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Déjà-Vu
Gestern machte mein Handy eigenartige Sachen, bot mir ungefragt Fotos an, die genau vor einem Jahr gemacht worden waren. Dann konnte ich noch sehen, was vor zwei Jahren im März bei mir los war, aber das hätte ich auch so gewusst, nur nicht auf den Tag.
Jedenfalls hatte ich am 16. März 2020 ein Foto von einer leeren Mehlpalette bei Netto oder Lidl geschossen, weil mir das so komplett irre erschien. Damals gab es auch kein Klopapier, keine Hefe und keine Nudeln.
Wie ich heute erfuhr, bin ich gefangen in einem Murmeltier-Hamsterrad. Ja, es wird wieder gehamstert, und wieder gibt es kein Mehl. Warum? OK, die Ukraine produziert viel Weizen und wird in diesem Jahr nichts aussäen können, wenn Panzer statt Trecker über die Felder fahren. Aber die neue Ernte steht ja noch aus, also warum wird das Mehl jetzt knapp? Mehl hat doch eine begrenzte Haltbarkeit, warum sollten Privatleute sich den Keller damit füllen? Brot und Kuchen sind übrigens keine Mangelware und waren es auch 2020 nicht. Backen gegen Krieg und Corona?
Diesmal wird auch Öl gehamstert, weil die Ukraine Sonnenblumen anbaut. Aber es gibt außerdem kein Rapsöl zu kaufen, ich habe es versucht, weil bei meiner Mutter Pfannkuchen gebacken werden, dazu braucht man zumindest eine Packung Mehl und eine Flasche Öl. Ich finde ja, man kann auch andere Sachen essen, aber jeder hat da seine Vorlieben.
Erstaunlicherweise werden gerade Tomaten in Dosen und Tuben knapp, frische Tomaten dagegen gibt es reichlich, aber die kommen ja auch aus den Niederlanden. A propos, am letzten Samstag war ich in Kranenburg und staunte nicht schlecht, weil es keinen Tankstau gab, dafür aber tobte in den Supermärkten und Discountern eine wilde Einkaufsschlacht. Tatsächlich soll der Sprit in den Niederlanden gerade billiger sein und im April noch billiger werden. Dann bewegt sich die Karawane in die andere Richtung.
Tags : Hamsterkäufe, Mehl, Öl, Tomaten
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Commentaires
hab mein Wagen
voll beladen ...
voll mit Mehl und ÖÖÖl