• Na, jeder doch, oder? Ich liebe Fotos von Essen, allerdings poste ich die nicht dauernd bzw. nur die besonderen.

    Don't call them cookiesEigner Herd ist Goldes wertAber nun will ich doch mal einen Eintrag über Essen machen. Als Gourmetköchin bin ich geringfügig besser denn als Fußballexpertin, aber auch in der Küche ist Frankreich für mich der Weltmeister der Herzen. Allerdings bin ich auch Fan von Italien, Griechenland, Deutschland, Portugal und den arabischen Ländern. Es ist eigentlich wie im Fußball: Nordamerika und Holland kann man vergessen. Ich weiß, Kibbeling und Pommes mit Fritessaus sind von Zeit zu Zeit echt smakelijk, in Dinxperlo auf dem Markt ist das für mich Folklore. Aber nichts im Vergleich zu Fischbrötchen an der Ostsee.

    Freitags Fisch  Beste Fritten von Dinxperlo  Goudagold 

    Back to the roots: Meine erste Begegnung mit Mensaessen war extrem positiv. Nachdem ich mich an der Uni Bonn eingeschrieben hatte, ging ich mit einer Zufallsbekanntschaft aus dem Sekretariat zur Mensa Nassestraße, in der ich später noch viele Mahlzeiten einnehmen sollte. Das billigste Essen zu einer Mark mit Vorsuppe und Nachtisch gab es auf der oberen Etage, ich weiß es noch wie heute: Suppe ungenießbar, Hauptgericht Spaghetti Bolognese ganz lecker, Nachtisch Pflaumenkompott auch lecker. Manchmal braucht man einen harten MagenIch war im Paradies, gutes Essen für wenig Geld, wenn man die Suppe wegließ, die eigentlich ein Chemikalienmix war. Aber bestimmt wollte man in den Semesterferien nur die neuen Erstsemester anfixen, später habe ich viel übles Zeug bekommen. Nur Freitags war es immer super, es gab Fisch und die Mensa war nicht voll, weil die meisten Studenten schon auf dem Heimweg waren. Legendär auch einige Eigenkreationen der Mensa wie die Sauce Robert (wir sprachen es elegant französisch aus), von der Nikolaus einmal sagte, sie hieße deshalb so, weil der Typ, der in die Sauce pinkelt, Robert hieße. Auch das unvergesslich. Nun, Robert ist sicher längst pensioniert, und die heutigen Studis haben ganz andere Ansprüche, vegan, koscher, international und lokal. Leider hatten wir damals keine Was soll ich heute kochen?Smartphones und konnten keine Bilder von unserem Essen posten, zumal es ja auch kein Facebook oder WhatsApp gab, ja nicht einmal Computer, außer den riesigen, die eigene Hallen füllten.
    Heute las ich in der FAZ online einen Artikel von einem Gastronomiekritiker namens Jürgen Dollase, der die Bonner Mensa Nassestraße getestet hat. Auf die Idee ist damals auch keiner gekommen. Er hatte also ein veganes Gericht (gut), ein Hähnchengericht (nicht schlecht) und ein Kalbsgeschnetzeltes (Chemie). Insgesamt kein schlechtes Ergebnis.Gefüllte Paprika

    So, jetzt mal Butter bei die Fische, was gibt es denn heute? Ich habe mich für Essen ohne chemische Hilfsmittel entschieden, gefüllte Paprika mit Reis. Ein Griechenland-Gedächnis-Essen. Das schmeckt in Griechenland natürlich besser mit einem Glas Retsina dazu.

    Brauerei Mayer OggersheimBrauhausAber es schmeckt nicht nur zu Hause sondern auch im Restaurant, meistens jedenfalls. Manchmal auch nicht, und manchmal gibt es eigenwillige Spezialitäten.Schiefer Sack Als ich kürzlich in Oggersheim war, dachte ich eigentlich, es gäbe überall Pfälzer Saumagen zu essen, aber dem war nicht so. Dafür gab es ein Gericht namens "Schiefer Sack". Ja, der Name soll wohl genau das andeuten, was ein Schelm sich dabei denkt. Und so sieht es auch aus. Pfälzische LeckerlisZwei Leberknödel auf Sauerkraut und eine Bratwurst, also das männliche Biotop der Fleischeslust. Ich habe es nicht probiert und fand den Anblick auch befremdlich, aber die es bestellt hatten, mochten es. Sehr lecker war übrigens das Bier aus eigener Brauerei, ich probiere immer das alkoholfreie Weizen, und dieses war eine Klasse für sich.

    Brühler Wirtshaus im Brühler BahnhofZwei von den Oggersheimer Mitschlemmern haben mich am letzten Wochenende ins Brühler Wirtshaus zu einer kleinen Geburtstagsfeier mit Blick auf Schloss Augustusburg eingeladen. Bei herrlichem Sommerwetter saßen wir draußen und genossen das Wetter, die Architektur, die intensive Action rundumher und natürlich das gute Essen. Mein Schnitzel Elsässer Art habe ich allerdings nicht fotografiert, der Clou erschließt sich auch eher geschmacklich, da das Schnitzel mit einer Art Flammkuchensauce überbacken wird. Schloss AugustusburgDas Brühler Wirtshaus befindet sich im alten Bahnhof, hat einen geräumigen Biergarten, ein ansprechend modernes Innenleben und alle Verkehrsmittel, die der Tourist so braucht, in nächster Nähe. Hier hält u.a. der Rheinexpress Emmerich-Koblenz, der Bus zum Phantasialand, und auch mein Auto konnte ich auf dem großzügigen Parkplatz unterbringen. An diesem Samstag wurde außer Kornelias Geburtstag auch überschwänglich Hochzeit gefeiert, und zwar mehrfach. Eine Hochzeitsgesellschaft saß sogar im Lokal, viele andere kamen zu Fototerminen am Schloss, für Unterhaltung war also durchaus gesorgt.


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  • Football et poésie

     

    Nun hat der Spuk also ein Ende, aber die meisten Deutschlandfahnen sind noch nicht eingeholt. Trotz oder Warten auf Olympia?

    Griezmann!Was soll's, heute Abend ist das Finale zwischen Portugal und Frankreich, und ich bin sehr dafür, dass Frankreich Cocorico!gewinnt, damit ich meine neuen Kurse nach den Ferien damit motivieren kann, dass sie jetzt die Sprache des Europameisters lernen dürfen.
    Außerdem hat Hildegard mir eine patriotische Tasche geschickt, die ich der grummelnden Welt präsentieren will, ohne ausgelacht zu werden.

    Alors, un effort, les bleus!!


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  • Was bisher niemand wusste: Ich kenne mich aus im Fußball.

    Le Monde ließ seine Leser Prognosen über das Ergebnis des Auftaktspieles der EM abgeben. Hier ist meine Prognose vor dem Spiel, und nun ist es beendet.
    2:1 für Frankreich.

    Expertise


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  • HassbotschaftIm Nachspann zur brutalen Ermordung von Niklas lese und höre ich jetzt immer wieder Berichte über Bad Godesberg, was mir natürlich extrem auffällt, weil ich dort lange gewohnt habe und in den letzten Jahren nur selten etwas in der Zeitung oder im Radio vernommen habe.

    Der Tenor ist jetzt immer: Seit die Botschaften und Ministerien weg sind, ist es hier viel unsicherer geworden. Das mag sein, denn früher wimmelte es von Polizei und sonstigem Sicherheitspersonal, das war weit entfernt von Normalität. Unterschwellig wird auch vermittelt, hier herrschten jetzt islamische Jugendgangs, IS-Anhänger und vermummte Araber aller Art.

    Ist das ein Ort für Trauer oder für für Rache?Heute lese ich in der FAZ: "Als Bad Godesberg das feine Diplomatenviertel war, ließ sich gut von Multikulti schwärmen. Dann wurde ein junger Mann totgeprügelt. Viele haben nun Angst und fühlen sich fremd in einem Ort, in dem die Burka das Stadtbild prägt." Zum Beweis ein eigenartiger Ausschnitt eines eigenartigen Schnappschusses von der Ecke Bonner Straße Aennchenplatz, so gewählt, dass die Burkafrau gut zu sehen ist, die andere junge Frau fast hinter einem Parkautomaten verschwindet, allerdings schafft es ihr nackter Knöchel doch noch ins Bild. Ansonsten ist der Ausschnitt so gewählt, dass der Hauseingang trostloswirkt und man arabische Schrift sieht. Die z.T. teuren Autos und Läden an der Stelle sieht man nicht.

    Ich war kürzlich dort und fand es ziemlich wie früher, allerdings gerade an dieser Ecke noch einen Tick schlimmer, weil extrem ausgebaut für Autoverkehr. An der Stelle hat mich mal fast ein Bus überfahren, als ich mit dem Fahrrad unterwegs war. Und das mit voller Absicht, vier Räder waren da immer schon im Vorteil. Irgendwelche alten Häuser sind wohl auch plattgemacht worden für neue Glaspaläste.

    Burkas rechts im Bild: Privatpatientinnen und KundinnenUnd die Burkas, ja, die gab es auch früher schon. Allerdings waren sie den Godesbergern immer hochwillkommen, genauso wie die Araber mit weißen Gewändern und Kopfbedeckungen, weil sie viel Geld aus den Golfstaaten nach Godesberg brachten. Und wie ich selbst erleben konnte, tun sie das immer noch. Als ich durch die Fußgängerzone lief, waren vor mir zwei Burkafrauen unterwegs, die dann auch in die Parfümerie Rüdell gingen, wo man Kundinnen und Kunden seit jeher in Arabisch und Englisch bedient, wenn sie das wünschen, weil sie unter der Burka eine goldene Kreditkarte bei sich tragen. In der Parfümerie ging es jedenfalls munter zu beim Abrechnen mit großen Summen arabischer Kunden, ich konnte so gerade noch das Gesicht wahren mit einer Flasche Un jardin sur le Nil. Gut gewählter Name von Hermes.

    Arabische KücheAls ich in den 90er Jahren in der Friedrich-Ebert-Straße gegenüber vom Stadtpark in Godesberg arbeitete, hatte dort die private Augenklinik Dardenne eröffnet. Das war ein weiterer warmer Geldregen für Godesberg, denn die Patienten aus den Golfstaaten kamen mit großem Gefolge. Und was tun gelangweilte reiche Araber den ganzen Tag? Einkaufen, genau. An den Informationen in arabischer Schrift in allen Läden störte sich da niemand, genauso wenig wie am Rest der arabischen Infrastruktur. Dabei konnte doch auch schon damals niemand glauben, dass in der König Fahad Akademie nur Toleranz und Weltoffenheit gelehrt wurde.

    Arabischer PartyserviceAch ja, auch die unterprivilegierteren Araber gab es bereits in den 80er und 90er Jahren, sie kamen allerdings nicht aus den Golfstaaten, sondern aus dem Norden Marokkos, arbeiteten bei der Müllabfuhr und bei Haribo, wo ich auch in den Semesterferien arbeitet und zum ersten Mal mit Marokkanern Bekanntschaft machte. Da war mir noch nicht klar, wie groß der Unterschied zwischen Norden und Süden in diesem Land ist. Einige hatten auch die Kultur des Kiffens aus ihrer Heimat beibehalten und engagierten sich im Drogenhandel.

    Diese Menschen wohnten dann nicht im Villenviertel, sondern meist entlang der Bahnlinie, zum Beispiel in der Paul-Kemp-Straße. Ich war dort manchmal zu Besuch und habe den Geruch der muffigen Hausflure, gewürzt mit gegrillten Sardinen und Männersocken, immer noch in der Nase.


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  • Auf dem Dach der BundeskunsthalleAuf den 21. Mai in Bonn hatte ich mich schon lange gefreut. Mal wieder Orte besuchen, an denen ich mal gewohnt oder studiert habe, Freunde und Bruder treffen und natürlich eine wunderbare Ausstellung über Fürst Pückler in der Bundeskunsthalle besuchen. Der Dachgarten mag keine Reproduktion Pücklerscher Gärten sein, schön ist es aber trotzdem, dort zwischen Blumen zu spazieren und in Augenhöhe auf den Post-Tower und das UNESCO-Gebäude zu schauen.

    Die Ausstellung war in der Tat sehr sehenswert, auch das Treffen mit lieben FreundInnen und Bekannten tat gut, schade nur, dass eine fehlte, weil sie zur Zeit eine anstrengende Behandlung durchmacht.

    Der gute Bruder verbrachte den Tag allerdings auf dem Flohmarkt in der Rheinaue, das wäre in der Tat auch für mich ein Highlight wesen, aber man kann nicht alles haben. Die Rheinaue ist schon Tagesprogramm, auch wenn man nichts verkauft. Und traditionell scheint die Sonne am Flohmarktsamstag, keine Ahnung, wie Bonn das hinkriegt. Nach dem Wochenende kann man am Sonnenbrand meist erkennen, wer auf dem Flohmarkt war.

    Abends machte ich noch einen Abstecher nach Bad Godesberg, wo ich zweimal im Villenviertel gewohnt habe. Gerade um die Ecke von der Dürenstraße stieß ich dann auf den Ort, an dem kürzlich ein Jugendlicher getötet wurde, eine sinnlose Brutalität, die wohl viele Menschen schockiert. An der Stelle habe sie Blumen, Kerzen und Briefe abgelegt, die Eltern stellten ein Holzkreuz auf. Genau an diesem Samstag, auf den ich mich lange gefreut hatte, wurde Niklas beerdigt.

    General Anzeíger vom 21.5.16


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  • Ein langer Tag mit Höhen und Tiefen, aber dann: Eurovision Song Contest 2016.

    Das ist in keiner Weise meine Musik, beim Schnelldurchlauf am Ende denke ich, das hört sich stellenweise so an, als sei es immer das gleiche Lied. Aber trotzdem schaue ich mir das Schauspiel an und stelle meine Theorien zum Siegertitel an.

    Um 23.16 UhrLasst die Spiele beginnen und die Puppen tanzen!

    Deutschland: Natürlich irgendwo ganz am Ende der Platzierungen, aber mal wieder so klar. Sie können es nicht lassen, schwache Stimmen in absurden Verkleidungen loszuschicken. Alle anderen Sängerinnen und die meisten Sänger sehen aus wie schöne Menschen, nur das deutsche Mädchen trägt eine Art Gartenzwergkostüm. Warum?????

    Wer verdient den Sieg? Russland. Superprofessionell.

    Wer wird siegen? Vermutlich Schweden.

    Für wen würde ich anrufen, wenn ich jemals für eine Fernsehsendung anriefe? Vielleicht für Zypern, die Jungs sind nicht so weichgewaschen wie die anderen, aber na ja. Oder Italien, nettes Mädchen, das eine Avocado aus einem Kern gezogen hat und die mit auf die Bühne bringt.

    Und Frankreich? Ach, netter Typ, nette Vita, aber ach nö.

    Einziges Lied ganz auf Französisch? Österreich. Echt! Aber das ist wie von der CD "Die schönsten französischen Schlager der 60er und 70er". Und dieses Kleid in Altrosa aus den 50ern.

    Schönstes Kleid: Kroatien. Ein tragbares UFO, toll.

    Beste Frisur: Israel. Unbeschreiblich.

    Schönster Mann: Der Moderator.

    Originellste Europäer: Australien

     Tochter aus Elysium

     

     

     

     

    23.38 Uhr

    Der Moderator hat sich umgezogen und sein Hemd geöffnet. Der Abend hat sich jetzt definitiv gelohnt.

    23.41 Uhr

    Mist, er hat sich wieder angezogen.

    23.46 Uhr

    Der Moderator singt. Und jetzt darf man nicht mehr anrufen, das ist doch blöd, der würde glatt gewinnen.
    Ach, der hat letztes Jahr gewonnen? Na und? Der schöne Mann heißt Selma Lagerlöf oder so ähnlich, Måns Zelmerlöw.

     23.56 Uhr

    Der deutsche Sprecher ist begeistert, Deutschland hat jetzt einen Punkt.

    Und nun die übliche Leier, der deutsche Sprecher wittert überall Nachbarschaftshilfe und alte Seilschaften bei der Punktevergabe. Hmm, das erklärt einiges, schließlich hat Deutschland ja keine Nachbarn und Freunde in Europa. Und er hofft nun auf die Publikumspunkte, wenn er sich da mal nicht täuscht.

    00.02 Uhr

    Frankreich gibt Italien 12 Punkte, bestimmt wegen der Avocado. Deutschland hat immer noch one point. Letzter Platz, wen wundert es. Die anderen haben sich doch zusammengesetzt und ausgelost, wer Deutschland den einen Anstandspunkt geben muss. Wer war eigentlich der Verlierer? Hab ich nicht mitbekommen.

    00.15 Uhr

    Wie schön war der Moment, als der deutsche Ton zusammenbrach. Aber dann kam der Sprecher übers Telefon wieder um redundanten Quatsch in schlechter Tonqualität zu reden. Wieso konnte man dem Mann nicht heute Abend frei geben?

    Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

     00.26 Uhr

    Der Sprecher ist ganz aufgekratzt, jetzt, jetzt, Punkte vom Publikum.

    Whowwwwwwwww, 10 Punkte für Deutschland.  Er rafft es endlich, dass Deutschland den letzten Platz macht. Schlaues Kerlchen, wenn es doch nur aufhören würde zu reden.

     

    And the winner is: Ukraine. Das Publikum allerdings hat Russland die meisten Punkte gegeben, auch das deutsche. 


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  • 8. Mai in Kleve, sommerliche Temperaturen und frisches Grün überall.

     Insel der Seeligen
     
     Ganz hinten das Museum Kurhaus

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