• Le 8/9/10: A 8 heures 900 visiteurs.

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde


    5 commentaires
  • Amies et Amis - Freundinnen und FreundeDas ist krank. Am Samstag war Dackelwallfahrt in Kevelaer.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    http://www.rp-online.de/niederrheinnord/kevelaer/nachrichten/kevelaer/Ein-Segen-fuer-die-Schoepfung_aid_902579.htmlAmies et Amis - Freundinnen und Freunde

    Hoffentlich haben die Tierchen dafür gebetet, dass ihre Besitzer immer eine Plastiktüte dabei haben.

    Wie ein Kommentator richtig schreibt, müsste man folgerichtig die ganze Macht der Kirche auf Hunde anwenden, nicht nur segnen, sondern auch exkommunizieren. Ein paar Kandidaten wüsste ich da schon. Nein, nicht im Ernst, nicht mal Jenny, die im Lehrerzimmer einen Fleck auf dem Teppich hinterlassen hat.

    Aber das Thema hat doch mehr Hintergrund als man denkt. Von exkommunizierten Ratten und Parasiten ist in den Kommentaren schon die Rede. Dass die Kirche den Kampf gegen Ratten selbst in die Hand nehmen musste, liegt auch daran, dass sie die natürlichen Feinde der Ratten verteufelte und zum Teil ausrottete. Es gab Hexenprozesse, Folterungen und Hinrichtungen gegen Katzen. Kein Wunder, dass Katzen bis heute keine Wallfahrten nach Kevelaer machen. An der Stelle nochmal ein Dank an Hildegard von Bingen, die vom Verzehr von Katzenfleisch abriet.

    „Das also war des Pudels Kern!
    Ein fahrender Skolast?
    Der Kasus macht mich lachen.“
    (Faust I, Johann Wolfgang von Goethe)

    Natürlich kein Scholast, sondern der Herr der Ratten und der Mäuse, der Fliegen, Frösche, Wanzen, Läuse. Der Teufel halt.

    Beim Thema Pudel für mich unvergessen: Lyon, Hildegard und ich besichtigen eine Wohnung. Hildegard sieht den Pudel der Besitzerin an und verkündet: "Normalement, je n'aime pas les péniches." Das Gesicht von Sylvie ist ebenfalls unvergessen. (Anekdote für Insider)


    7 commentaires
  • Mein neuer Blog ist jetzt genau einen Monat alt. Und heute Abend habe ich genau 800 Besucher. In einem Jahr macht das dann 9600, bis 2020 96 000 Besucher. (Doch, doch, das klappt schon!) Natürlich nur, wenn dieser Blog nicht auch frühzeitig das Zeitliche segnet.

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde


    4 commentaires
  • Amies et Amis - Freundinnen und FreundeA un quart d’heure de chez moi se trouvent les villages de Suderwick (Allemagne) et Dinxperlo (Pays Bas). Les deux villages forment une unité malgré la frontière qui passe dans la rue principale. Mais on voit clairement que d’un côté, les maisons, panneaux et boites au lettres sont allemands, de l’autre côté tout a le style hollandais. Mais il y a aussi des points communs comme une maison de retraite pour des retraités allemands et hollandais qui a des bâtiments des deux côtés de la frontière et une salle de séjour dans un pont en verre qui passe au dessus de la rue. Et ils ont une station de police avec des agents allemands et hollandais.

    Mais ce qui me plaît beaucoup plus, c’est leur marché le vendredi après-midi et Amies et Amis - Freundinnen und Freundesoir. Bien sûr les clients sont surtout des allemands qui viennent parfois de loin comme les motards de la Ruhr. Le marché n’est pas grand, mais il a une atmosphère extraordinaire. J’y suis allée ce soir juste pour manger du poisson et acheter du vieux gouda. C’est bien d’y aller très tôt ou très tard, sinon ce n’est pas facile de trouver une place de parking. En plus j’ai fait un tour chez Aldi qui vend des cochonneries qu’on n’a pas chez nous. Voilà ma source de limonade de cassis, d' appelstroop (sirop de Liège), hagelslag et de pindakaas, le beurre d'arachide.

     

     

     

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

      

    Championat du monde à Dinxperlo

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

    Eglise de Dinxperlo

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

    Marché de Dinxperlo

     


    2 commentaires
  • Amies et Amis - Freundinnen und Freunde 

    Guten Morgen, ihr Lieben, einen besonderen Gruß an Kornelia und alle, die nicht freiwillig früh aufstehen oder sich nicht nochmal im Brett umdrehen dürfen.

    Ich habe gleich Englisch und Französisch im 3. Semester, die Klasse ist mit Wechslern und Sitzenbleibern ziemlich angeschwollen und schon sowieso nicht besonders leise, wenn auch sehr nett. Also werde ich sie gleich mal mit allen Fakten der ersten Szene von Tennessee Williams Drama "A Streetcar Named Desire" und dem Aufbau eines Hauses auf Französisch schocken. Wenn dann noch Zeit ist, führe ich mal eben das passé composé ein. Das nenne ich einen ausgefüllten Vormittag. Heute Abend habe ich Klassenleiterstunde im neuen 1. Semster, die Studierenden werden dann mit den Gegebenheiten der Schule vertraut gemacht. Euch allen einen guten Start in diesen Tag!

    Nachlese eines Tage:
    Heute Morgen schon auf dem Parkplatz die ersten Studierenden, die nicht wirklich ins Semester gehörten, einer hatte das letzte Semester nicht geschafft, aber einfach ganz cool mal den Schritt ins nächste gewagt, dazu auch noch selbsttätig einen Wechsel in den volleren Vormittagsbereich vorgenommen. Das machte noch ein anderer, der es vermutlich auch geschafft hat. Begründung: Er würde morgens nicht so oft verschlafen wie abends.
    Mittags habe ich dann Schildchen an die Außentüren geklebt, um das 1. Abendsemester des Abendgymnasiums in den richtigen Raum zu dirigieren. A. warnte noch, dass es im letzten Jahr jemandem gelungen sei, längere Zeit am Gymnasium zu verweilen, obwohl er für die Realschule angemeldet war. Deshalb sollte ich das Wort Gymnasium unterstreichen, aber ich habe natürlich nicht gehört. Und tatsächlich saß auch heute eine Dame in meiner Klasse, trug sich in die Liste ein, auf der sie natürlich nicht stand. Erst die Sekretärin merkte, dass da ein Fehler vorlag. Diesmal hat es also nur einen Block lang gedauert, aber es ist doch immer wieder interessant, dass unsere Studierenden längere Wörter einfach gar nicht bis zum letzten Buchstaben lesen.

    Post von Frau Löhrmann

    Da hat mir doch die Ministerin geschrieben und ich wusste nichts davon, habe den Brief gerade erst auf der Seite des Schulministeriums gesehen. Ich war auf der Suche nach einer Neuerung, die auf einen alten Hut bunte Federn steckt und dafür sorgt, dass unsere Schüler nicht zu schlau werden. Ich meine die muttersprachliche Ergänzungsprüfung, die es jetzt wohl für die zweite Fremdsprache gibt, nachdem sie für die erste Fremdsprache abgeschafft wurde. Und natürlich hatten wir gestern direkt ein paar Kandidaten, denen ich aber nichts weiter geben konnte als ein Anmeldeformular.
    Zurück zum Brief von Frau Löhrmann.
    Der Unterricht muss besser werden, aha, sie weiß auch schon wie: "Dafür muss die Qualität des Unterrichts weiter verbessert werden. Dass hier Handlungsbedarf besteht, zeigen die Ergebnisse der Qualitätsanalyse an unseren Schulen deutlich. Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, leisten den Hauptbeitrag für guten Unterricht. Sie wurden bei der Verbesserung der Unterrichtsqualität in den vergangenen Jahren nicht genügend unterstützt. Deshalb wollen wir das Angebot für die Fort- und Weiterbildung intensivieren, in Teilen neu ausrichten und die Lehrerausbildung an die Anforderungen der Schule der Zukunft anpassen." Ist eine Blume, durch die sie uns sagt, dass wir schlechten Unterricht machen, man uns aber nicht so direkt die Schuld dafür gibt, denn andere Lehrer hat sie ja nicht. Zum Schluss wünscht sie uns einen guten Start und freut sich auf unsere Zusammenarbeit. Ich freue mich auch schon und bin total aus dem Häuschen, wie toll das jetzt wird in NRW.

    Lehrer sind Züge

    Amies et Amis - Freundinnen und FreundeDie Bedeutung dieser wunderbaren Metapher erschließt sich aus den Kommentaren. Während wir in der ersten Woche nach den Ferien noch wie bedächtige Dampfloks über die Schwellen ruckeln, werden wir in den nächsten Tagen an Fahrt gewinnen und über die Gänseblümchen zwischen den Eisenbahnschwellen dahinbrausen, dass es eine Freude ist. Die Fahrgäste mögen sich anschnallen und warm anziehen. Eine Gratisverteilung von Mineralwasser ist nicht mehr vorgesehen, dafür gibt es Arbeitsblätter und Anwesenheitslisten. Weiterhin werden die Bahnkunden regelmäßig auf ihre Fahrtüchtigkeit geprüft und notfalls auch aus dem fahrenden Zug geworfen.


    11 commentaires
  •   

     

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde Am 28sten August 1749, mittags mit dem Glockenschlag zwölf,
    kam ich in Frankfurt am Main auf die Welt.

    (Johann Wolfgang von Goethe - Dichtung und Wahrheit)

    Happy birthday!

                   

    Geschenke, über die Goethe sich nicht unbedingtAmies et Amis - Freundinnen und Freunde gefreut hätte: eine geschmackvolle Lampe, eine Handpuppe und Goethes Faust. Für den kleinen Geldbeutel die Goethe-Tasse, den Goethe-Schirm, die Fausthandschuhe und den Kühlschrankmagneten. Oder ein Ginko-Pflänzchen für die Fensterbank. 

      Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

      Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

     

     

     Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

      

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde 

     

    Amies et Amis - Freundinnen und Freunde"Goethe war der größte Deutsche, nicht nur der größte deutsche Dichter." - Karl Marx und Friedrich Engels in einem Aufsatz

    "Man fragt sich nur, wieso Goethe in diesem Lande existieren konnte." - Walter Hasenclever

    "Wie konnte es geschehen, dass es nach dem Erscheinen von Goethes Werther zu einer Selbstmordwelle kam und beim Erscheinen meiner Tagebücher eine Antiselbstmordwelle einsetzte?" - Anaïs Nin, Der Künstler als Magier

    (Beitrag von Petit Larousse)

      

      

    Goethe und Kleve

    Ja, genau! Goethe und Weimar kennt jeder, aber wer weiß, dass Goethe 1809 ein Gedicht über unsere Johanna Sebus geschrieben hat? Johanna Sebus war ein junges Mädchen aus dem Klever Ortsteil Brienen, deren Geschichte uns schon in der Grundschule berührte, später dann ging ich auf die Johanna Sebus Schule, damals städtisches neusprachliches Mädchengymnasium. Dabei hätten sie es belassen sollen, aber das ist eine andere traurige Geschichte. Übrigens gab es vor den Ferien eine Art Abschiedsfest für alle Schüler und Lehrer, die jemals auf dieser Schule waren, bei der die Schüler T-Shirts verkauften mit der Aufschrift "Sie sollen und müssen gerettet sein!". So ist es, aber zumindest geht das Sebus-Gymnasium wie Johanna Sebus in Schönheit unter. Posthum wurde Johanna Sebus von Napoleon die weiße Rose für besonders tugendhafte Mädchen verliehen.

     

    Johanna Sebus

    Zum Andenken der siebzehnjährigen Schönen, Guten aus dem Dorfe Brienen, die am 13. Januar 1809 bei dem Eisgang des Rheins und dem großen Bruche des Dammes von Cleverham, Hilfereichend, unterging.

    Der Damm zerreißt, das Feld erbraust,
    Die Fluten spülen, die Fläche saust.
    "Ich trage dich, Mutter, durch die Flut,
    Noch reicht sie nicht hoch, ich wate gut."-
    "Auch uns bedenke, bedrängt wie wir sind,
    Die Hausgenossin, drei arme Kind!
    Die schwache Frau!...Du gehst davon!"-
    Sie trägt die Mutter durch das Wasser schon.
    "Zum Bühle da rettet euch ! harret derweil;
    Gleich kehr’ ich zurück, uns allen ist Heil.
    Zum Bühl’ ist’s noch trocken und wenige Schritt;
    Doch nehmt auch mir meine Ziege mit!"
    Der Damm zerschmilzt, das Feld erbraust,
    Die Fluten wühlen, die Fläche saust.
    Sie setzt die Mutter auf sichres Land,
    Schön Suschen, gleich wieder zur Flut gewandt.
    "Wohin? Wohin? die Breite schwoll;
    Das Wasser ist hüben und drüben voll.
    Verwegen ins Tiefe willst du hinein!"-
    "Sie sollen und müssen gerettet sein!"

    Der Damm verschwindet, die Welle braust,
    Eine Meereswoge, sie schwankt und saust.
    Schön Suschen schreitet gewohnten Steg,
    Umströmt auch, gleitet sie nicht vom Weg,
    Erreicht den Bühl und die Nachbarin;
    Doch der und den Kindern kein Gewinn!
    Der Damm verschwand, ein Meer erbraust’s,
    Den kleinen Hügel im Kreis umsaust’s.
    Da gähnet und wirbelt der schäumende Schlund
    Und ziehet die Frau mit den Kindern zu Grund;
    Das Horn der Ziege faßt das ein’,
    So sollten sie alle verloren sein!
    Schön Suschen steht noch strack und gut:
    Wer rettet das junge, das edelste Blut!
    Schön Suschen steht noch wie ein Stern;
    Doch alle Werber sind alle fern.
    Rings um sie her ist Wasserbahn,
    Kein Schifflein schwimmet zu ihr heran.
    Noch einmal blickt sie zum Himmel hinauf,
    Dann nehmen die schmeichelnden Fluten sie auf.
    Kein Damm, kein Feld! Nur hier und dort
    bezeichnet ein Baum, ein Turm den Ort,
    Bedeckt ist alles mit Wasserschwall;
    Doch Suschens Bild schwebt überall.-
    Das Wasser sinkt, das Land erscheint,
    Und überall wird schön Suschen beweint.-
    Und dem sei, wer’s nicht singt und sagt,
    Im Leben und Tod nicht nachgefragt!

    Petit Larousse hat noch einige Zitate zu Goethes Beschäftigung mit Johanna Sebus und ihrer Heldenverehrung beigetragen. Vielen Dank!

    "Ich bin dazu veranlaßt worden durch gute Menschen aus jener Gegend, die in einer alles verschlingenden Zeit das Andenken einer reinen Menschenhandlung erhalten wünschten." - Goethe an Zelter, 1. Juni 1809

    "Ich bin von dem Unter Rhein her dazu aufgefordert worden, und mochte mir gerade in meiner Einsamkeit die Naivetät dieser unschuldig guten Handlung gerne vergegenwärtigen." - Goethe an C. F. Reinhardt, 9. Juni 1809

    "Haben Sie vielen Dank, daß Sie sich der armen Najade angenommen haben. Ich bin sehr verlangend, Ihre Komposition zu vernehmen." Goethe an Zelter, 26. August 1809

    "Ich müßte sehr weitläuftig sein, wenn ich alles sagen wollte was mir bei dieser Gelegenheit durch den Sinn gegangen. Nur Eins will ich erwähnen, daß sie auf eine sehr bedeutende Weise von demjenigen Gebrauch gemacht, von dem ich keinen Namen habe, das man aber Nachahmung, Malerei und ich weiß nicht sonst wie nennt, und das bei andern sehr fehlerhaft wird und ungehörig ausartet." - Goethe an Zelter, 6. März 1810

    "Die Verklärung der Johanna Sebus haben wir als Sakrament unserer Rettung aus den unendlich breiten Fluten gefeiert." - Goethe an Zelter, 23. Februar 1814

    "In Heidelberg  dagegen stehst du in frischestem Andenken. Du erlaubst ja wohl, daß ich etwas von Deinen Kanons und mehrstimmigen Liedern hinschicke, auch schickte ich gern die Partitur von Johanna Sebus." - Goethe an Zelter, 29. Oktober 1815

    "Die reinste Malerei in der Musik ist die, welche Du auch ausübst, es kommt darauf an, den Hörer in die Stimmung zu versetzen, welche das Gedicht angibt, in der Einbildungskraft bilden sich alsdann die Gestalten nach Anlaß des Textes, sie weiß nicht wie sie darzu kommt. Muster davon hast du gegeben in der Johanna Sebus... und wo nicht überall? Deute mir an, wer außer Dir dergleichen geleistet hat, Töne durch Töne zu malen: zu donnern, zu schmettern, zu plätschern und zu patschen, ist despektabel." - Goethe an Zelter, 2. Mai 1820


    5 commentaires
  •  

    Amies et Amis - Freundinnen und FreundeIhr Lieben, ich bin seit gestern wieder zu Hause und muss heute schon ab 14.30 Uhr arbeiten. Macht aber nichts, da es draußen ohnehin trübetümpelig ist und ich mich auch freue, die Kollegen wiederzusehen und Urlaubsgeschichten zu hören. Eigentlich wollten wir heute Abend nach allen Prüfungen und Besprechungen auf dem Schulhof ein Lehrergrillen veranstalten, aber die himmlische Feuerwehr wird das wohl verhindern. Das Festkomitee hat in seiner Weisheit eine Alternative geplant. Ich weiß nicht, wer den Begriff "Lehrergrillen" geprägt hat, aber in seiner Zweideutigkeit sorgt er immer wieder für gute Laune.

    Amies et Amis - Freundinnen und FreundeMir geht es wie Nikolaus, ich habe auf der Reise in die Normandie so viele Eindrücke gewonnen, dass ich eine ganze Weile brauchen werde, sie hier im Blog zu präsentieren und mich dabei wieder an meiner Tour de France zu erfreuen. Außerdem habe ich mir überlegt, für die Studierenden einen Frankreich-Blog anzulegen, ähnlich wie Hildegard für ihre Deutschkurse.Amies et Amis - Freundinnen und Freunde

    Amies et Amis - Freundinnen und FreundeAmies et Amis - Freundinnen und FreundeIch fange mal mit der frischesten Erinnerung an, nämlich der gestrigen Rückreise. Einerseits impliziert das Wort Rückreise für mich schon den negativen Aspekt, zurück aus dem gelobten Land in den Alltag. Andererseits freue ich mich, dass alles so gut geklappt hat, 2120 Kilometer dank meines braven Autos ohne irgendwelche Probleme und Pannen, und dank Navi diesmal auch weitgehend ohne ungeplante Umwege. Ich denke, das Auto hat es verdient, an ein paar schönen Orten fotografiert zu werden.

     Amies et Amis - Freundinnen und FreundeDer Hit aber war die Rückfahrt selbst. Gestern Morgen in Le Tréport bin ich noch mal zu Auchan gegenüber vom Etap-Hotel gefahren, habe frisches Baguette und meine geliebten roulés au fromage gekauft, den Wagen bis obenhin mit günstigem französischen Sprit gefüllt, das Navi auf "Nach Hause" eingestellt und bin losgefahren mit der festen Absicht, in einem Rutsch durchzufahren.

    Und ich habe es geschafft, keine Pause wegen Müdigkeit, Verspannungen oder Harndrang! Was auf meiner Hitliste der Toiletten, die ich nur in extremen Notfallsituationen aufsuche, ganz oben steht, sind nämlich Dixiklos auf Parkplätzen, davor stehen nur noch Plumpsklos in Wäldern, dahinter kommen leider schon ziemlich bald unsere Schultoiletten. Ich bin also im Training, stundenlang nicht aufs Klo zu gehen. (Liebste Hildegard, du wunderst dich, dass ich über Discountläden schreibe, aber ich komme mühelos auch noch unter dieses Niveau, ich habe nämlich vor, über Toiletten zu schreiben, natürlich mit Fotodokumentation.)

    Amies et Amis - Freundinnen und FreundeDie erste Etappe meiner Heimreise, d. h. die Fahrt durch Frankreich, war auch ziemlich angenehm, ich fahre wirklich gern in Frankreich, weil die meisten Fahrer entspannt und rücksichtsvoll sind und der Verkehr einfach fließt, ein Land hat weitgehend die Ampeln abgeschafft und setzt statt dessen auf Kreisverkehr. Ich sehe Hildegard jetzt laut lachen, denn da gab es mal einen Kreisverkehr in Douai, den ich glatt übersehen habe, weil mein Stadtplan noch eine Vorfahrtsstraße vorsah und ich zu spät dieses Vorfahrtsschild bemerkte. Seitdem weiß ich, dass im direkten Vergleich zwischen VW und Renault auch bei niedriger Geschwindigkeit ein VW Golf einen größeren Renault übel zurichten kann und dabei selbst noch fahrtüchtig bleibt. Mein einziger Unfall bisher (mein einziger selbstverschuldeter, letztes Jahr hat mich jemand kurz vor Weihnachten vor dem Borkener Kreisverkehr angefahren) und ich bin echt nicht stolz auf mich, aber zum Glück ist keinem etwas passiert und ich habe seitdem keinen Kreisverkehr mehr ignoriert, außerdem kündigt mein Navi sie mir auch immer an. Die französische Autobahn ist auch genial, schön leer, weil man bezahlen muss, aber bis zur Grenze hat mich der Spaß ganze 5,70 € gekostet. Und 130 km/h ist eine gute Geschwindigkeit, die man auch mal ein bisschen überschreiten kann, die Franzosen fahren nicht so verbissen.

     Amies et Amis - Freundinnen und FreundeDann kommt die Grenze und für mich die Autofahrerhölle, 1. Teil. Belgien ist echt nicht mein Lieblingsland, obwohl ich da auch schon ein paar schöne Tage verbracht habe, aber im Großen und Ganzen ist es heruntergekommen, schmuddelig, kaputt und pleite. (Wenn mir nach dem Toilettenartikel nichts mehr einfällt, schreibe ich über Belgien.) Auf der belgischen Autobahn ist die Geschwindigkeit auf 120 km/h begrenzt, was nicht wirklich stört, da auch die Belgier nicht verbissen fahren und man auch schon mal mit 125 mitschwimmen kann. Aber die Straßen sind marode, ob die Schlaglöcher bei Nacht immer noch gut beleuchtet sind, weiß ich nicht, das hat mich in jungen Jahren immer total beeindruckt. Nur die Belgier sind schlechte und rücksichtslose Autofahrer, natürlich nicht alle, aber es fällt mir auf. Unmotivierte und unangekündigte Spurwechsel, sowohl bei voller Fahrt als auch im Stau, Drängeln und Anhupen sind ganz normal. Und dann mein Lieblingsstau vor dem Kennedytunnel in Antwerpen. Die einzige Maßnahme besteht darin, auf großen Leuchttafeln anzukündigen, wie lange man stehen wird. Auf der Hinfahrt stand da 49 Minuten, und so lange hat es auch mindestens gedauert. Nur war es so, dass im Tunnel urplötzlich der Verkehr rollte und hinter dem Tunnel die Straße völlig frei war. Der Stau vor dem Tunnel war also ein Mysterium, das die anwesenden Belgier gebührend feierten, indem sie kreuz und quer im Stau die Spur wechselten. Ich vermute, ganz Belgien ist ein Langzeit-Experiment der Chaosforschung. Auf der Rückfahrt hatte ich nur 11 Minuten Stau in Antwerpen, das war echt nicht schlecht. Nur erlitt mein Navi, das mich in Frankreich auch in den kleinsten Käffern noch getreulich durch die winzigsten Kreisel geleitet hatte, plötzlich mitten auf gerader Strecke einer Autobahn eine Art Hirnschlag. Es tillte völlig aus, konnte sich nicht mehr orientieren, begann immer wieder neue Berechnungen und zeigte auf der Karte absurde Bilder meines Standorts bzw. der durchfahrenen Orte. Mehrfach überquerte mein Auto theoretisch auch größere Wasserflächen. Nach vielen Kilometern und mehreren Neustarts fand es die Orientierung wieder, mir ist aber rätselhaft, wieso es die Satellitenverbindung verlieren konnte. Da es Belgien war, kam mir natürlich der Verdacht, dass das Land gar keine Satellitenverbindung besitzt und ich mich in einem Loch zwischen Frankreich und den Niederlanden befand. Die Theorie muss aber falsch sein, wie sich später herausstellte.

    Besonders übel ist der Gestank in Belgien. Es riecht fast überall nach Rauch, um Antwerpen herum fand ich es auf der Hinfahrt besonders ekelig, da brannte eindeutig Müll. Kann es sein, dass die Jungs ihren Müll direkt auf der Deponie verbrennen? Dass man so flächendeckend ganze Landstriche beduften kann, ist mir nicht anders erklärbar.

    Nach diesen Erfahrungen freute ich mich direkt auf die Autofahrerhölle, 2. Teil, obwohl ich es ja besser weiß. In den Niederlanden muss man auch 120 km/h fahren, aber im Gegensatz zu den Belgiern sind die Holländer ziemlich verbissene Autofahrer, und zwar alle! Es muss an der Angst vor den hohen Bußgeldern liegen, denn niemand fährt tatsächlich 120, alle schleichen deutlich langsamer über die Autobahn, die Radarwarnung meines Navis kommt kaum zur Ruhe und von Verkehrsfluss kann keine Rede sein. Tempomat auf 120 kann da auch nicht helfen, denn man muss ja dauernd langsamer werden, sehr anstrengend, und ich mache diese Erfahrung bei jeder Fahrt durch die NL. Wenigstens sind die sedierten Niederländer nicht so rücksichtslos und undiszipliniert wie die Belgier, aber für gute Autofahrer halte ich sie auch nicht. Es gab mal das Gerücht, dass man früher in den Niederlanden überhaupt keinen Führerschein brauchte. Ich glaube das sofort. außerdem frage ich mich, warum sich die niederländischen Autofahrer so von ihrer Regierung knechten lassen. Hohe Bußgelder, niedrige Geschwindigkeiten, radikaler Einsatz von Parkkrallen, wenig Parkmöglichkeiten, extreme Benzinpreise und Totalüberwachung. Kein Wunder, dass sie sich mal frei bewegen wollen auf deutschen Autobahnen. Übrigens habe ich meine Zweifel, ob die geplante Steuer durch konstante GPS-Überwachung aller Autofahrer funktionieren wird, denn auch in Holland verlor mein Navi zeitweise die Satellitenverbindung, was mir jeweils auf dem Bildschirm angekündigt wurde. Nun weiß ich, woran es lag, aber den Grund konnte ich nicht mal ergoogeln.

    Die vierte Etappe meiner Heimreise begann in Elten auf der A3, so dass ich noch ein bisschen Zeit hatte, mich von Hölle 1 und Hölle 2 zu erholen. Ich will ja gar nicht rasen auf der Autobahn, aber ich will auch nicht die ganze Zeit meinen Tacho überwachen und einen Krampf im rechten Fuß bekommen.

    Amies et Amis - Freundinnen und FreundeWarum nur führt mein Weg ins gelobte Land jedes Mal durch die Hölle? Vielen Dank jedenfalls an meine treuen Weggefährten, mein Auto und mein Navi, sollte ich euch jemals Namen geben, werde ich euch Moses und Aaron nennen. Oder vielleicht Mirjam, denn mein Navi spricht mit einer Frauenstimme zu mir.

     

     

     


    7 commentaires