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     AdventskalenderKöln: Kunst Kurden Kitsch Kirchen Katzen Koitus

    AdventskalenderKurzes Kulturwochenende in Köln: die Schriftstellerin Geertje Suhr persönlich kennengelernt, ihr Buch Kindkater signiert bekommen, liebe Freunde aus Frankfurt und Londonderry getroffen, im Schwulenviertel zwischen Innenstadt und Stadtarchivgrube gewohnt,  zum ersten Mal schwule Sexshops gesehen, bei Maria vom KölnSalon die Kasse prüfen lassen, Kassenbericht der Varnhagen Gesellschaft vorgetragen, in der Marzellus-Buchhandlung meine Bestände günstig erweitert, im Wallraf-Richartz-Museum die Ausstellung über Alexandre Cabanel mitAdventskalender Kornelias Adventskalenderkundiger Führung besucht, ein bisschen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts genossen, auf dem Heumarkt in der Sonne Eis gegessen und einer kurdischen Demonstration zugesehen und –gehört, in der Kirche St. Maria im AdventskalenderKapitol eine Kerze angezündet und mich an den vielen K in meinem Leben erfreut.

      

      

      

    Heumarkt

     AdventskalenderDer Heumarkt ist riesig, so finden dort dieAdventskalender unterschiedlichsten Dinge ihren Platz. Wir wollten das Denkmal betrachten, das die Kölner für Kaiser Friedrich-Wilhelm III errichtet haben, allerdings stellten sie es so auf, dass er Richtung Rheinbrücke aus Köln heraus reitet und der beeindruckende Hintern seines Pferdes der Stadt zugewandt ist. Früher verabredete man sich in Köln gern Unger'm Stätz.Adventskalender
    AdventskalenderDas Denkmal ist so gestaltet, dass es ein bisschen von Friedrich-Wilhelm ablenkt, denn etwas tiefer um ihn herum sind wichtige Personen des preußischen Lebens gruppiert, viele Generäle, aber auch Dichter und Wissenschaftler, so Alexander und Wilhelm von Humboldt. Adventskalender

    Noch weiter unten zeigen Tafeln das Leben in Köln und Personen des Kölner Lebens, dabei auch Handwerker und andere Menschen aus dem Volk.
    Zwei allegorische Damen zeigen je eine entblößte Brust, die von Kölner Lustmolchen so oft berührt wurden, dass sie blitzblank glänzen und keinen Grünspan aufweisen wie der Rest des Denkmals.
     Adventskalender

      

     AdventskalenderNeben dem Denkmal fand eine Kurden-Demonstartion statt,  riesige Zelte und Bücherstände waren aufgebaut und zwei Dixi-Klos genau vor dem Denkmal.  Ich schätze mal, dass maximal 50 Kurden anwesend waren, aber der Lautsprecherwagen beschallte den ganzen Heumarkt mit kurdischer Musik, die mir übrigens ganz gut gefiel, nicht so kitschig wie der gemeine orientalische Schlager. AdventskalenderZum Glück verstehe ich die Texte ja nicht.Adventskalender Einmal wurde eine Art Hymne gespielt, denn alle jungen Menschen unterbrachen ihre Tätigkeiten, sogar Handygespräche und eine Prügelei, die sich gerade anbahnte, rissen ergriffen ihre Arme hoch und reckten zwei Finger nach oben zu einer Art Victory-Zeichen. Ein junger Mann hatte sich auf eine Bank gestellt und justierte die Arme der Umstehenden nach, wenn sie allmählich etwas schlapp nach unten sanken. Dabei kaute er allerdings mit offenem Mund Kaugummi, was die Feierlichkeit für meine Begriffe ein bisschen beeinträchtigte. Vielleicht waren ihm aber auch die optischen Gefahren des Grüßens mit ausgestrecktem Arm bewusst. 
    Rund um die Zeltstadt hingen Fahnen mit dem Portrait des verhafteten  PKK-Führers Abdullah Öcalan, der mich rein optisch und angesichts des Personenkults ein bisschen an Stalin erinnert. Wie Nikolaus erwähnte, hatte der Herr einst vorgeschlagen, die Touristen in der Türkei zu ermorden.
    Wir saßen dann noch eine ganze Weile in einem Straßencafé und genossen die Frühlingssonne, tranken Wasser oder Kaffee und aßen Eis, ohne dass sich jemand groß um die kurdischen Touristen kümmerte.Adventskalender
    Später sahen wir noch eine von Kölner Wirten gestiftete Tafel an dem Haus, in dem in den Revolutionsjahren 1848-49 die Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung unter Leitung von Karl Marx ihren Sitz hatte.

      

      

    Wallraf-Richartz-Museum    Adventskalender   

    AdventskalenderSonntag Nachmittag waren wir dann im  Wallraf-Richartz-Museum, um die Sonderausstellung über Alexandre Cabanel zu besuchen. Man durfte dort nicht fotografieren, was normal ist, da die Bildrechte anderen Museen gehören, aber ein Foto des Fußbodens habe ich dann doch gemacht. Der Teppichboden hat nämlich ein Kachel-Design, und ab und an ist auch eine zerbrochene Kachel dabei. Adventskalender

    AdventskalenderAm Schluss waren wir noch kurz oben bei der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, ein paar Impressionisten gucken, die nicht im Pariser Salon ausstellen Adventskalenderdurften, wo Cabanel so erfolgreich war. Nur kennt man heute Monet doch besser als Cabanel. Seine Falaise im Nebel erinnert mich an Urlaub im Norden Frankreichs. Ich freue mich auch immer, alte Bekannte zu treffen, so ein Bild, das früher in einer meiner Schulklassen hing. Wir hatten in jeder Klasse eine Reproduktion hängen, richtig groß und gerahmt. Meist machten wir davon in Deutsch oder Kunst auch Bildbeschreibungen. Adventskalender

    Und auf einem Bild fand ich die Felsenkulisse von Cefalù wieder, auch dies eine wunderschöne Erinnerung.


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    BONNDer 2. April 2011 war ein Sommertag. Dies für die Wetterannalen des Rheinlandes. In Bonn herrschten zeitweise knapp unter 30 Grad, 25 hatten wir locker die ganze Zeit. Eigentlich schade, dass wir uns ausgerechnet diesen Tag zu einem Besuch der Napoleon-Ausstellung in der Bundeskunsthalle ausersehen hatten, so kamen denn auch nicht alle, die eigentlich mitgehen wollten. Nun ja, Grillen im Garten oder ein Spaziergang in Maria Laach waren gestern sicher verlockender. Ich hatte die Ausstellung bereits einmal gesehen und konnte mich in aller Ruhe auf Kleinigkeiten konzentrieren. Zum Beispiel auf das Gemälde der schönen Maria Walewska, Napoleons Geliebter, die 1816 seinen Cousin Philippe Antoine d'Ornano heiraten sollte. BONNDieser war der Sohn von Lodovico Antonio d'Ornano und Isabelle Maria Buonaparte. Obwohl Maria bald darauf starb, bekamen sie noch einen Sohn, Vorfahr des französischen Politikers Michel d'Ornano. Wenn mich nicht alles täuscht, hat meine beste Freundin also nicht nur in eine korsische Adelsfamilie eingeheiratet, sondern ihre Söhne sind auch weitläufig Blutsverwandte Napoleons. Sollte jemals wieder ein König von Westfalen gesucht werden, so wäre Nicolaï I geradezu prädestiniert, den vakanten Thron von Napoleons Bruder Jérôme zu besteigen.

    Auch dem Niederrhein war Napoleon zugetan, obwohl er bei einem Aufenthalt in Kleve sich zwei Stunden lang von der Bevölkerung bejubeln lies, ohne auch nur aus der Kutsche auszusteigen. Aber Napoleon hatte auch nicht viel übrig für Sightseeing, sonst hätte er sich die Gartenanlagen des Moritz von Nassau ansehen können.

    OperaNach der Ausstellung hatte wir noch eine kleine Konferenz, die dann doch wie vorgesehen im türkischen Restaurant Opera am Bonner Theater stattfand. Barbaras Empfehlung Vapiano (auch empfohlen im Bonner Stadtmagazin Bonnaparte - Erobere deine Stadt!) werde ich dann ein anderes Mal folgen, gestern war sie aus verkehrstechnischen Gründen nicht zu realisieren. Neben dem wirklich leckeren und frischen Vorspeisenteller und den angenehmen Plätzen im Freien hatte das Opera dann auch noch reichlich Beobachtungsmaterial und Gesprächsstoff zu bieten. Selten habe ich so demonstrativ unfreundliche und desinteressierte Kellner gesehen. Für Leute mit dickem Fell eine tolle Show.

     

    BONN  BONN
     BONN  Adventskalender

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  • Heidelberg und sein Schloss. Eigentlich mag ich diesen roten Sandstein nicht besonders, aber als Ruine ist er doch sehr hübsch. Leider ist das große Fass im Heidelberger Schloss so groß, dass man es nicht fotografieren kann, höchstens die Treppen, die hinaufführen. Bosonders schön fand ich das Apothekermuseum im Schloss, über die Museen hoffe ich dann noch etwas zu schreiben.
    Das Wetter in Heidelberg war bombastisch, zum ersten Mal in diesem Jahr sah ich Menschen in kurzen Hosen. Auch die Vegetation war deutlich weiter als in NRW. Hier also ein paar Tourifotos, denn ich habe nicht nur spinnerte Zettel fotografiert in Heidelberg.

     

    Heidelberg

     

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     Heidelberg  Heidelberg
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  • Universitätsbibliothek HeidelbergStimmt, Hochdeutsch sprechen kann man nicht in Baden-Württemberg, aber schreiben kann man es ganz vortrefflich. Sogar Mittelhochdeutsch, sogar alte und neue Rechtschreibung, sogar so, dass eine Touristin aus NRW ratlos dasteht und sich fragt, was denn wohl abgeht im Graham-Park. Ich konnte auch nicht hingehen, da mein Zug um 17 Uhr fuhr. Aber in die Universitätsbibliothek konnte ich gehen in der Hoffnung, eine Ausstellung über die Manesse-Handschrift zu sehen.Adventskalender Leider war außer ein paar edlen Reproduktionen nicht mehr viel davon übrig, nur der Katalog war sicher angekettet zum Schutz vor diebischen Studenten.  
    AdventskalenderJedenfalls verstehe ich Herrn Walther von der Vogelweide deutlich besser als die Verfasser der Ankündigung des Kurses in Wundern. Hoffentlich hat er wirklich so gesprochen, wie wir es im Germanistischen Seminar gelernt haben, nicht wie seine heutigen Landsleute. Die sind dafür aber polyglott und sprechen und schreiben in allen Zungen dieser Welt, zumindest in Heidelberg. Übrigens hat es mit der Evakuierung Japans doch noch geklappt, die meisten Japaner sind jetzt wohl in Heidelberg. Adventskalender

    Nochmal zurück zu dem grünen Zettel, der mir einfach nicht aus dem Kopf geht. Ist das vielleicht nur die Nachricht eines (fast) verlassenen Liebhabers an seine Frouwe, die er um 16 Uhr im Graham-Park treffen möchte, um der drohenden Dissoziation von Tisch und Bett zu entgehen? Und warum will sie sich wohl von ihm trennen? Wegen Dyslexie?

     


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  • KrokusAdventskalenderEs flattert wieder, ich lasse die Klausuren im Stich und geh draußen spielen.

     


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  • Es gibt Tage, wenige zwar, aber es gibt sie, wo ich ganz froh bin über meine Fernsehgebühren, nicht in dieser unsinnigen Höhe, aber immerhin.

    Ich war ziemlich gespannt, wie sich das Samstagabendprogramm angesichts der Ereignisse in Japan gestaltet. Die ARD hatte Volksmusik für Greise und geistig Zurückgebliebene im Programm, RTL die Verdummungsversion für die jüngere Generation: DSDS.

    Dass RTL so zynisch ist, seinen Quatsch durchzuziehen und so zu tun, als drehte sich die Welt um ein paar quietschende Teenies und die Dumpfbacken in der Jury, wundert mich nicht. Auch andere Privatsender zeigen ihre jeweiligen Hupfdohlen, und um ehrlich zu sein hatte ich das eigentlich auch von der ARD befürchtet. Aber sie haben mich angenehm enttäuscht, der Musikantenstadl wurde abgesagt, statt dessen ein Brennpunkt gezeigt und danach eine Dokumentation  über Tschernobyl. Die Dokumentation rief ziemlich intensive Erinnerungen wach, denn 1986 war ja Bonn die Bundeshauptstadt, in der ich studierte und alles hautnah mitbekam inklusive radioaktivem Regen bei Rhein in Flammen.

    In den Tagesthemen wurde gesagt, dass sich aufgrund der Naturereignisse auch die Achse der Erdrotation verschoben hat. Irgendwie passen die menschlichen Dimensionen nie mit den Dimensionen der elementaren Gewalten zusammen. Man evakuiert 20 km um das AKW Fukushima herum, dabei breitet sich die Strahlung schon über dem pazifischen Raum aus, und in Fernsehbildern sieht man viele Japaner mit Mundschutz, so als könnte das helfen.

    Zynicus schreibt zu Recht, dass ihm die Verschiebung der Erdachse die geringste Sorge bereite und nur zur Ablenkung diene. Zur Ablenkung gibt es aber vordringlich das Fernsehprogramm und den Alkohol. Die Erdachse hat sich auch bei anderen Erdbeben schon verschoben, z.B. beim Erdbeben in Chili . Von der Möglichkeit wusste Kleist vermutlich noch nichts. Die Tage werden dabei um Millisekunden kürzer, übel, wo die Sonne doch sowieso schon so selten scheint. Aber das macht mir auch keine Sorgen, ich finde die Dimensionen nur bezeichnend. Einerseits Erdbeben und Tsunamis, die sogar die Erdachse verschieben können, andererseits Politiker, die von erdbebensicheren AKWs schwallen und Jodtabletten verteilen. Nächstes Jahr ist sowieso Schluss mit dieser verwanzten Menschheit, da geht die Welt unter und nur ein kleines Dorf in Frankreich (sic) überlebt. Schade, dass sich da nun schon die blödesten Idioten versammeln, so als hätte man auf die Arche Noah nur die dümmsten Schafe gebracht. Die Dorfbewohner machen sich Sorgen wegen der steigenden Immobilienpreise, aber sie sollen das mal positiv sehen. Jetzt zu horrenden Preisen an Esoteriker verkaufen und alternativ das Geld verjubeln, bevor die Welt untergeht, oder die Ländereien billig zurückkaufen, wenn sie nicht untergeht und die Esoteriker enttäuscht das Weite suchen. Es geht auch beides, man muss halt nur den Preis für den Rückkauf in der Tirelire lassen.

    Weltuntergang in BocholtWeltuntergangsfeier in Bocholt: Schnell noch alles austrinken!Weltuntergang in Bocholt

     

     

     

     

    Ich jedenfalls werde demnächst bei unseren verschwörungstheorieverliebten Studierenden für die zweite Fremdsprache Französisch werben mit dem Argument, dass man nach 2012 überhaupt keine andere Sprache mehr braucht.

    Anmerkung: Endlich ist es mir gelungen, den Text einfarbig zu halten, so dass man die Links nicht sofort erkennt. Also bitte öfter mal mit der Maus über den Text wischen, manchmal gibt es noch mehr zu lesen.

     


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  • AdventskalenderGestern war der perfekte Tag: Früh, aber nicht zu früh aufgestanden, halbe Kanne Kaffee getrunken, um Fahrtüchtigkeit herzustellen, dann ins Café Country zum gemeinsamen Frühstück mit drei netten Damen. Nach dem Morgenkaffee war mein Körper bereit für zwei Latte Macchiato mit Karamel, lecker. Das Café kenne ich, weil die Studierenden der jetzigen S4c dort mal ein außerschulisches Frühstück veranstaltet haben. Mir gefallen die beleuchteten Gummibären, die ich mir nicht leisten konnte, als sie noch in Mode waren. Gut gefiel mir auch die Bearbeitung des Toilettenaufklebers, bei dem jemand durch die Entfernung eines Teils des W aus Women Nomen gemacht hatte. Wie wahr!Women

    Das Café liegt sehr praktisch in der Nähe der Autobahnauffahrt Hamminkeln, also fuhr ich nach dem Frühstück zu Ikea. Und da Ikea so praktisch an der A42 liegt, bin ich von dort auch noch nach Kleve gefahren und habe meine Tochterpflichten erfüllt. So habe ich das ganze Wochenende Zeit für angenehme Tätigkeiten wie Korrigieren und Blumen pflanzen ohne schlechtes Gewissen.

    Wenn ich zu Ikea will, muss ich entweder nach Duiven in Holland oder nach Duisburg fahren. Falls ich etwas Bestimmtes suche, entscheide ich das meist nach Preis, denn es kann sein, dass in Holland die Regalbretter billiger sind, in Deutschland dafür die Seitenstreben, man muss also nachrechnen, wovon man mehr braucht. Exotischer ist aber in jedem Fall der Ikea in Duisburg, der steht quasi in der Türkei. Obwohl das auch nicht so stimmt, denn die Türken in Duisburg sind auf ihre ganz eigene Art eingedeutscht. Und mit deutschen Autos ausgestattet sowieso, jemand muss die ja kaufen. Neidvoll erinnere ich mich an die Türkin mittleren Alters in voller Kopf- und Körperverhüllung, die sich in einem der dicksten BMWs, die ich je gesehen habe, an mir vorbei quetschte, als ich in einer eher engen Straße an der Ampel stand. Wir hatten eine freundliche Kommunikation mit Zeichensprache, da sie ihr Schiff zunächst nicht zwischen mir und den geparkten Autos durchkriegte. Wahrscheinlich hat sie heute noch Mitleid mit mir, weil ich ein altes Auto fahre, an dem so langsam die Farbe abblättert und das Moos auf dem Dach wächst. Gaaaanz früher lief die türkische Frau mal mit der Einkaufstüte hinter ihrem Mann her, die Zeiten sind definitiv vorbei. Meine türkischen Studierenden sind emanzipierte junge Frauen.

    In Duisburg Nord ist sehr auffällig, dass man auf der Straße praktisch nur TürkInnen sieht und außer den Ladenketten auch die meisten Läden türkisch sind. Auch bei Ikea gibt es viele türkische Kunden, der Einrichtungsgeschmack wird also ähnlich sein wie der der deutschen Kunden. Und für die ältere Generation gibt es in beiden Bevölkerungsgruppen Schrankwände und Gelsenkirchener Barock, geschmückt mit Zierdeckchen und anderem Kitsch.

    Ich war völlig fasziniert von einem türkischen Vater, der mit zwi Söhnen in der Kinderabteilung wartete und die beiden abwechselnd mit Hilfe eines Drehsessels unterhielt. Der kleinere Sohn, maximal vier Jahre alt, hatte aber sein wahres Glück in einer Kinderküche gefunden, in der er mit kleinen Töpfen und Pfannen hantierte, diese auf einen Herd stellte, dann auch zur Spüle brachte und sie gewissenhaft abspülte. Er muss das schon oft gemacht haben, denn er stellte sie ziemlich routiniert in idealer Abtropfposition neben sich ab. Der Vater war genauso fasziniert wie ich von den Aktivitäten seines Sohnes, keine Spur von anerzogenem Rollenverhalten.


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