• Goethe: Poète et penseur - Dichter und Denker

      

     

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde Am 28sten August 1749, mittags mit dem Glockenschlag zwölf,
    kam ich in Frankfurt am Main auf die Welt.

    (Johann Wolfgang von Goethe - Dichtung und Wahrheit)

    Happy birthday!

                   

    Geschenke, über die Goethe sich nicht unbedingtAmies et Amis - Freundinnen und Freunde gefreut hätte: eine geschmackvolle Lampe, eine Handpuppe und Goethes Faust. Für den kleinen Geldbeutel die Goethe-Tasse, den Goethe-Schirm, die Fausthandschuhe und den Kühlschrankmagneten. Oder ein Ginko-Pflänzchen für die Fensterbank. 

      Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

      Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

     

     

     Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

      

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde 

     

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde"Goethe war der größte Deutsche, nicht nur der größte deutsche Dichter." - Karl Marx und Friedrich Engels in einem Aufsatz

    "Man fragt sich nur, wieso Goethe in diesem Lande existieren konnte." - Walter Hasenclever

    "Wie konnte es geschehen, dass es nach dem Erscheinen von Goethes Werther zu einer Selbstmordwelle kam und beim Erscheinen meiner Tagebücher eine Antiselbstmordwelle einsetzte?" - Anaïs Nin, Der Künstler als Magier

    (Beitrag von Petit Larousse)

      

      

    Goethe und Kleve

    Ja, genau! Goethe und Weimar kennt jeder, aber wer weiß, dass Goethe 1809 ein Gedicht über unsere Johanna Sebus geschrieben hat? Johanna Sebus war ein junges Mädchen aus dem Klever Ortsteil Brienen, deren Geschichte uns schon in der Grundschule berührte, später dann ging ich auf die Johanna Sebus Schule, damals städtisches neusprachliches Mädchengymnasium. Dabei hätten sie es belassen sollen, aber das ist eine andere traurige Geschichte. Übrigens gab es vor den Ferien eine Art Abschiedsfest für alle Schüler und Lehrer, die jemals auf dieser Schule waren, bei der die Schüler T-Shirts verkauften mit der Aufschrift "Sie sollen und müssen gerettet sein!". So ist es, aber zumindest geht das Sebus-Gymnasium wie Johanna Sebus in Schönheit unter. Posthum wurde Johanna Sebus von Napoleon die weiße Rose für besonders tugendhafte Mädchen verliehen.

     

    Johanna Sebus

    Zum Andenken der siebzehnjährigen Schönen, Guten aus dem Dorfe Brienen, die am 13. Januar 1809 bei dem Eisgang des Rheins und dem großen Bruche des Dammes von Cleverham, Hilfereichend, unterging.

    Der Damm zerreißt, das Feld erbraust,
    Die Fluten spülen, die Fläche saust.
    "Ich trage dich, Mutter, durch die Flut,
    Noch reicht sie nicht hoch, ich wate gut."-
    "Auch uns bedenke, bedrängt wie wir sind,
    Die Hausgenossin, drei arme Kind!
    Die schwache Frau!...Du gehst davon!"-
    Sie trägt die Mutter durch das Wasser schon.
    "Zum Bühle da rettet euch ! harret derweil;
    Gleich kehr’ ich zurück, uns allen ist Heil.
    Zum Bühl’ ist’s noch trocken und wenige Schritt;
    Doch nehmt auch mir meine Ziege mit!"
    Der Damm zerschmilzt, das Feld erbraust,
    Die Fluten wühlen, die Fläche saust.
    Sie setzt die Mutter auf sichres Land,
    Schön Suschen, gleich wieder zur Flut gewandt.
    "Wohin? Wohin? die Breite schwoll;
    Das Wasser ist hüben und drüben voll.
    Verwegen ins Tiefe willst du hinein!"-
    "Sie sollen und müssen gerettet sein!"

    Der Damm verschwindet, die Welle braust,
    Eine Meereswoge, sie schwankt und saust.
    Schön Suschen schreitet gewohnten Steg,
    Umströmt auch, gleitet sie nicht vom Weg,
    Erreicht den Bühl und die Nachbarin;
    Doch der und den Kindern kein Gewinn!
    Der Damm verschwand, ein Meer erbraust’s,
    Den kleinen Hügel im Kreis umsaust’s.
    Da gähnet und wirbelt der schäumende Schlund
    Und ziehet die Frau mit den Kindern zu Grund;
    Das Horn der Ziege faßt das ein’,
    So sollten sie alle verloren sein!
    Schön Suschen steht noch strack und gut:
    Wer rettet das junge, das edelste Blut!
    Schön Suschen steht noch wie ein Stern;
    Doch alle Werber sind alle fern.
    Rings um sie her ist Wasserbahn,
    Kein Schifflein schwimmet zu ihr heran.
    Noch einmal blickt sie zum Himmel hinauf,
    Dann nehmen die schmeichelnden Fluten sie auf.
    Kein Damm, kein Feld! Nur hier und dort
    bezeichnet ein Baum, ein Turm den Ort,
    Bedeckt ist alles mit Wasserschwall;
    Doch Suschens Bild schwebt überall.-
    Das Wasser sinkt, das Land erscheint,
    Und überall wird schön Suschen beweint.-
    Und dem sei, wer’s nicht singt und sagt,
    Im Leben und Tod nicht nachgefragt!

    Petit Larousse hat noch einige Zitate zu Goethes Beschäftigung mit Johanna Sebus und ihrer Heldenverehrung beigetragen. Vielen Dank!

    "Ich bin dazu veranlaßt worden durch gute Menschen aus jener Gegend, die in einer alles verschlingenden Zeit das Andenken einer reinen Menschenhandlung erhalten wünschten." - Goethe an Zelter, 1. Juni 1809

    "Ich bin von dem Unter Rhein her dazu aufgefordert worden, und mochte mir gerade in meiner Einsamkeit die Naivetät dieser unschuldig guten Handlung gerne vergegenwärtigen." - Goethe an C. F. Reinhardt, 9. Juni 1809

    "Haben Sie vielen Dank, daß Sie sich der armen Najade angenommen haben. Ich bin sehr verlangend, Ihre Komposition zu vernehmen." Goethe an Zelter, 26. August 1809

    "Ich müßte sehr weitläuftig sein, wenn ich alles sagen wollte was mir bei dieser Gelegenheit durch den Sinn gegangen. Nur Eins will ich erwähnen, daß sie auf eine sehr bedeutende Weise von demjenigen Gebrauch gemacht, von dem ich keinen Namen habe, das man aber Nachahmung, Malerei und ich weiß nicht sonst wie nennt, und das bei andern sehr fehlerhaft wird und ungehörig ausartet." - Goethe an Zelter, 6. März 1810

    "Die Verklärung der Johanna Sebus haben wir als Sakrament unserer Rettung aus den unendlich breiten Fluten gefeiert." - Goethe an Zelter, 23. Februar 1814

    "In Heidelberg  dagegen stehst du in frischestem Andenken. Du erlaubst ja wohl, daß ich etwas von Deinen Kanons und mehrstimmigen Liedern hinschicke, auch schickte ich gern die Partitur von Johanna Sebus." - Goethe an Zelter, 29. Oktober 1815

    "Die reinste Malerei in der Musik ist die, welche Du auch ausübst, es kommt darauf an, den Hörer in die Stimmung zu versetzen, welche das Gedicht angibt, in der Einbildungskraft bilden sich alsdann die Gestalten nach Anlaß des Textes, sie weiß nicht wie sie darzu kommt. Muster davon hast du gegeben in der Johanna Sebus... und wo nicht überall? Deute mir an, wer außer Dir dergleichen geleistet hat, Töne durch Töne zu malen: zu donnern, zu schmettern, zu plätschern und zu patschen, ist despektabel." - Goethe an Zelter, 2. Mai 1820


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    1
    Petit Larousse Profil de Petit Larousse
    Samedi 28 Août 2010 à 16:59

    "Ich bin dazu veranlaßt worden durch gute Menschen aus jener Gegend, die in einer alles verschlingenden Zeit das Andenken einer reinen Menschenhandlung erhalten wünschten." - Goethe an Zelter, 1. Juni 1809

    "Ich bin von dem Unter Rhein her dazu aufgefordert worden, und mochte mir gerade in meiner Einsamkeit die Naivetät dieser unschuldig guten Handlung gerne vergegenwärtigen." - Goethe an Zelter, 9. Juni 1809

    "Haben Sie vielen Dank, daß Sie sich der armen Najade angenommen haben. Ich bin sehr verlangend, Ihre Komposition zu vernehmen." Goethe an Zelter, 26. August 1809

    "Ich müßte sehr weitläuftig sein, wenn ich alles sagen wollte was mir bei dieser Gelegenheit durch den Sinn gegangen. Nur Eins will ich erwähnen, daß Sie auf seine sehr bedeutende Weise von demjenigen Gebrauch gemacht, von dem ich keinen Namen habe, das man aber Nachahmung, Malerei und ich weiß nicht sonst wie nennt, und das bei andern sehr fehlerhaft wird und ungehörig ausartet." - Goethe an Zelter, 6. März 1810

    "Die Verklärung der Johanna Sebus haben wir als Sakrament unseer Rettung aus den unendlich breiten Fluten gefeiert." - Goethe an Zelter, 23. Februar 1814

    "In Heidelberg  dagegen stehst du in frischestem Andenken. Du erlaubst ja wohl, daß ich etwas von Deinen Kanons und mehrstimmigen Liedern hinschicke, auch schickte ich gern die Partitur von Johanna Sebus." - Goethe an Zelter, 29. Oktober 1815

    "Die reinste Malerei in der Musik ist die, welche Du auch ausübst, es kommt darauf an, den Hörer in die Stimmung zu versetzen, welche das Gedicht angibt, in der Einbildungskraft bilden sich alsdann die Gestalten nach Anlaß des Textes, sie weiß nicht wie sie darzu kommt. Muster davon hast du gegeben in der Johanna Sebus... und wo nicht überall? Deute mir an, wer außer Dir dergleichen geleistet hat, Töne durch Töne zu malen: zu donnern, zu schmettern, zu plätschern und zu patschen, ist despektabel." - Goethe an Zelter, 2. Mai 1820

    2
    Petit Larousse Profil de Petit Larousse
    Samedi 28 Août 2010 à 17:03

    Korrektur: Das 2. Zitat ist aus einem Brief an C. F. Reinhardt .

    4. Zitat: "...saß Sie auf eine sehr bedeutende Weise..." (statt "seine")

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    3
    Kornelia
    Dimanche 29 Août 2010 à 12:05

    Ich habe an Goethes Geburtstag eine Wanderung des Westerwald Vereins - Zweigstelle Köln mitgemacht. Wanderführer Herr Evert Ewers schrieb neben die Namen der Teilnehmer/-innen = 11 "an Goethes Gegurtstag, Bad Honnef - Leyberg - Auge Gottes - Kasbachtal - Erpeler Ley - Erpel". Die Strecke war mir 18 Km eher kurz, aber es wurden mit zwei Berg-Anstiegen ingesamt 450 Höhenmeter überwunden. So ohne Anstrengung war das nicht - jedoch habe ich in meiner Jugendzeit - mit bester alpiner Kondition - bis zu 1000 Höhenmeter am Tag geschafft. Mit jeweils zwei tollen und unterschiedlichen Ausblicken auf das Rheintal und das Siebengebirge war das jedoch ein schönes und würdiges Erlebnis für den Goethe-Jubeltag.

    4
    karinkornelia Profil de karinkornelia
    Dimanche 29 Août 2010 à 12:20

    Nach den vielen Wanderungen im Allgäu bist du bestimmt super in Form. Meine höchste Erhebung war der Mont Saint Michel, nur das allerletzte Stück in das Innere der Abtei habe ich nicht mehr gemacht, weil die Warteschlange einfach zu lang war und es anfing zu regnen.

    5
    hdorn
    Dimanche 5 Septembre 2010 à 08:51

    Die Fäustlinge - Faust eins und Faust 2 -  hätte ich gern.

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