• denkmal

    Es gibt solche Gegensätze, die sich nicht ausschließen. Man kann Hunde mögen, aber auch Katzen nicht hassen. Trotzdem lassen sich die Menschen einteilen in Liebhaber von Katzen oder Hunden, Meer oder Bergen, VW oder Opel, Goethe oder Schiller.

    Ich war letzte Woche ein paar Tage lang mit einer Schiller-Liebhaberin in Weimar und Dresden und präsentiere hier die Ausbeute der Suche nach Schillers Spuren. Wer meinen toten ersten Blog gelesen hat, kennt die Dame A.  bereits als Bücherfreundin und Kunstkritikerin. Oder auch umgekehrt.

    Mir als Goethe-Fan wurde es leicht gemacht: Goethes Haus, Goethes Möbel, Goethes Bücher, Goethes Sammlungen, alles da.
    Dagegen Schiller: An mindestens drei Häusern in Weimar und einem Gartenhaus in Dresden steht, hier habe Schiller mal gewohnt, was bedeutet: Er ist dauernd umgezogen. Kenne ich aus meiner Studentenzeit. wohnhaus

    wohnhaus innenwohnung

    Außer seinen Büchern (nicht seinen gekauften, sondern seinen selbstgeschriebenen) hat er aber wohl nicht viel hinterlassen, nicht mal seine Gebeine sind seine. Also hat die Nachwelt sich seines Vermächtnisses angenommen und es ganz neu erschaffen. Zugekaufte Möbel im Schillerhaus in Weimar, Schillers Büste, die aussieht wie der junge Thomas Gottschalk, Schillerdenkmal, Schillerkeller, Schiller-Gedenksteine und Rhetorik auf Kosten der Dichterfürsten. (Paradox ist, wenn ein Goethedenkmal durch die Bäume schillert. Goethe spielt Flöte auf Schiller sein Piller.)
    hochspannung

     

    Im Dresdener Osten, wo Schiller in einem Gartenhäuschen an Don Karlos und der Ode an die Freude schrieb, gibt es gar einen Schillerplatz, eine Schillerstraße, die Schillergalerie und das Schiller-Trafo-Häuschen. Dort konnte ich allerliebste Fotos von der Schiller-Liebhaberin mit dem Objekt ihrer Begierde machen, die ich aber aus Gründen der Diskretion und des Selbstschutzes hier nicht veröffentliche.

    trafohaus

    schiller

    bücher

     

    karlos

    Journal - TagebuchZum Abschluss unserer Reise aßen wir dann noch im SchillerGarten an der Loschwitzer Brücke, auch Blaues Wunder genannt, wobei Yves Klein an der Brücke sicherlich nichts Blaues hätte finden können. Aber in der DDR war man ja bescheiden.blaues wunder

     

     

     

    Eigenartigerweise (und glücklicherweise für den Dornhai) standen keine Schillerlocken auf der Karte, weshalb wir uns an thüringischen und sächsischen Spezialitäten erfreuten. Und leider habe ich es versäumt, das grüne Wunder von Loschwitz zu fotografieren, A.s Waldmeisterbrause.

     

     


    4 commentaires


    Suivre le flux RSS des articles de cette rubrique
    Suivre le flux RSS des commentaires de cette rubrique