• Was ich an Bocholt mag...

    ist außer meinem Job und den großzügigen Öffnungszeiten der Geschäfte unter anderem die städtische Müllentsorgung. Ohne Quatsch, da hat eine Stadt mal ein intelligentes und bürgernahes System entwickelt, das rasend gut angenommen wird. Gerade habe ich meine gesamten Gartenabfälle auf dem großen Parkplatz am Wald abgegeben, wo im Herbst samstags immer ein Wagen der Stadt steht. Außerdem sind die Mitarbeiter in den orangen Anzügen total nett und helfen einem beim Schleppen und Entleeren. Die Biotonne reicht halt im Herbst nicht für das ganze Laub, die ausgeblühten Pflanzen und meine toten Äste und Bäume.

    Sinnvoll finde ich auch die vielen gut erreichbaren Container für Altglas und Altpapier. In Kleve (und auch in Kranenburg) hat man zu Zeiten, als ich noch dort wohnte, bereits alle Container abgeschafft. Was zum Beispiel dazu führte, das jeder Haushalt riesige Plastikbehälter für Altglas bekam, jeweils einen weißen, grünen und brauen. Die einen hatten keinen Platz zum Abstellen, die anderen freuten sich über kostenlose Behälter für alles Mögliche. Da die Behälter ohnehin nach der Leerung oft gestohlen wurden, konnte man sich auch dauernd neue holen. Das muss ziemlich teuer sein für die Stadt, mal abgesehen von der Feststellung, dass die Müllwerker es dauernd im Rücken haben vom Bücken und Heben. Aber nein, man führt die Container nicht wieder ein, da ist man in Kleve eisern.
    Ich frage mich nur, wie die Bürger mit dem öffentlichen Outing umgehen, wenn jeder bei einem Spaziergang feststellen kann, wer in Kleve was und wieviel trinkt.

    So, eine wichtige Kleinigkeit hatte ich noch vergessen. Wenn ich Bocholt mal mit der Kreisstadt Borken vergleiche, wo ich ja auch arbeite, so muss ich sagen, dass es hier doch viel lebendiger ist. Und ganz wichtig: In Bocholt haben wir Aldi Süd (3x), in Borken dagegen beginnt das Reich von Aldi Nord (1x). Außerdem gibt es kurz hinter der Stadtgrenze von Bocholt noch Aldi NL. Der große Unterschied liegt im umfangreicheren Sortiment, der teilweise besseren Qualität und besonders in den wechselnden Angeboten. Bei Aldi NL gibt es überhaupt nur Tüddelkram im Angebot.
    Wie Nikolaus zu sagen pflegt: Ich lebe an der Benrather Linie der deutschen Discounter. Und wer Aldi Nord kennt, weiß, dass ich auf der besseren Seite der Linie wohne.


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  • Commentaires

    1
    hdor Profil de hdor
    Dimanche 24 Octobre 2010 à 17:24

    ast du der Stadt Bocholt schon mal den Link zu deinem Blog gegeben?

    Du können sich doch freuen, echt, du bist schon eine richtige Bocholterin geworden, und ich komme dich gern besuchen in Kanadisch-Bocholt!

    2
    Petit Larousse Profil de Petit Larousse
    Dimanche 24 Octobre 2010 à 18:11

    Auch in Raderthal könnte es dir gefallen - Müllcontainer, Altkleidersammelbehälter und Sondertonnen, so weit das aiuge reicht! Vor jedem Haus individuell 3-4 und noch zusätzlich für die Allgemeinheit. Die hat man in der Innestadt aus optischen Gründen großenteils reduziert und wohl hierher gebracht, wo sich keiner beschwert. Nur für Grünmüll gibt es nichts, den kippt man noch immer in den Stadtwald.

    3
    Dimanche 24 Octobre 2010 à 21:56

    Macht euch nur über mich lustig, eine gut sortierte Mülltonne macht mich noch nicht zur Bocholterin.

    4
    karinkornelia Profil de karinkornelia
    Dimanche 24 Octobre 2010 à 22:17

    http://uwehook.blogspot.com/2008/06/how-much-bocholt-is-left-in-me.html


    Hier hat ein ehemaliger Bocholter sein Heimatkaff wieder besucht und sich so seine Gedanken gemacht. Sigrun, erkennst du den Teller wieder?

    5
    hdor Profil de hdor
    Jeudi 28 Octobre 2010 à 13:30

      ich komme bald und schreibe dann auch, was ich an Bocholt mag ...

    6
    Petit Larousse Profil de Petit Larousse
    Vendredi 29 Octobre 2010 à 22:07

    Ich weiß schon jetzt, was ich an Bocholt am liebsten mag - dass karinkornelia dort bloggt.

    7
    karinkornelia Profil de karinkornelia
    Samedi 30 Octobre 2010 à 10:54

    OHH, danke für das nette Kompliment!

    8
    Odejavel
    Samedi 30 Octobre 2010 à 12:36

    ja, das ist auch zu schön und Blogger lügen nicht !

    9
    Odejavel
    Samedi 30 Octobre 2010 à 16:01

    anstatt immer von Karls und theos reichs zu schnaken, könntest du mir mal die richtige Benrather linie heraussuschen? und die Linie bis hin zur Ostsee ausfindig machen? warum überhaupt Benrath?

    Wenn ich meinen Schülern etwas über Vokalwandel erzâhle, dann sehen sie mich an als wâre ich abgehoben, völlig losgelöst, jenseits von Gute und Böse usw.

    na ja manche finden das auch interessant, aber das eben immer nur so am Rande.

    Am liebsten würden sie natürlich mehr über Aldi erfahren und nicht über die Ähnlichkeiten zwischen dem Englischen und dem Deutschen , seufz ...

    10
    karinkornelia Profil de karinkornelia
    Dimanche 31 Octobre 2010 à 09:19

    Also ihr beiden, Odejavel und Aldiana Nord, euch kann man es nur schwer recht machen. Liebe Odejavel, gewöhn dich schon mal an Karls und Theos Reich, denn binnen weniger Jahre werden wir wieder einen richtigen König haben, man wird ihn zwar Kanzler und Herr Baron nennen, aber unter King Karl Theodor wird dann Deutschland endlich richtig vereinigt. Keine Sprachgrenzen mehr, die Benrather Linie wird endlich bis an die Küsten verschoben, Bayrisch und Bayern werden stolz den Ton angeben, und eine Exilbayerin in Osnabrück muss nicht mehr so tun, als würde sie Aldi Nord mögen. Nein, Brotzeit und Computerspiele für alle, Barockkirchen und Opium für das Volk!


    Das mit der Benrather Linie bis zur Ostsee klären wir nachher, im Osten (Sachsen-Anhalt) verschiebt sie sich jetzt schon immer weiter nach Norden. Aber wer die guten alten Zeiten lieber mag, in denen noch auf Althochdeutsch stabgereimt wurde, der höre sich bitte diese Aufnahme an. Quält euch durch den Anfang der grottenschlechten Moderation bis der Mann kommt, der das Hildebrandslied aufsagt. Und das in einem Benrather Café!

    11
    Merseburger Spruch
    Dimanche 31 Octobre 2010 à 14:48

    In meinen "Althochdeutsch"-Anthologien gefielen mir immer am besten, erstens, die "Konversationsbeispiele" frankolateinisch-deutsch (das müsste Frankreichs Söhnen und Töchtern doch gefallen?), Nr. 41 aus dem "Pariser Gesprächsbüchlein" lautet (Franzosen konnten damals schon kein Anfangs-H aussprechen): "Undes ars in tine naso! - lat. canis culum in tuo naso!"  - und dann der Mönch, der nach 10 Strophen entnervt die Übersetzung des "Georgslied" in  teutschen Barbaren-Dialekt hinschmiß mit den dahingekritzelten Worten: "nequeo Uuisolf", d. h. ich kann nicht mehr, Wisolf. Wisolf gehört in meine private Heldengalerie der Übersetzer!

    12
    karinkornelia Profil de karinkornelia
    Lundi 1er Novembre 2010 à 00:53

    Borken-Pralinen bei Aldi Süd, das ist der Hammer, wo es in Borken doch nur Aldi Nord gibt.


    Tja, die Töchter Frankreichs haben sich gerade zur Ruhe begeben. Inzwischen haben wir ein weiteres Problem zu klären, nämlich, ob die deutsche Schrift identisch ist mit der Süterlinschrift, on es eine lateinische Süterlinschrift gibt und wie man diese verschnörkelte Druckschrift in älteren Büchern nennt. Wohl nicht Süterlin?


    Der Übersetzer ist genial, gibts den Spruch als Stempel für Klausurkorrekturen?

    13
    reden wir Fraktur
    Lundi 1er Novembre 2010 à 10:55

    Die Schrift in den Büchern heißt Fraktur. Sütterlin ist nicht aus dem 19. Jhd. sondern eine Vereinheitlichung  zu Beginn des 20. Jhds. (1911, sehe ich grade.) Die "deutsche Schrift", zwar sicher auch nicht einheitlich, ist die Kursive, die man zu Varnhagens schrieb (man muß bedenken, vor dem 17. Jhd schrieb man ja überhaupt nicht viel, was da in den Urkunden und Kanzleischriften abgesondert wurde, ist wieder ganz speziell). Lateinisch verbinden wir eigentlich mit der in Stein gemeißelten Times-Schrift, mit Serifen an den Buchstaben-Extremitäten und so. Aber es gab damals auch Kursiven (Schrebschriften). Die "lateinische Sütterlin" findest du vielleicht im Almanach der Varnhagen Gesellschaf 1, S. 72 (der ganzen Brief war mal eine Jahresgabe) Mit dieser Spezialschrift - seine eigene war viel schnörkeliger und hatte eben auch diese typisch deutschen Buchstaben e, a, f und s und dergleichen - hat V. Briefe an Engländer und Franzosen geschrieben, um denen das Lesen zu erleichtern...

    14
    Lundi 1er Novembre 2010 à 11:07

    Hier steht die alte "Kurrentschrift" gut erklärt, mit Beispielen. Die "lateinische Ausgangsschrift", die wir noch in der Schule lernten, hat Martin Bormann den Deutschen 1941 verordnet (damals wurde auch  Fraktur verboten, die vorher als besonders deutsch galt. Meine Mutter erzählte, sie sei "Schwabacher Judenletter" verteufelt worden. In Wahrheit lag es daran, sagte sie, dass der Weltkrieg eine gewisse Internationalisierung nötig machte (wer konnte im Ausland den Führererlass in Fraktur lesen) und man überhaupt aus den besetzen Ländern Druckmaschinen abtransportierte, die natürlich keine Frakturlettern hatten).

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