• Schwer zu sagen, was in diesem Dezember sehnlichster erwartet wurde, die Ankunft des Messias oder des Impfstoffs gegen Covid19. Angekommen sind sie etwa zur gleichen Zeit, ein kleines Weihnachtswunder, schließlich dauert so eine Schwangerschaft bei Impfstoffen normalerweise länger als neun Monate.

    Manche konnten dann auch nicht die Verkündigung des Engels abwarten und machten schon vor der Zeit per Notverordnung ein paar Türchen am Adventskalender auf. Die geduldigen Kinder Europas sollten es ihnen danken, denn nun wissen wir, dass niemand nach der Impfung tot umgefallen ist und wir nur mit ein bisschen Brennen und Unwohlsein zu rechnen haben. Das ist auch nicht schlimmer als Dinkelkekse an Heiligabend.

    Also schön, heute am 2. Weihnachtstag würde ich gern Halleluja singen, denn Weihnachten ist fast vorbei und war in diesem Jahr auch irgendwie gelassener, ich werde zu alt für diese multiplen Weihnachtsfeierorgasmen. Ich konnte in aller Ruhe Weihnachtsstimmung faken mit ein paar Fotos auf Instagram, Plätzchen habe ich von anderen bekommen, die gern backen, nur die Feier mit der ganzen Familie war sonst doch immer schön und wird hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.
    Alejandro Ferrant y Fischermans 1878: Porträt des toten Malers Mariano FortunyWären da nur nicht die vielen Toten durch die Pandemie, die sehr auf die Stimmung drücken. Und vermutlich werden die Zahlen nach den Feiertagen wieder steigen, weil viele ja doch die ganze Familie zu Besuch hatten. Und Silvester steht noch aus. In dem Zusammenhang will ich unsere Familie sehr loben, wir haben uns vorher isoliert und dann aufgeteilt, so dass niemand allein sein musste, aber auch nicht infiziert werden konnte. Ich hatte also den Part in Kranenburg und musste feststellen, dass viele Autos mit auswärtigen Kennzeichen unterwegs und geparkt waren, damit meine ich jetzt nicht die gelben Kennzeichen, obwohl die auch den Schuss noch nicht gehört haben. Dabei wurde Deutschland von der niederländischen Regierung als Risikogebiet ausgewiesen und nach Aussagen von Kolleginnen wurden sie in den Niederlanden auch dauernd angepampt. Aber ehrlich, warum muss man ausgerechnet jetzt dorthin fahren? Die Inzidenzzahlen sind noch viel höher als bei uns und das mutierte englische Virus hat man dort auch schon länger nachgewiesen. Wie Mark Rutte sagt: Blijf thuis.

    Fledermaus des TodesWas aber ist mit der Heilsbotschaft, dass morgen das große Impfen beginnen soll? Nun ja, das wird morgen anfangen und auch enden, denn für länger reicht der gute Stoff nicht. Der Kreis Kleve, der mich aus persönlichen Gründen interessiert, bekommt 180 Dosen. Wie viele Altenheime kann man damit bedienen? Zwei? Oder ein großes? Wie viele Teams braucht man dazu? Zwei? *

    Was soll das ganze Gelaber über Impfverweigerer und die ganzen Appelle, sich impfen zu lassen? Hier, gern, bitte ja, ich, wenn sonst keiner will. Wir brauchen eine Impfkampagne? Nein, wir brauchen Impfstoff, das würde erstmal reichen. Ich kann es nicht mehr hören, dieses dümmliche Zweifeln, Theoretisieren und Philosophieren, das Brüten über ungelegten Eiern. Wer sich nicht impfen lassen will, soll es eben lassen, die Frage stellt sich doch überhaupt noch nicht. Und das wird sich spätestens dann erledigen, wenn jemand eine Urlaubsreise buchen will und das eben nicht geht ohne Impfpass. Oder wenn Flüchtlinge geimpft werden, da treibt der Sozialneid auch die AfDler in die Impfzentren, jede Wette.

    * Na wer sagt's denn, ein Team von drei Ärzten hat die 180 Dosen in einer Einrchtung verimpft laut einer Pressemitteilung des Kreises Kleve vom 28.12.2020.


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  • WinterwarmWie ich feststellen konnte, leide nicht nur ich unter Weihnachten bzw. dem Vorweihnachtswahnsinn. Ein Freundin, die in dieser Woche Geburtstag hat, feiert am 21.12., weil dann Wochenende ist. Kommentar einer anderen Freundin, die aus großer Entfernung auch zur Feier kommt: "Ich bin so froh, dass vor Weihnachten wenigstens noch Ruths Geburtstagsfeier ist." So viel dazu, welche Feiern man gern feiert und welche man feiern muss.

    Gerade telefonierte ich mit meiner Nichte, die auch gerade ihren Geburtstag gefeiert hat inmitten von Weihnachtsdeko, weil besonders ihre kleine Tochter total auf Blingbling steht. Während des Telefonats kräht diese Tochter mit einer wichtigen Nachricht dazwischen. Was ist los? "Mama, bald ist Weihnachten."
    Trockene Antwort meiner Nichte: "Ja, dieses Problem ist mir bekannt."

    Trotzdem werden wir heute zusammen auf den Weihnachtsmarkt von Schloss Moyland gehen, wenn der Wind sich nicht zum Hurrikan entwickelt. Da stehen viele Bäume, die man ungern auf dem Kopf oder Autodach hätte. Aber so ein Schloss in voller Beleuchtung und Dekoration mit Spielzeugeinkaufsmöglichkeiten drumherum ist doch das richtige Ambiente für eine Prinzessin aus Leidenschaft.

     


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  • Wie kann es denn sein, dass jemand, der es tatsächlich durchhält, im Advent jeden Tag nicht etwa nur ein Türchen, sondern gar ein prachtvolles Tor zu bloggen, am Ende Weihnachten in die Geschenketonne klopft?
    (Das ist natürlich keine Kritik am Entsorgen sinnloser Geschenke, sondern ein Kompliment für den wunderbaren Adventskalender.)
    Na gut, das weiße Porzellan ist grenzwertig, die Engelchen süßlich, die Schalendose leider mit einem Buddha-Spruch versehen und so klein, dass nur ein Kieselstein hineinpasst, wie ich aus erster Hand erfuhr.
    Prinzessin auf grüner WieseAber die Vasenüberzieher sind der Hammer, ich habe mich daran erinnert, dass ich auf dem Weihnachtsmarkt von Moyland mal einen gekauft habe mit Blaudruck und mich nur schwer davon trennen konnte. Aber vielleicht hat die Beschenkte es auch nicht gemocht, denke ich jetzt. Sie hatte zu der Zeit eine Campinghütte und ich fand, dies sei eine äußerst platzsparende Blumenvase.

    Noch besser aber sind selbstgemachte Nichten- und Großnichtengeschenke. In diesem Jahr haben die Kleinen alle Familienmitglieder mit bemalten Stofftaschen beschenkt, ganz Alle vier Beine befinden sich am Körper, Schweif, Mähne und Horn sind anatomisch korrekt angebracht, Farbe wie im Originalwunderbare Motive sind dabei.
    Ich habe ein Selbstbildnis der Künstlerin auf grüner Wiese im Sonnenschein bekommen. Nachdem ich die Erklärung hatte, konnte ich es auch deutlicher erkennen, so ist es ja fast immer in der Kunst. Bis zum letzten Moment jedoch blieb spannend, wer denn wohl das rosa Einhorn hatte.

     

     

     


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  • In kleiner RundeAngeblich habe ich etwas gegen Weihnachten, aber das ist gar nicht wahr. In großer RundeIch habe bis jetzt (24.12., spät am Abend) schon viermal Weihnachten gefeiert und war auf einem Weihnachtsmarkt.

    Heiligabend: Vegetarisch kulinarisch

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Außerdem habe ich Geschenke gekauft, verpackt, verschenkt und bekommen, Karten versandt und erhalten, lustige Weihnachtsvideos und gute Wünsche ausgetauscht. Und morgen geht es weiter, da ist ja erst richtig Weihnachten.

     


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  • Was wünscht sich eine Dreijährige zu Weihnachten?Handliches Pferd

    "Ich wünsche mir ein Pony. Ein weißes Pony. Und Schokolade. Kinderriegel."

    Ich: "Schokolade geht klar. Aber das mit dem Pony klappt leider nicht, weil das Pony nicht die Treppen in die zweite Etage hochsteigen kann."

    Nachdenken.

    "Kannst du das Pony nicht hochtragen?"

    Ich: "Das ist mir zu schwer. Aber vielleicht kannst du später mal ein Pony mit einer Wiese bekommen."

    "Ja, gut, ein Pony und eine Wiese."

    Ich: "Aber später erst."

    "OK, später. Einmal schlafen?"


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  • Und schon wieder Advent, Weihnachten scheint unaufhaltsam.

    Interessant, wie in meinem Adventskalender von Jahr zu Jahr das Wetter wechselt, mal Schnee, mal Sonne, mal Regen Ende November. Heute ist es grau, ein bisschen regnerisch und vor allem stürmisch. Im Garten und in der Natur blüht und grünt es sogar noch, aber die Häuser sind mehr und mehr weihnachtlich dekoriert.

    Schöner ScheinGestern habe ich eine kleine Reise nach Grevenbroich via Kleve und Nütterden gemacht. Eigentlich dachte ich, die Weihnachtskitscher in Grevenbroich würden mir das Bildmaterial zum ersten Advent liefern, sonst ist ihr Balkon gegenüber von Philipps Kinderzimmer immer ein Eldorado von Blinklichtern und Figuren, aber sie lassen es diesmal dezent angehen mit einer farblich changierenden Lichterkette.

    Mein Foto fand ich dann am Klever Berg, stark erleuchtet, aber doch noch geschmackvoll. So geht das.

    Auf der Hinfahrt habe ich übrigens die A3 genommen und einen seltenen Anblick erlebt. Direkt neben der Autobahn kurz vor Emmerich standen mindestens zehn Störche auf einer Wiese. Das sind Momente, wo ich kurz überlege, auf dem Seitenstreifen anzuhalten. Ich war aber nicht so mutig wie der Mensch, den ich später mitten auf der A57 gesehen habe, wie er an der Mittelleitplanke auf eine günstige Gelegenheit wartete, auch die zweite Fahrbahn zu überqueren.


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  • Schloss MoylandDas Unterhaltsamste an diesem Samstagabend vor dem 3. Advent war der Weihnachtsmarkt von Schloss Moyland. Alle Jahre wieder pilgern wir mit den üblichen Verdächtigen dorthin, und so war es auch dieses Jahr geplant. Hat aber nur bedingt geklappt, denn eine Dame hatte Familienbesuch und meinte, man würde sich sowieso auf dem Markt treffen (nein!), eine reiselustige Kölnerin fühlte sich nicht gut, so erging es auch einer Bocholter Freundin, die sich später aber doch aufmachte. WeihnachtsmarktNur war sie bereits wieder auf dem Heimweg, als ich ihre SMS las und zurückrief. Vermutlich hat sie im Stau schon den Entschluss gefasst, sich den Stress nicht anzutun. Tatsächlich, nach einigen Jahren ohne Stau war die Wartezeit mal wieder unangenehm lang. Dabei hatte man die Parkplatzgebühren, die zu diesen Zuständen führten, vor langer Zeit abgeschafft und durch ein Eintrittsgeld ersetzt. Aber es war Samstag, lange Öffnungszeit, kein Regen, kein Wind, nicht zu kalt, und in den letzten drei Tagen hatte sich wegen des Wetters vermutlich keiner auf den Markt getraut. So waren sie also alle gleichzeitig hier, kamen zum Teil von weit her. Nach Stau, Parkplatzsuche, Gedrängel und Geschubse war es dann aber doch sehr schön, und je weiter man in den Park ging, wurde es immer schöner. Dort gab es dann auch eine Bühne, irische Musik und Kakao. Gekauft habe ich mal wieder Karten und Exlibris, the same procedure as every year.Kunst, Handwerk und Glühwein

    Unterhaltsam war auch das Radioprogramm auf der Heimfahrt, WDR 2 beglückte mich mit einer satirischen Sendung. Anlässlich des Klimatreffens in Lima gab es dort ein Interview mit dem Klima, am Schluss meinte das Klima, es müsse jetzt gehen, weil es noch "Wetten dass ..." sehen wollte. Das wäre ja nun auch das letzte Mal, schade, es (das Klima) hätte dort gern mal mitgemacht, als Wetter. Eintritt 5 €Hahaha, als Wetter, Sie verstehen? Das Klima war ein echter Scherzkeks. Aber so wusste ich, dass heute diese Sendung zum letzten Mal lief. Und obwohl ich sie eigentlich langweilig finde, wollte ich mir doch mal ansehen, ob Markus Lanz auch diese finale Folge verbaselt. Na ja, die Sendung lief schon seit drei Stunden, ich habe nur eine Wette gesehen, haben die es echt geschafft, bis ca. 23 Uhr nur drei Wetten zu spielen? Wie auch immer, es war unspektakulär, provinziell und einfallslos, halt wie immer. Markus Lanz quatschte immer noch in den Beifall und versuchte, das Publikum zu übertönen, wie ein hilfloser Lehrer eben. Aber ein Spruch wird mir im Gedächnis bleiben als das Wort zur Weihnacht. Wotan Wilke Möhring (was ein Name!) verlor seine Wette und sollte dann in Weihnachtsmannverkleidung dem Wettkönig seinen Preis überreichen. Er fragte, ob er auch eine Peitsche bekäme, um die nicht so Braven zu bestrafen. So ähnlich jedenfalls. Woraufhin Markus Lanz ihn belehrte, das mache doch der Knecht Ruprecht. Er sei wohl nicht besonders bibelfest. Ich könnte mich jetzt noch wegschmeißen, der Weihnachtsmann und Knecht Ruprecht gehören doch in die Weihnachtsgeschichte wie Monty Python und Brian.


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