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Riskante Reisen
Herbstferien, Reisezeit, wunderbar, warme Länder besuchen ohne übertrieben zu schwitzen. Zwei Wochen, in denen mir die Welt gehört. Strand in Spanien oder Nordafrika? Café Crème und Rotwein in Frankreich oder doch Indian Summer in Nordamerika?
Ach so, ja, da war doch was. Nicht mal in die Niederlande kann ich jetzt fahren. Nicht dass ich das wollte, denn die Niederländer gehen seit dem Beginn der Pandemie für meinen Geschmack viel zu locker mit der Ansteckungsgefahr um. Nun ist das aber auch endlich aktenkundig, die lasche nordrhein-westfälische Landesregierung kann die Augen nicht weiterhin ganz fest verschließen, denn auch das Bundesaußenministerium schaut nun auf die Risikogebiete und lässt in NL nur noch eine ungefährliche Provinz übrig.Auch unsere Nachbarprovinz Gelderland ist ein Risikogebiet, also müsste man sich selbst nach einer kurzen Fahrt über die Grenze zwei Wochen in Quarantäne begeben. Und das würde dann auch für Niederländer gelten, da sie ja aus einem Risikogebiet einreisen. Das hatte die Zeitung De Telegraaf folgerichtig verkündet und alle aufgeschreckt, die sich regelmäßig mit billigem Benzin oder Kaffee versorgen, je nach Seite.
Zum 3. Oktober hatte es noch Aufforderungen aus den Niederlanden gegeben, am Feiertag nicht wie üblich zum Einkaufen über die Grenze zu fahren. War es nun Trotz oder Einsicht? Jedenfalls hielten die Deutschen sich weitgehend an die Ausladung, was wiederum zu Gejammer zum Beispiel bei Geschäftsleuten in Venlo führte. Sie befürchteten, dass die Deutschen nun ganz ausbleiben werden. Was ja inzwischen ohnehin sein müsste.
Aber zu früh gefreut, mit dem entspannten Einkauf in Kranenburg wird es wohl nichts, denn flugs hat man für NRW den kleinen Grenzverkehr erfunden. Nun kann man wieder ohne Quarantäne hin- und herfahren, wenn man nicht länger als 24 Stunden bleibt. Hauptsache, der Euro rollt.
Man sollte echt ab und zu mal niederländische Zeitungen lesen, das ist nicht so schwer und man bekommt doch einen guten Eindruck davon, wie unsere Nachbarn uns sehen. Dass Niederländer sich beim Gesundheitsamt melden müssen, wenn sie wegen Arbeit oder Familienbesuch nach Deutschland reisen, empfinden sie wohl als lästiges Getue:
Moet je voor werk of familiezaken naar Duitsland? Dan kan dat, maar moet je dit wel melden bij de plaatselijke Duitse gezondheidsdienst.
Wat een gedoe.
Tags : Corona, Niederlande
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Commentaires
1Antje K.Lundi 12 Octobre 2020 à 17:26Wat een gedoe. Ich lach mich kringeligRépondre
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