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Par karinkornelia le 13 Mai 2011 à 14:12
Das ist nicht nur eine Gender- sondern auch eine Generationenfrage. Es ist nicht die Frage, ob man älteren Leuten Respekt erweisen sollte. Alle Menschen, wahnsinnige Massenmörder und anderer Abschaum der menschlichen Gattung mal ausgeschlossen, verdienen Respekt, natürlich auch Kinder und nervige Teenager. Nur verdient keiner mehr Respekt, weil er alt ist, ein Mann, Prominenter oder gar ein Adeliger, was auch immer das heute sein mag.
Allerdings definiert vermutlich jeder Respekt auf seine Art und verlangt entsprechend mehr oder weniger Ehrerbietung von seinen Mitmenschen. Alte, prominente und männliche Menschen im Durchschnitt erfahrungsgemäß mehr, besonders von jüngeren, unbedeutenden und weiblichen Menschen. Was aus ihrer Sicht oft auf eines hinausläuft.
Ich persönlich halte das für eine Ursache vieler Missstände in der Gesellschaft, denn so richtig was zu sagen haben eben die Alten, meist die alten Männer, die sich für bedeutend halten und deshalb auch von anderen dafür gehalten werden. Daran wird sich auch lange nichts ändern, denn diese Art von Unterwerfung wird, gern auch unter dem Stichwort Respekt, flächendeckend eingefordert bzw. freiwillig geleistet. Frauen, besonders junge Frauen, haben die Klappe zu halten, wenn Männer reden. Meistens sitzen sie sowieso nicht mit am Tisch.
Und genau deshalb freue ich mich über jede Frau, die das Spiel nicht mitspielt und einem Mann auch mal über den Mund fährt, egal wie unweiblich und frech das rüberkommt. Ach ja, solches Verhalten bei Frauen bezeichnet man auch gern als zickig. Zickig ist für mich das Unwort der letzten Jahre schlechthin. Eine Frau, die ihrem Unmut Luft macht, spricht nicht, sie meckert, wie eine Ziege oder Zicke halt. Das gehört schon ins Tierreich und verdient auch keinen Respekt, nicht wahr?
Gestern las ich zufällig, dass die Nation sich darüber erregt, wie frech Lena sich in einem Interview Frank Elstner gegenüber verhalten hat. Nun interessiert mich weder Lena noch dieser ganze Grand Prix besonders, ich finde es auch unsäglich, dass Deutschland zweimal hintereinander die gleiche Sängerin losschickt, ganz ohne Wettbewerb. Lenas Gesprächsführung ist zudem dringend verbesserungswürdig, und trotzdem habe ich mir einen Ast gefreut, dass sie Frank Elstner so vorgeführt hat.
Rente mit 67? Nicht im Ersten Deutschen Seniorenfernsehen. Hier gelten Begriffe wie Dino oder Urgestein der Unterhaltung noch als positiv. Unterhaltsam fand ich Elstner noch nie, aber wie kommt man dazu, einen alten Mann, der nicht mal den korrekten Titel der Veranstaltung kennt, mit einem Haufen dümmlicher Fragen auf eine junge Frau loszulassen?
Waaaas? Sie probieren nicht gern 100 Kleider an wie alle Frauen? Von Mai 2010 bis Mai 2011 sind zwei Jahre, wenn ich richtig rechnen gelernt habe. Ja klar, letztes Jahr und dieses Jahr, macht zwei. Und los, kleine Lena, bedank dich mal bei den Handwerkern! Wieso eigentlich??
OK, ich habe nicht das ganze Interview gesehen, sondern nur den Zusammenschnitt der bösen Stellen auf youtube, aber wenn Lena ihn nicht gewatscht hätte, wäre mir übel geworden.
Nun habe ich Hoffnung, dass sich das durchsetzen könnte. Kein Knicks vor dem debilen Opi, keine vorhersehbaren Antworten auf die immer gleichen dämlichen Fragen. Und dass junge Frauen ganz selbstverständlich für sich das gleiche beanspruchen wie die alten (und jungen) Männer. Vielleicht kommen ja irgendwann Dinos und Urgestein aus der Mode und Frauen pfeifen darauf, als Zicke und Rotzgöre diffamiert zu werden.Ich habe jetzt auch das komplette Interview gefunden, eigentlich ist Lena doch noch sehr nett zu Frank Elstner, obwohl er Blödsinn redet, z.B. dass Nordafrika am ESC teilnehme. Dann spricht er noch von Stutenbeißerei, dafür allein verdient er Schläge. Genervt wirkt Lena eigentlich nur, als sie in der Halle stehen, aber er bemerkt das nicht mal, denke ich, der Sprechroboter walzt immer weiter. So wird auch deutlich, warum sie ihre Bemerkungen so spitz einwirft, denn wirklich viel lässt er sie gar nicht zu Wort kommen, auch die Fragen beeinhalten meist schon die Antworten, die er hören will.
Das waren doch noch Zeiten, als die Frauen nichts weiter wollten als ein bisschen Frieden.
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Par karinkornelia le 12 Mars 2011 à 22:15
Es gibt Tage, wenige zwar, aber es gibt sie, wo ich ganz froh bin über meine Fernsehgebühren, nicht in dieser unsinnigen Höhe, aber immerhin.
Ich war ziemlich gespannt, wie sich das Samstagabendprogramm angesichts der Ereignisse in Japan gestaltet. Die ARD hatte Volksmusik für Greise und geistig Zurückgebliebene im Programm, RTL die Verdummungsversion für die jüngere Generation: DSDS.
Dass RTL so zynisch ist, seinen Quatsch durchzuziehen und so zu tun, als drehte sich die Welt um ein paar quietschende Teenies und die Dumpfbacken in der Jury, wundert mich nicht. Auch andere Privatsender zeigen ihre jeweiligen Hupfdohlen, und um ehrlich zu sein hatte ich das eigentlich auch von der ARD befürchtet. Aber sie haben mich angenehm enttäuscht, der Musikantenstadl wurde abgesagt, statt dessen ein Brennpunkt gezeigt und danach eine Dokumentation über Tschernobyl. Die Dokumentation rief ziemlich intensive Erinnerungen wach, denn 1986 war ja Bonn die Bundeshauptstadt, in der ich studierte und alles hautnah mitbekam inklusive radioaktivem Regen bei Rhein in Flammen.
In den Tagesthemen wurde gesagt, dass sich aufgrund der Naturereignisse auch die Achse der Erdrotation verschoben hat. Irgendwie passen die menschlichen Dimensionen nie mit den Dimensionen der elementaren Gewalten zusammen. Man evakuiert 20 km um das AKW Fukushima herum, dabei breitet sich die Strahlung schon über dem pazifischen Raum aus, und in Fernsehbildern sieht man viele Japaner mit Mundschutz, so als könnte das helfen.
Zynicus schreibt zu Recht, dass ihm die Verschiebung der Erdachse die geringste Sorge bereite und nur zur Ablenkung diene. Zur Ablenkung gibt es aber vordringlich das Fernsehprogramm und den Alkohol. Die Erdachse hat sich auch bei anderen Erdbeben schon verschoben, z.B. beim Erdbeben in Chili . Von der Möglichkeit wusste Kleist vermutlich noch nichts. Die Tage werden dabei um Millisekunden kürzer, übel, wo die Sonne doch sowieso schon so selten scheint. Aber das macht mir auch keine Sorgen, ich finde die Dimensionen nur bezeichnend. Einerseits Erdbeben und Tsunamis, die sogar die Erdachse verschieben können, andererseits Politiker, die von erdbebensicheren AKWs schwallen und Jodtabletten verteilen. Nächstes Jahr ist sowieso Schluss mit dieser verwanzten Menschheit, da geht die Welt unter und nur ein kleines Dorf in Frankreich (sic) überlebt. Schade, dass sich da nun schon die blödesten Idioten versammeln, so als hätte man auf die Arche Noah nur die dümmsten Schafe gebracht. Die Dorfbewohner machen sich Sorgen wegen der steigenden Immobilienpreise, aber sie sollen das mal positiv sehen. Jetzt zu horrenden Preisen an Esoteriker verkaufen und alternativ das Geld verjubeln, bevor die Welt untergeht, oder die Ländereien billig zurückkaufen, wenn sie nicht untergeht und die Esoteriker enttäuscht das Weite suchen. Es geht auch beides, man muss halt nur den Preis für den Rückkauf in der Tirelire lassen.
Weltuntergangsfeier in Bocholt: Schnell noch alles austrinken!
Ich jedenfalls werde demnächst bei unseren verschwörungstheorieverliebten Studierenden für die zweite Fremdsprache Französisch werben mit dem Argument, dass man nach 2012 überhaupt keine andere Sprache mehr braucht.
Anmerkung: Endlich ist es mir gelungen, den Text einfarbig zu halten, so dass man die Links nicht sofort erkennt. Also bitte öfter mal mit der Maus über den Text wischen, manchmal gibt es noch mehr zu lesen.
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Par karinkornelia le 6 Mars 2011 à 11:39Seit einiger Zeit beschäftigt mich das Phänomen der gezielten Werbung auf Seiten wie facebook, wo ich manchmal denke, die holen ihre Informationen aus den Tiefen meines Computers. Bei facebook ist die Werbung allerding oft sehr uncharmant, z.B. "Du willst abnehmen? In wenigen Wochen zu deiner Traumfigur", "Schnipp schnapp, Haare ab" oder auch dieses:Heißt das, facebook gefällt mein Äußeres nicht und die Bude müsste auch mal aufgeräumt werden? Das ist einfach nur gruselig.
Leichter nachzuvollziehen, aber nicht minder erheiternd sind Werbungen, die subtil auf die angeklickte Seite Bezug nehmen. So landete ich per Zufall auf dieser Seite, wo ich meine Zustimmung oder Ablehnung von Herrn zu Guttenberg hätte kundtun können. http://de.electionsmeter.com/Abstimmungen/karl-theodor-zu-guttenberg
Mich faszinierte aber mehr die Werbung. Diverse Angebote zu Tagesgeldzinsen und ein Plagiatfinder:
Plagiate jetzt stoppen Dokumente einfach überprüfen Ergebnisse sofort auf Ihrem PCPS: Bei erneutem Anklicken bekam ich ein Angebot für Gabelstapler.
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Da muss der Computer wohl Gabelstapler mit Hochstapler verwechselt haben.
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Par karinkornelia le 20 Janvier 2011 à 00:05
Die rp online fasziniert mich im Moment immer wieder mit ihren Überschriften. Noch ein politischer Asylantrag? Nein, bloß eine lange geplante Reise, die nun doch nicht stattfindet, dabei hatte Annette ihre Burkas schon eingepackt und eine flammende Rede über die Rechte der Frau geschrieben.
Sehr hübsch auch diese Überschrift: Frankreich erteilt Deutschland eine Lektion. Keine Bange, da haben nur ein paar Typen Handball gespielt, ist das schon ein pars pro toto?
Und die Handball-Meisterschaft bringt auch wieder Tunesien ins Gespräch, dazu fiel der rp ja schon nichts mehr ein. Zumindest keine Berichterstattung aus dem Land.
Mir gefällt auch der Stil der rp, man schreibt, wie der Schnabel wächst: "Ein Glück habe sich die Lage etwas beruhigt ..."Ein Glück gibt es das Dschungel-Camp, da kann man am Tag als Meldung verkaufen, was abends im Fernsehen kam.
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Par karinkornelia le 18 Janvier 2011 à 13:25
Der Titel dieses Artikels in der rp online schien mir verheißungsvoll, aber leider hat er doch nicht Ben Ali und seine Baggage rausgeschmissen. Es geht nur um Fußball, König Abdullah ist ungehalten, weil sein Land nach der dritten Niederlage im Asien-Cup ohne Punkte ausgeschieden ist. Deshalb hat er Trainer und Funktionäre entlassen.
Vielleicht sollte er Ben Ali eine Chance als Trainer geben, schließlich ist Tunesien eine echte Fußball-Nation, Afrika-Meister von 2004 und regelmäßig qualifiziert für Weltmeisterschaften.
Und es könnte ein Trend werden, dass ehemalige Diktatoren sich nützlich machen und die Verbrechen ihrer Amtszeit einfach ignorieren wollen. Vorgestern kehrte Baby Doc Jean-Claude Duvalier nach Haiti zurück, um dem Land zu helfen. So ist es recht, raube jemanden aus, zünde sein Haus an, erschieß seine Familie, und komm dann zurück, um die Feuerwehr mit deinem Wassereimer zu unterstützen.
Oder geht der Trend vielleicht dahin, dass Frankreich keine Lust mehr hat, hachrangigen Kriminellen ein kuscheliges Heim zu bieten? Warum aber hat Duvalier keine Angst davor, in Haiti angeklagt zu werden? Und warum wurde er es nicht in Europa?
Ach ja, nochmal zur Methode Abdullah, ich finde, man sollte die auch auf unfähige europäische Diplomaten anwenden. Wenn Außenminister so vollkommen verschlafen, was nur gerade eben auf der anderen Seite des Mittelmeers passiert, gehören sie nicht in dieses Amt. Mal abgesehen von Guido Westerwelle, der dafür ohnehin ungeeignet ist, hat auch Michèle Alliot-Marie sich als hohle Nuss geoutet. Aber wohl auch nicht zum ersten Mal.(Mein persönlicher Rekord, drei Diktatoren in einem Beitrag, plus zwei politische Nullnummern!)
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Par karinkornelia le 16 Janvier 2011 à 12:44
In der RP online war Tunesien heute schon nur noch ein Thema am Rande, es wurde lediglich vermeldet, dass die letzten deutschen Touristen ausgeflogen sind. Allerdings haben viele in ihren Hotelanlagen gar nicht bemerkt, dass etwas los war und wurden beim Frühstück oder am Strand von der Aufforderung überrascht, ihre Koffer zu packen. Zum Beispiel Anneliese und Ernst Hünerbein aus Gescher im Münsterland, die der RP eine erste Kriegsberichterstattung und Schlagzeile liefern.
Und jetzt wird man auch schon kritischer gegen diese Jasmin-Revolution, haben doch junge Leute die Reisebusse der deutschen Senioren mit Steinen beworfen. Und dann mussten einige sogar in Düsseldorf übernachten, weil sie keinen Mietwagen bekamen und eigentlich sowieso woanders landen wollten, Kleingeld wurde gesucht zum Telefonieren, denn alles kam ja so überraschend, dass man seine Lieben nicht mehr benachrichtigen konnte. So sind sie, die deutschen Senioren. Kein Handy, kein Geld, keine Ahnung. Dagegen wirken die Probleme der Tunesier doch direkt viel unwichtiger.
Wieso hat eigentlich keiner bemerkt, wie ungewöhnlich es ist, mitten in einer Revolution beim Frühstück oder Sonnenbad freundlich informiert und dann gefahrlos mit einem klimatisierten Reisebus aus dem Krisengebiet gebracht zu werden?
Überhaupt gaben und geben die Tunesier sich verdammt viel Mühe mit den deutschen Touristen, lernen sogar ihre Sprache und backen ihre Kuchen. Nicht dass die tunesischen Kuchen nicht auch sehr lecker wären, in Frankreich weiß man tunesische Bäckereien sehr zu schätzen. Vermutlich wird Tunesien bald wieder zur Ruhe kommen und Geld brauchen für einen Neuanfang. Dann wäre es doch nett, mal ein bisschen Urlaub dort zu verbringen, aber nicht zu Dumpingpreisen, die Menschen sollten auch Gehälter bekommen, von denen sie leben können.
Dafür bekommt man dann auch ein Bier, das nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde.Und was mögen Tunesier am meisten an den Deutschen? Sicher nicht ihre charmante Art und gute Küche. Nein, unsere Fahrzeuge überzeugen auch in Nordafrika. In Tunis fahren deutsche Straßenbahnen, hoffentlich hat niemand sie mit Steinen beworfen. Und deutsche Autos sind auch in höchsten Kreisen beliebt, Ben Ali bekommt vermutlich in Saudi Arabien einen Mercedes zur Verfügung gestellt. Mir gefällt allerdings ein VW als Dienstwagen deutlich besser.
Nachtrag: Offensichtlich gibt es nicht nur Deutsche, die schnell weg möchten, sondern auch solche, die mitmischen wollen als ausländische Söldner. Bei diesen hier hat es nicht geklappt. Ich habe mir das Video angesehen und immer wieder gedacht, dass da ein Päckchen Papiertaschentücher von Aldi am Boden liegt. Einsichten in die Intimsphäre eines Hobbykillers? RP online hat den Text hinter dem Link geändert, es sind nun schwedische Jäger, die da mit ihren Gewehren unterwegs waren. Sag ich ja, Hobbykiller.
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Par karinkornelia le 15 Janvier 2011 à 13:11
Oder doch lieber Ceterum censeo Carthaginem esse delendam?
Ganz Karthago? Nein, nur ein einzelner Palast, erbaut neben den Ruinen von Karthago, den aber weder Einheimische noch Touristen fotografieren dürfen. Soviel zur Paranoia von Diktatoren. Hab ich natürlich doch fotografiert, obwohl die Ruinen viel interessanter sind, aber was verboten ist, das macht uns grade scharf.
Vor Fotos hat man in tunesischen Polizei- und Diktatorenkreisen geradezu panische Angst.So habe ich mir mal erlaubt, in Tunis die deutsche, also meine Botschaft zu fotografieren, was sofort einen Polizisten auf den Plan rief, der den Film von mir verlangte. Er war auch nicht in der Lage zu begreifen, dass man aus einer Digitalkamera keinen Film holen kann. Nach längerer Aufsässigkeit meinerseits und nachdem ich ihm auch noch das Berühren meiner Kamera verboten hatte, schleifte er mich schließlich frustriert zur Botschaft, damit die Deutschen sich mit mir rumärgern sollten. Der herbeigerufene Sicherheitsbeauftragte amüsierte sich köstlich, sagte ein paar Gemeinheiten über die tunesische Polizei und ließ mich ziehen, worauf sich der Polizist sogar noch bei mir entschuldigte. Das nenne ich doch mal obrigkeitshörig.
Der Titel Panem et circenses bezieht sich allerdings auf meine Ansichten zu tunesischen Medien. Ich kenne den staatlichen Sender TV7 aus eigener Anschauung und behaupte, dass die Themen sich fast ausschließlich auf schnulzige Musik, Kochen und Essen sowie Fußball beschränken. In den Nachrichten sieht man ganz überwiegend die Heldentaten von Ben Ali, der eine tolle Rede gehalten oder etwas eingeweiht hat. Also ein echtes Verdummungsorgan, und das funktionierte bisher gar nicht so schlecht. Dann kam das gefährliche Internet und machte den Machthabern Angst, sie unterbanden facebook und youtube, was ein echter Fehler war, denn nun wurden die arbeitslosen jungen Männer böse. Dabei wollten sie doch nur spielen. Und die gierigen alten Männer begriffen nicht, dass jahrzehntelange Gehirnwäsche auch im Internet dazu führte, dass Tunesier sich überwiegend mit Musik, Fußball und Spielchen beschäftigen. Bis heute erkenne ich auf den facebook-Seiten meiner tunesischen Kontakte keine politischen Äußerungen.
Dann habe ich mal verschiedene Zeitungen im Internet angeschaut, besonders neugierig war ich auf die marokkanischen, denn Marokko müsste sich ja von den Unruhen in Tunesien und Algerien besonders betroffen fühlen. Aber nein, da werden keine schlafenden Hunde geweckt, die winzige Nachricht über Tunesien ist gut versteckt, wenn überhaupt vorhanden. Wie ein Kommentar in Le Monde vermutet, bereiten die meisten arabischen Diktatoren schon ihre Koffer und Flugzeuge vor, während sie ansonsten möglichst wenig über Tunesien verlauten lassen und die Armeen in Stellung bringen.
Immerhin verbreitet die Homepage von TV 7 heute die Nachricht, dass der Posten des tunesischen Präsidenten definitiv vakant sei. Kann man es eleganter ausdrücken?
Annonce de la vacance définitive au poste
de la Présidence de la République.Le Conseil Constitutionnel,
Après lecture de la lettre qui lui a été adressée par le Premier ministre, en date du 15 janvier 2011 ;
Et après avoir pris connaissance des dispositions de l'article 57 de la Constitution concernant la vacance de la Présidence de la République ;
Et étant donné qu'il ressort de ladite lettre que le Président Zine El Abidine Ben Ali a quitté le pays sans déléguer ses pouvoirs au Premier ministre conformément aux dispositions de l'article 56 de la Constitution ;
Et étant donné qu'il n'a pas présenté sa démission de ses fonctions à la tête de l'Etat ;
Et étant donné que le départ s'est déroulé dans les circonstances actuelles qui prévalent dans le pays et après avoir décrété l'état d'urgence ;
Et étant donné que l'absence du président la République de cette façon l'empêche d'exercer pleinement ses fonctions, ce qui représente un cas d'empêchement absolu à l'exercice de ses fonctions, en vertu de l'article 57 de la Loi fondamentale ;
Annonce :
- Premièrement : la vacance définitive au poste de Président de la République.
- Deuxièmement : les conditions constitutionnelles sont remplies pour que le président de la Chambre des députés
Les présidents de la chambre des députés et de la chambre des conseillers sont tenus informés de cette annonce.
Cette annonce sera publiée dans le Journal Officiel de la République Tunisienne (JORT).
Cette décision a été prise, lors de la réunion, tenue au siège du Conseil Constitutionnel, au Bardo, le samedi 15 janvier 2011, sous la présidence de M. Fethi Abdennadher, président de cette instance et en présence des membres :
Mme Faiza Kéfi et MM. Ghazi Jribi, Mongi Lakhdhar, Mohamed Ridha Ben Hammed, Mohamed Kamel Charfeddine, Néjib Belaid, Brahim Barteji et Mme Hamida Laarif.
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