sich das Sommerloch unversehens in ein schwarzes Loch, das schon wieder alle positive Materie vernichtet.

    Als im vorigen Jahr der Copilot Andreas Lubitz eine Maschine der Germanwings zum Absturz in den französischen Alpen brachte und dabei unter anderem viele SchülerInnen und LehrerInnen eines Gymnasiums in Haltern umbrachte, waren einige meiner Studierenden auch darüber erschrocken, dass wir auf unseren Kursfahrten nach Nizza genau diese Route geflogen waren. Nun hat wieder ein Psychopath ein Transportmittel gewählt, um möglichst viele Menschen zu töten, diesmal in Nizza selbst. Und auch diesmal sind Teilnehmerinnen einer Kursfahrt bei den Toten. Was für eine furchtbare Vorstellung, die schönen Orte, an den wir täglich waren, mit Leichen übersäht zu wissen.

    Nun ist der Täter kein Deutscher, sondern Tunesier, ergo Moslem, obwohl er ganz offensichtlich nicht gläubig war. Sogar die IS-Bande hat lange gezögert, sich den Massenmord auf die Fahnen zu schreiben, aber schließlich müssen sie sich wohl gesagt haben, dass er genau das richtige Profil hatte. Jähzornig, brutal, kriminell, menschen- und frauenverachtend, drogensüchtig, psychisch labil und von Gewaltphantasien beherrscht. An Gott glauben diese Schwachmaten auch nicht, passt also. Und so ist er nun als islamistischer Terrorist qualifiziert, wobei ich keinen großen Unterschied zu Andreas Lubitz sehe, nur dass der halt keinen moslemischen Hintergrund hatte. Und dass man dem leichtfertigerweise ein Flugzeug anvertraute, er musste seine Waffe nicht mal selbst organisieren.

    Ach ja, und dann war da noch ein Putsch in der Türkei. Mit Herrn Erdogan werden wir uns noch lange beschäftigen müssen.


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