• ... vive la Bretagne.
    Ils ont des chapeaux ronds, vive les Bretons.

    Elles ont des bigouden

    Ein Lied, das sich nach harmloser Volksmusik anhört, aber es ist alles drin, was politisch, sexuell und auch sonst nicht korrekt ist. Es schreckt selbst vor der Kirche und dem Tod nicht zurück.
    Ich musste heute an dieses chanson paillarde denken, weil ich eine ganz wunderbare alte Karte bekam, die vermutlich mein Freund Petit Larousse aus der Bretagne mitgebracht hat. Ganz bestimmt werde ich sie nicht verschicken. Ich war gerade in den Osterferien wieder in der Bretagne und konnte meine ältesten und liebsten französischen Freundinnen treffen. Wenn ich früher dort war, begegnete ich in der Familie auch schon mal älteren Damen mit typisch bretonischen Kopfbedeckungen. Das gehört heute zur Folklore, die alten Damen liegen alle auf dem Friedhof.

     


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  • Italians do it better
    Der ESC ist doch immer wieder lustig. Ich habe keine Vorentscheidungen gesehen und bisher auch nicht mal mitbekommen, dass er heute stattfindet, aber nun läuft die Musik so nebenher und ich bin eigentlich angenehm überrascht über den Unterhaltungswert. Sogar der deutsche Song ist ganz schön, nicht so absurd hässlich wie meistens. Wenn Deutschland dieses Jahr keine Punkte bekommt, ist das echt böswillig. Auch der niederländische Beitrag gefiel mir, mutig, ein so ernsthaftes Thema wie Depressionen so einfach und ruhig und in Niederländisch zu thematisieren.
    Frankreich fand ich interessant, ein Lied in bretonischer Sprache. Aber wenn ich jemals anrufen würde für einen Contest, würde ich Moldau wählen, die waren einfach so schräg, dass man sie lieben muss, außerdem ging es wohl um die Eisenbahn, das ist mir sehr sympathisch. Auch die italienische Stadt, die vor ihrem Auftrag gezeigt wurde, gefiel mir ausnehmend gut. Aber entweder habe ich es nicht mitbekommen, oder der Moderator hat den Namen nicht genannt. Wo war das? Ich will dorthin, wirklich!

    Am Ende ist man schlauer, Deutschland war wieder Schlusslicht, wenn nicht das Publikum noch abgestimmt hätte, wäre der Beitrag mit 0 Punkten nach Hause gegangen. So hat es noch zu 6 Punkten gereicht. Schade auch, dass einem die Punkte nur so hingerotzt werden, gerade mal das Land mit 12 Punkten wird bei der Jury-Entscheidung genannt. Eigentlich finde ich die Abstimmung meist viel interessanter als die Musik. Na ja, diesmal war es im Grunde vorher klar, sogar die Buchmacher hatten alles richtig. Und es ist ja auch wirklich nett, dass die Europäer für die Ukraine abstimmen. Russland durfte natürlich nicht mitspielen, Pech für Deutschland, denn mit Russland wäre Malik Harris vermutlich nicht letzter geworden.

    Von der Abstimmung heute will ich mal lieber gar nicht reden.  


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  • No War!Zum 8. Mai wäre wieder so viel zu sagen, auch zum 9. Mai, und wieder verschlägt es mir die Sprache.

    Nicht weit von meiner Wohnung liegen in einem kleinen Waldstück nebeneinander der jüdische Friedhof von Bocholt und der russische Soldatenfriedhof. Vermutlich ist es eigentlich ein Soldatenfriedhof der Roten Armee, in der auch viele Ukrainer gekämpft haben und gestorben sind. Wie blind muss man sein, um die multiple Absurdität des Krieges gegen die Ukraine auch an solchen Tagen wie heute oder morgen nicht zu sehen? Wie kann ein Kriegsherr ganz gelassen das Ende eines Krieges feiern? Oder feiert er nur den Sieg und glaubt, auch er würde ein Sieger? In einem Krieg gibt es keine Sieger.

    ExpobunkerIch war nach Ostern ein paar Tage in Frankreich, wo die deutsche Armee die Atlantikküste mit Bunkern zugepflastert hat. In Plouharnel habe ich als Jugendliche mit meiner Familie und französischen Freunden Campingurlaub gemacht, ich erinnere mich noch sehr deutlich an die kilometerlange Bunkerstadt im feinen Sand. Dort bin ich in diesem Jahr nur ganz kurz am Abend gewesen, habe aber gesehen, dass es jetzt eine Art Museum gibt.


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  • Ein Monat Abstinenz von meinem Blog, was ein bisschen daran liegt, dass einem angesichts der Ereignisse fast zu viel einfällt, es einem aber gleichzeitig die Sprache verschlägt.
    Dabei habe ich Glück, dass ich mich mit alltäglichen Dingen wie Abiturkorrekturen und Vorbereitung eines Tages der offenen Tür an der Schule beschäftigen muss und nicht mit Bomben auf meine Wohnung. Und sowieso ist jede Woche Muttertag.

    Kein Sprit, kein AutoDerweil nahen die Ferien und damit die Frage nach geeigneten Reisezielen. The place to be ist im Moment wohl Kyiv, das Verkehrsmittel der Wahl ist die Bahn, die gerade ohnehin im Aufwind liegt. Klar, Benzin und Diesel für Autos sind viel zu teuer, Volltanken für die Rückfahrt geht wohl auch nicht, Fliegen ist nicht realistisch, weil die Russen direkt am Anfang ihrer Spezialaktion die Flughäfen bombardiert haben und auch keine Hemmungen haben, Flugzeuge abzuschießen.
    Wo das Öl herkommtÜberhaupt haben sie wenig Hemmungen, sogar dem Generalsekretär der Vereinten Nationen haben sie eine Begrüßungsrakete nach Kyiv geschickt. Umso beeindruckter kann man sein, dass sich todesmutige Politiker wie Friedrich Merz nach Kyiv begeben, obwohl er ja eigentlich nicht Bundeskanzler ist und Deutschland gar nicht vertreten kann. Möglicherweise ist ihm das nicht so klar, wie überhaupt die CDU noch ein bisschen Zeit braucht, um zu realisieren, dass sie nicht regiert. Ist das überhaupt legal?
    Dabei ist Merz nicht der einzige, der meint, er würde hier den Ton angeben. Auch der Botschafter der Ukraine tut sich sehr hervor mit Forderungen und besonders mit harscher Kritik. Inzwischen kippt die Stimmung von Standing Ovations im Parlament und Umarmungen in Richtung einer leicht genervten Empfehlung, auch mal innezuhalten.
    Warum ist Herr Melnyk als Chefdiplomat seiner Botschaft denn aber so undiplomatisch? Ich habe im Deutschlandfunk vor einiger Zeit gehört, dass der ukrainische Präsident seine Botschafter zurückruft, wenn sie nicht hart genug Unterstützung für die Ukraine einfordern, so geschehen mit der Botschafterin in Marokko. Vielleicht also mag Herr Melnyk einfach Deutschland nur so sehr, dass er unbedingt hier bleiben möchte. Ein echtes Dilemma.
    OverkillOlaf Scholz hat es aber sowieso nicht leicht, er muss sich anhören, dass er zu zögerlich oder zu schweigsam ist, dass er eine beleidigte Leberwurst ist, dann bekommt er offene Briefe, er solle weniger Waffen oder auch mehr und schwerere Waffen schicken, er solle nach Kyiv fahren, das Datum wird ihm auch schon genannt. An dem Tag bekommt er aber Besuch von Macron, da gibt es direkt schlaue Ratschläge, die beiden sollten gemeinsam den Zug nehmen.
    Ich hoffe tatsächlich, dass sich trotz allem seine rationale Seite als stark genug erweist und dass er sich auf echte Hilfe für die Ukraine konzentriert, nicht auf symbolische Handlungen.
    By the way, ich finde es irre, einen Regierungschef in ein fremdes Kriegsgebiet zu schicken, wenn es doch Telefon und Skype gibt. So gesehen finde ich es ganz nett, dass Merz gefahren ist, denn der ist ja gerade nicht Bundeskanzler, echt. Schade wäre es um ihn trotzdem gewesen, denn am nächsten Tag war er wegen NRW-Wahlkampf in Kleve. Nette Fotos aus der Fußgängerzone, Merz mit ein paar Klever Rentnern. Was genau er dort wollte, war genauso unklar wie in Kyiv, aber wie er schon sagte, er kann ja hinfahren, wo er will. Die Schlagzeile war aber, dass er in Kleve eine Currywurst gegessen hat. Das hätte ich mir auch für Kyiv gewünscht, was hat er dort gegessen? Und hat es ihm geschmeckt?


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  • Das Thema Einkaufen mit seinen vielen Aspekten zieht sich so ein bisschen durch meinen Blog, merke ich. Das mag daran liegen, dass ich gar nicht oft für mich selbst, sondern überwiegend für meine Mutter und ihre Damen einkaufe, deshalb eben auch häufig in Kranenburg, wo es mitunter interessant zugeht. Einkaufen von Lebensmitteln ist nun wirklich nicht meine Lieblingsbeschäftigung, deshalb fröne ich dem Prinzip "Einmal hin, alles drin". Was es bei Aldi nicht gibt, gibt es auch nicht zu Hause. Artikel von DM mal ausgenommen, DM mag ich.

    Zwei Flaschen Öl für 10 €, ein echtes Schnäppchen

     

    Und letzte Woche gab es tatsächlich wieder Sonnenblumenöl bei Aldi. Mit einer Ankündigung für unsere niederländischen Freunde, dass die Menge begrenzt sei. Daraus schließe ich, dass es in Holland auch kein Öl gibt. Nun würde ich lieber mit Wasser braten, als fünf Euro für eine Plastikflasche Öl zu bezahlen, muss ich aber auch nicht, weil meine Besta mit der heiligen Ölung (und Mehlung) für Mutters Nimm, was du kriegen kannstPfannkuchen aus Frankreich angereist ist. Merci, ma chère!

    Hasen müssen nicht gehamstert werden

     


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  • Dinge, die man nicht kaufen kann ....

     

    Mehl, Öl

     

     Außerdem Mehl und Öl. Hefe wohl auch; und anfangs ging die Saga, dass auch Nudeln und Tomaten in Dosen aus seien. Das kann ich nicht bestätigen. Reis ist ein bisschen kniffliger, da gibt es nur Sorten, die ich nicht will, Kochbeutel, Milchreis, Basmatireis. 

    Gas könnte knapp werden. Bauernverband und Handelsverband sind sich einig, dass die Preise gewaltig steigen werden, der Brotpreis soll sich sogar verdoppeln. Ich denke, damit kommen sie nicht durch. Wenn es kein Brot mehr gibt, essen wir eben Kuchen. Ça ira.


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  • Gestern machte mein Handy eigenartige Sachen, bot mir ungefragt Fotos an, die genau vor einem Jahr gemacht worden waren. Dann konnte ich noch sehen, was vor zwei Jahren im März bei mir los war, aber das hätte ich auch so gewusst, nur nicht auf den Tag.
    16.03.2020Jedenfalls hatte ich am 16. März 2020 ein Foto von einer leeren Mehlpalette bei Netto oder Lidl geschossen, weil mir das so komplett irre erschien. Damals gab es auch kein Klopapier, keine Hefe und keine Nudeln.
    Wie ich heute erfuhr, bin ich gefangen in einem Murmeltier-Hamsterrad. Ja, es wird wieder gehamstert, und wieder gibt es kein Mehl. Warum? OK, die Ukraine produziert viel Weizen und wird in diesem Jahr nichts aussäen können, wenn Panzer statt Trecker über die Felder fahren. Aber die neue Ernte steht ja noch aus, also warum wird das Mehl jetzt knapp? Mehl hat doch eine begrenzte Haltbarkeit, warum sollten Privatleute sich den Keller damit füllen? Brot und Kuchen sind übrigens keine Mangelware und waren es auch 2020 nicht. Backen gegen Krieg und Corona?
    Diesmal wird auch Öl gehamstert, weil die Ukraine Sonnenblumen anbaut. Aber es gibt außerdem kein Rapsöl zu kaufen, ich habe es versucht, weil bei meiner Mutter Pfannkuchen gebacken werden, dazu braucht man zumindest eine Packung Mehl und eine Flasche Öl. Ich finde ja, man kann auch andere Sachen essen, aber jeder hat da seine Vorlieben.
    Auch der Sprit wurde 2020 teurer. Die gute alte Zeit, trotzdem.Erstaunlicherweise werden gerade Tomaten in Dosen und Tuben knapp, frische Tomaten dagegen gibt es reichlich, aber die kommen ja auch aus den Niederlanden. A propos, am letzten Samstag war ich in Kranenburg und staunte nicht schlecht, weil es keinen Tankstau gab, dafür aber tobte in den Supermärkten und Discountern eine wilde Einkaufsschlacht. Tatsächlich soll der Sprit in den Niederlanden gerade billiger sein und im April noch billiger werden. Dann bewegt sich die Karawane in die andere Richtung.


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