• Der Look des Dorian Gray

    Meist sind es doch Äußerlichkeiten, die unsere Entscheidungen beeinflussen, ohne das uns dies bewusst ist. Aber wenn es um Leben und Tod geht, sollte das Aussehen, die Klamotten oder der Klang des Namens keine Rolle spielen, rein theoretisch.
    Blabla, wer ist denn nun unser Lieblingsvirologe bzw. -experte?
    Womöglich dieser trockene Typ Wieler vom RKI, der nicht mal lächelt, wenn er die Zahlen der Toten und Infizierten auflistet? Ach nee, der macht einem Angst, wenn er immer noch behauptet, wir stünden am Anfang der Pandemie. Und dann ist der immer in Dunkelblau gekleidet, hat der nur einen Anzug?
    Oder ist es Hendrik Streeck? Der ist doch klasse, jung, dynamisch, hat viele verschiedene Anzüge und Krawatten, kommt viel optimistischer rüber. Außerdem ist er Professor an der Uni Bonn, für mich ist das definitiv ein Pluspunkt. Ein Minuspunkt könnte leider sein, dass seine Heinsberg-Studie, obwohl oder weil sie wissenschaftlich angreifbar ist, von Laschet als Lockerungsübung genutzt wird.
    Dann wäre da noch Alexander Kekulé, der ist super, hat auch den Mut zu rosa Hemden und Krawatten oder auch mal keiner Krawatte. Und dann der Name, er ist der Urenkel von August Kekulé, dem berühmten Chemiker der Universität Bonn, nach dem eine Straße in Bonn benannt ist, in der ich öfter eine Kommilitonin besuchte.
    Last, not least, Christian Drosten, der Mann, dem auch die Kanzlerin vertraut. Keine Krawatten, oft ein weißer Kittel und wuschelige Haare, genau die richtige Mischung zwischen seriös und verwegen. Und dann der Name, der ja schon direkt an die Droste erinnert, aber er heißt mit vollem Namen Christian Heinrich Maria Drosten, das wiegt einen Kekulé auf, auch wenn der einen Accent aigu hat. Den Accent hat Drosten ja sowieso in Charité, außerdem war er vorher auch Professor in Bonn.
    All die anderen Virologen, die auch mal ins Fernsehen wollten, kann man vergessen, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Virologinnen können sich ohnehin hinten anstellen, egal, wie toll sie aussehen oder wie früh sie sich zu Wort gemeldet haben. Erfreulich finde ich, dass die Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, die einen aufklärerischen Youtube-Kanal zu naturwissenschaftlichen Themen betreibt, inzwischen bekannt genug ist, um in den Tagesthemen mit einem Kommentar zur Herdenimmunität zu Wort zu kommen. Sie hat die drei Virologen auch verglichen, allerdings legt sie mehr Wert auf Kompetenz als auf gutes Aussehen, trotzdem nicht langweilig.
    Schon klar, wer der Gewinner ist, oder? Die Bestätigung fand ich in der FAZ: Drosten ist der Schönste. Ich halte ihn auch für überaus kompetent, nicht nur wegen der Frisur. Und Bonn ist natürlich Sieger.

    Andere Länder, andere Virologen. In Frankreich löst Didier Raoult Kontroversen aus, auch er in Auftreten und Aussehen ein interessanter Typ. Neben anderen extravaganten Theorien vertritt er die Meinung, dass die afrikanischen Subsahara-Länder nicht viel zu befürchten hätten vom Corona-Virus, da viele Menschen schon von Kindesbeinen an Malariamittel schluckten.


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  • Commentaires

    1
    Coronika Ferres
    Samedi 18 Avril 2020 à 22:11

    Die beste Storymachine ist immer noch BILD, deren Chefredakteur die Heinsbergstudie vermarktet. Auch der Witwer Guido Westerwelles ist an der PR-Agentur beteiligt. BILD titelte am Samstag AUSGANGSSPERRE FÜR SENIOREN - willst du etwa das, die armen Alten wegschießen? Na also, du willst das, gib's zu.

    2
    Kornelia
    Samedi 18 Avril 2020 à 22:15

    like it

    3
    Dimanche 19 Avril 2020 à 11:16

    Ich gebe es zu, ein paar Senioren würde ich gern wegsperren. Meinetwegen auch in eine Luxushotelanlage in Miami, wo sie den ganzen Tag Golf spielen können, wenn sie sich nur nicht mit Weltpolitik beschäftigen.

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