• Macht das Internet uns unsterblich? Möglicherweise schon. Goethe und Molière mussten noch unvergessliche Dramen schreiben wie Faust und Tartuffe, um Unsterblichkeit zu erlangen, wir haben es da viel einfacher, vorausgesetzt, es gibt auch in Zukunft noch Strom. Und Kabel. Und Computer oder etwas in der Art.

    Aber dann sollte es gehen, wenn man sich nur auf genügend Seiten verewigt und nicht alle irgendwann pleite gehen. Was waren das für Zeiten mit Yahoo, Hotmail und Caramail. AOL und Studi-VZ vermisse ich nicht, auch Facebook würde mir nicht fehlen, ich setze auf Konstanten wie Wikipedia und Google.

    Allerdings huldige ich dem Prinzip, auf Google nur nette Bewertungen zu hinterlassen, denn jeder kann mal einen schlechten Tag habe. Nur einmal habe ich bisher schlecht bewertet, weil es kein schlechter Tag, sondern ein mieser Charakter war, der meine Besta zutiefst verärgert hat. Das musste bestraft werden, und zwar in mehreren Sprachen, sie in Französisch, ich in Englisch. Take that, connard!

    Vorhin habe ich eigentlich nur eine Adresse gegoogelt in der Hoffnung, bei Damascus Markt in Kleve leckeres arabisches Gebäck zu finden, dann stolperte ich über eine merkwürdige Bewertung und die ebenfalls sonderbare Übersetzung aus dem Niederländischen, das ich fast gegen meinen Willen verstehe, obwohl ich es nie gelernt habe. Aber manchmal hilft es.

    Damascus Markt
    Supermarkt

    Foto von: Christiaan K.
    Christiaan K.
    vor einem Jahr

    (Übersetzt von Google) Die Haustür war jeden Tag voller frischem Fleisch. Als ich mit meiner Frau dort reinkam, rochen wir sofort einen sehr schlechten unhygienischen Geruch. Ich ging zurück, um das Fleisch anzusehen. Hackfleisch war nur alt und schon braun, nicht bedeckt. Maschinen waren schmutzig, der Boden ist schmutzig Produkte Legen Sie sich einfach auf den Boden, wenn sie dies in den Niederlanden geöffnet hatten, wurden sie vom Inspektionsdienst geschlossen. Nie wieder! 

    (Original)

    Op het voordeur stond heel groot elke dag verse vlees. Toen ik daar binnen kwam met mijn vrouw roken wij direct al een hele vieze onhygiënische geur. Ik liep ik naar achteren om Naar het vlees te kijken. Gehakt was gewoon oud en al bruin, niet afgedekt. Machines waren vies, de vloer is vies producten Lagen gewoon op de grond als ze dit in Nederland hadden geopend waren ze gesloten door de inspectie dienst. Nooit meer !

    Nein, Google, die haben kein Fleisch in der Haustür, nur eine Ankündigung, dass es jeden Tag frisches Fleisch gäbe, was Christiaan K. heftig bezweifelt. Satzzeichen wären tatsächlich hilfreich, aber so war Google wohl auch ratlos.

    Die wundersame Welt des Christiaan K.

    Dann las ich mich fest in den Bewertungen von Christiaan K., der fast nur negative Ein-Stern-Bewertungen abliefert. Aber Gestänker hat echt den größeren Unterhaltungswert, zumal Christiaan K. sich nicht darauf beschränkt, Geschäfte und Restaurants beiderseits der Grenze zu bewerten bzw. zu beschimpfen, nein, er bewertet auch die Fahrweise und die Schönheit seiner Mitmenschen. Nach einigen Kommentaren habe ich tatsächlich das Gefühl, ihn ganz gut zu kennen.

    Er ist Niederländer, hat aber ziemlich sicher einen orientalischen Hintergrund, beschwert sich über Speck auf dem Flammkuchen, geht in Shisha-Bars und macht  Ferien in der Türkei. Er heißt vermutlich Hakan und hat zwei kleine Kinder. Ich denke, seine Frau ist vielleicht Marokkanerin. Eines der wenigen gut bewerteten Restaurants serviert marokkanische Küche in Belgien, obwohl das Dessert wohl nichts Besonderes ist. Aber seine große Liebe hat er an einer Schule im tiefen Süden der marokkanischen Pampa in Guilmim gefunden, was ja aber nur zwingend heißt, dass sie dort zur Schule gegangen ist. Wenn er je dort gewesen wäre, hätte er bestimmt etwas zu kritisieren gefunden. Es gibt auch ein Foto von einer wirklich hübschen Frau, zumindest da hat er erkannt, dass er kompromisslos ihre Schönheit anerkennen muss. Dafür ein großes Lob an die Schule:

    School Bab Sahra

    Christiaan K.
    vor 3 Jahren

    (Übersetzt von Google) Weil Rabab das schönste Mädchen in der Schule ist! (Original) Omdat rabab de mooiste meisje van de school is!

    Aber sonst ist die Welt schlecht, der Kundenservice ist schlecht, in allen Restaurants gibt es schlechtes Essen zu überhöhten Preisen und mit langen Wartezeiten, andauernd wird er aufgefordert, Maske zu tragen oder andere Corona-Bestimmungen einzuhalten.

    Eiscafé La Gondola
    Desserterie · €  

    Christiaan K.
    vor einem Jahr

    (Übersetzt von Google) Während das Eis zurückgenommen wurde, waren die Kugeln zu klein, dies ist kein echtes deutsches Eiscafé, auch von schlechter Qualität zu schlecht! (Original) Tijdje terug ijs gehaald bollen waren te klein, dit is geen echte Duits ijscafe ook van slechte kwaliteit jammer !

    Ich hoffe doch sehr, dass La Gondola in Kranenburg kein echtes deutsches Eiscafé ist, sondern echte italienische Eiskunst beherrscht.
    Auch die Läden sind schlecht, bei Netto ist er praktisch fluchtartig gegangen, weil es zu teuer war. Betrüger ist ein Wort, das in jeder zweiten Bewertung auftaucht, aber er kann auch origineller:

    Christiaan K.
    vor einem Jahr

    (Übersetzt von Google) Diese 2 dicken Schweinekoteletts können nicht fahren! Große Klappe und keine Visitenkarte für das Unternehmen selbst. (Original) Deze 2 dikke varkenschnitzels kunnen niet rijden! Grote bek en geen visitekaartje voor het bedrijf zelf.

    Eine seiner großartigen Bewertungen der Fahrweise anderer Verkehrsteilnehmer, die er unter dem Namen der Firma auf dem Auto oder der Straße abliefert, in der sie auf ihn trafen. Vermutlich hatte er keine Kennzeichen, aber das passiert ihm nicht immer, einen niederländischen Fahrer hat er unter dessen Kennzeichen bewertet. Manchmal trifft er auch nicht ganz ins Schwarze und verwechselt Firmen mit gleichen Namen. Petitessen!

    Immobilien Moll
    Immobilienmakler

    Christiaan K.
    vor einem Jahr

    (Übersetzt von Google) Ich habe tagelang versucht, sie zu erreichen und ihnen eine Voicmail zu hinterlassen. Sie antworten einfach nicht und rufen Sie nicht zurück. Willst du diese Arbeit nicht machen? Dann hör auf, weil du sehr unprofessionell bist. (Original) al dagen lang probeer ik hun te bereiken en laat ik hun een voicmail achter , ze nemen gewoon niet op en bellen je niet terug. Wil jij dit werk niet doen? Stop er dan mee want je ben zeer onprofessioneel.

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    Antwort vom Inhaber vor 4 Monaten

    Wenn Sie sich über Ihre Hausverwaltung Moll in Kevelaer beschweren, dann sollten Sie nicht das falsche Unternehmen bewerten. Wir haben die Firmierung Immobilien Moll und sind nicht als Hausverwalter tätig. Unseren Geschäftsbetrieb haben wir in Kleve. Sie bekommen von Ihrer Hausverwaltung doch einmal im Jahr eine Abrechnung mit Anschrift und Mailadresse. Dann können Sie doch im Vorfeld mal prüfen, ob die richtige Firma bewertet wird.

    An einigen Stellen kommt er auch mit dem Vorwurf des Rassismus, ohne immer zu sagen, warum. Aber im Hagebau in Kleve weiß er ganz genau, warum, und die Welt soll es auch wissen.

    Paul Swertz GmbH - Hagebaumarkt Kleve
    Baumarkt 

    Foto von: Christiaan K.
    Christiaan K. 

    vor einem Jahr

    (Übersetzt von Google) Heute bin ich in den Baumarkt gegangen, um ein Produkt zu kaufen, das ich auch in den Niederlanden bekomme. Normalerweise bin ich mit dem Produkt zufrieden. Aber diesmal nicht, weil es nicht klebte. Ich ging zurück, um es gegen das gleiche Produkt einzutauschen, das mir weitergeleitet wurde, und ich musste zu einem Mitarbeiter gehen. Ich habe die Geschichte erzählt. Und er beschuldigte mich, nicht zu wissen, wie man dieses Produkt benutzt. Während ich seit Jahren damit arbeite und wahrscheinlich ein Herstellungsfehler ist. Er nahm mir das Band mit Aggression ab und wollte zeigen, wie es gemacht werden sollte. Er schlug es hart auf den Tisch. Er murmelte und stritt bereits. Bis ich sagte, dass ich das gleiche Produkt in den Niederlanden bekomme. Er sagte wörtlich, dann solltest du zurück in die Niederlande gehen und es dort holen. Rassistische Äußerungen. und eine große Klappe kein Respekt vor den Kunden Ich habe das nicht erwartet Und ich bin seit 5 Jahren ein Kunde von Ihnen, aber ab heute werde ich nicht mehr da sein Und ich werde die Kundenkarte wegwerfen. NIE wieder

     (Original)

    Vandaag ben ik naar de bouwmarkt gegaan voor een product die ik ook in Nederland haal. Normaal ben ik tevreden over het product. Maar dit keer niet want het plakte niet. Ik ging weer terug om het voor hetzelfde product te ruilen ik werd doorgestuurd en moest ik naar een medewerker gaan. Heb het verhaal verteld. En hij beschuldigd mij dat ik niet weet hoe die product gebruikt moest worden. Terwijl ik al jaren lang ermee werkt en waarschijnlijk een fabrieksfout is. Hij pakte met agressie de plakband van me af en wilde voordoen hoe het wel moest. Hij sloeg kei hard op de tafel ermee. Hij zat al te mopperen en in discussie te gaan. Totdat ik zei dat ik hetzelfde product in Nederland haal. Zei hij letterlijk dan moet je maar terug naar Nederland gaan en daar maar gaan halen. Racistische opmerkingen dus. en een grote mond geen respect voor de klanten ik heb dit niet verwacht En ik ben al 5 jaar klant bij jullie maar vanaf vandaag kom ik er niet meer En gooi ik het klanten kaart weg. NOOIT meer

    Richtig so, nie wieder! Das ist sein Fazit unter ziemlich vielen Läden, keine Ahnung, wo er denn überhaupt noch hingehen kann oder will. Allerdings ist Christiaan auch nicht gerade zimperlich:

    Restaurant Bella Roma Breda
    Restaurant
    Breda Centrum 

    Foto von: Christiaan K.
    Christiaan K.
    vor 2 Jahren

    (Übersetzt von Google) Wir sind in 10 geschlossen, also habe ich noch 10 Minuten Zeit, um zu bestellen, sagte der Angestellte. Ich bin immer noch auf ihrer Seite, nach 2 Minuten ist das System ausgeschaltet, also rufe ich nochmal an, dass es ausgeschaltet ist und nicht weiter als 17.50 geht und nur "weiß nichts davon" ewa wissen Sie nichts davon? hier 1 Stern für den Juden am Telefon 

    (Original)

    We zijn over 10 gesloten, dus heb nog 10 min de tijd om te bestellen zei de medewerker. ik nog op hun site na 2 min staat het systeem uit, dus ik weer bellen zegt die dat het uit staat en niet verder kom dan 17,50 en net heb gebeld " weet er niks van " ewa weetje er niks van? hier 1 ster voor de jood aan de telefoon

    Aber egal, ob Italiener, Jude oder Türke, irgendwas ist immer:

    Club Flipper Hotel
    Hotel
    Yalıkavak

    Foto von: Christiaan K.
    Christiaan K. 
    vor 2 Jahren

    (Übersetzt von Google) Es ist wunderschön, nur das Barpersonal spricht ständig mit unseren Frauen. Wir haben die 2 Personen gewarnt. Er darf seine eigene Mutter ficken und nach einem Pass fragen. 

    (Original)

    Het is mooi alleen de bar medewerkers sprekem constant onze vrouwen aan. We hebben de 2 personen gewaarschuwd. Hij mag zijn eigen moeder neuken, en om paspoort vragen.

     

     

     

     


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  • Was ist wichtiger als ein drohender Krieg in der Ukraine und immer neue Rekorde auf der Corona-Highscore?

    Im Merzen der Bauer die Rösslein anspanntGestern war es in den Radionachrichten und -kommentaren, die ich auf dem Weg nach Kranenburg und zurück hörte, die Wahl von Friedrich Merz zum Parteivorsitzenden der CDU und welches Amt er vielleicht noch so beanspruchen könnte. Irgendwo hatte ich gelesen, dass er alle noch lebenden Parteivorsitzenden der CDU zum Feiern eingeladen hatte, zwei Damen aber andere Termine vorschützten. Vielleicht sind Annegret und Angela einfach nur keine Fans von Friedrich, was vermutlich auf Gegenseitigkeit beruht.

    Schnell weg hierInsgesamt ist der Friedrich sowieso kein Fan von Frauen in der Politik, auch wenn er das Gegenteil behauptet und zum Beweis auch mal eine Frau auf die Bühne lässt. Aber der Armin kommt und gratuliert brav, dabei ist es nun schon das dritte Amt, das er verliert. Bundeskanzler ist der Olaf geworden und nicht er, seinen Job in Düsseldorf hat nun der Hendrik, und er hängt in Berlin fest und hat nichts mehr zu lachen. Wie traurig es dort ist, wird er aber so richtig merken, wenn im Rheinland wieder Karneval mit allem Drum und Dran gefeiert werden kann. Ich war mal an einem Rosenmontag in Berlin und habe zufällig den Karnevalszug gesehen. Drei ärmliche Wagen, die ihre Schleife zogen am Brandenburger Tor und dabei unablässig Viva Colonia spielten. Menschen ohne Verkleidung sahen dem Treiben befremdet zu.

    Um die monothematischen Radiosendungen etwas spannender zu machen, wurde ein Auszug aus der Bewerbungsrede von Merz eingespielt, und plötzlich hatte ich das gleiche Gefühl, das mich anspringt, wenn Hendrik Wüst spricht. Ist das CDU-Rhetorik? Ist es einfach die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden? Mach nach wenigen Worten eine Kunstpause, auf keinen Fall sprich in einem normalen Rhythmus, stelle die Geduld deiner Zuhörer auf die Probe, steigere die Spannung, ob du jemals mit deinem Satz fertig wirst.

    Ich bin doch eigentlich ein geduldiger Mensch, aber das macht mich wahnsinnig. Vielleicht geht es Frau Merkel auch so und sie geht deshalb nicht mit Friedrich Merz zum Abendessen.

     


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  • Thema Nummer 1 bleibt auch im neuen Jahr das Corona-Virus und die Frage der Impfung. Wie meine liebste Kommentatorin anmerkte, spreche ich mit dem Virus bereits wie mit einer alten Bekannten. Kein Wunder, im Moment ist es einfacher, mit dem Virus Kontakt aufzunehmen als mit menschlichen Freunden und Bekannten, das Virus ist in seiner neuen Variante Omikron wohl noch kontaktfreudiger als vorher. Gleichzeitig hat es offensichtlich auch Gefallen an der Menschheit gefunden und bringt nicht mehr jeden direkt um, oder es hat das Prinzip erkannt, dass man seine beste Kundschaft am Leben lassen sollte.

    Gestern hörte ich einen Mediziner im Fernsehen darüber sinnieren, dass die Impfgegner letztlich dann auf dem Wege der Infektion zur breiten Immunität beitragen würden. Anders sind sie wohl auch nicht dazu zu bewegen, eine allgemeine Impfpflicht würde daran meiner Meinung nach nichts ändern, sondern nur die Fronten verhärten. Ich habe tatsächlich jetzt schon mehrfach das Argument gehört, dass jemand sich nicht impfen lässt, weil die Politik es verlange. Viel bessere Argumente lassen sich vielleicht auch nicht finden, inzwischen ist es offensichtlich, dass die Leute nach der Impfung nicht tot umfallen oder ferngesteuert an einem neuen Weltplan arbeiten.
    Der mediale Vorteil der Impfgegner ist ihre Furchtlosigkeit, die große Mehrheit der Menschen hat einfach Angst, mit vielen anderen dicht an dicht ohne Maske und womöglich laut brüllend durch die Straßen zu ziehen. Daher sind Gegendemos auch schwierig, ein paar Versuche mit Pappaufstellern und Menschenketten gab es aber doch. Ich hätte da mal eine Idee. Da die Demonstranten bzw. Spaziergänger sich eigentlich nur mit Polizei und Medienschaffenden anlegen, sollten diese einfach mal zu Hause bleiben, nicht zur Prügelei auflaufen und auch nicht darüber berichten, was ja aus der Menge heraus immer wieder gern aggressiv verlangt wird. Dann verliert das Wort Demonstration tatsächlich seine Bedeutung und keiner muss mehr im Regen und in der Kälte spazieren gehen.

    So aggressiv und sprachlich vulgär die Rechten auch gern auftreten, so schockiert Protest gegen die Absage der Braderie in Lille, dem jährlichen Event-Flohmarktgeben sie sich, wenn das mal jemand aus der Mitte oder von oben macht. Die ganze Welt, ja, tatsächlich die ganze Welt spricht über Macrons Interview, in dem er sagte, er wolle die Nicht-Geimpften emmerdieren. Das Wort ist schwer zu übersetzen, die New York Times versucht es mit "piss off", merkt aber an, die französische Version sei vulgärer. Mit vulgärer Sprache ist man in den USA sehr sensibel. Ein deutscher Radiosender machte heute Morgen mehrere Übersetzungsversuche, gab aber zu, dass alles zu sanft klinge, denn in "emmerder" sei das Word "merde" enthalten, was, "mit Verlaub", Scheiße hieße, aber dennoch zum alltäglichen Sprachgebrauch der Franzosen gehöre. Allein an diesen Windungen kann man erkennen, dass es schon außergewöhnlich ist, dass ein Staatspräsident , und dann auch noch ein gebildeter, eleganter und wortgewandter wie der französische, sich dieser Wortwahl bedient. Und das ganz gezielt, es ist ihm nicht etwa spontan herausgerutscht, denn das Interview wurde vom Élysée-Palast abgesegnet.

    Macron hat vielleicht hoch gepokert*, indem er denkt, der Mehrheit aus der Seele zu sprechen, die sich impfen lässt und an alle Regeln hält, aber dennoch mit wirtschaftlichen und persönlichen Einschränkungen sowie vollen Kliniken zu tun hat. In Großbritannien ist es schon soweit, dass man bei Herzinfarkt und Schlaganfall über eine Stunde auf den Krankenwagen wartet, wobei auch die Intensivstationen weitgehend belegt sind. In Frankreich jedenfalls werden die Nicht-Geimpften in Zukunft weitgehend ausgeschlossen werden von Gastronomie und Unterhaltung, auch mit Tests kommen sie dann nirgendwo mehr rein. Auf der anderen Seite sind zum Beispiel FFP2-Masken und Schnelltest nur schwer erhältlich und wenn, dann recht teuer. Kürzlich hat man sich schmerzlich durchgerungen, den Verkauf solcher Tests auch für eine begrenzte Zeit im Supermarkt zuzulassen. Merde alors!

    Wie man jemanden so richtig emmerdieren kann, zeigt gerade Australien, wo Ungeimpfte nur unter besonders definierten Bedingungen einreisen dürfen, ich denke, so eine medizinische Unverträglichkeit. Die liegt aber beim Tennisspieler Novak Djokovic nicht vor, der direkt wieder ausgewiesen werden sollte, nun aber bis Montag in einem Quarantänehotel, in dem auch Asylbewerber untergebracht werden, darauf warten darf, ob sein juristischer Protest gegen die Maßnahme Erfolg hat. Unfassbar, eigentlich gelten doch immer Sonderregeln für Fußball-, Tennis- und andere Sportmillionäre.

    * Die New York Times hat eine kluge Analyse von Macrons Schritt erstellt, nach der Macron durch seine ungewöhnliche und schockierende Aussage ganz bewusst die rechten Gegenkandidatinnen und Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl in das Thema Corona und Impfung gezwungen hat, weg von ihren gewöhnlichen Themen wie Immigration und Islamismus. Mit den Themen können sie in Frankreich Stimmen fischen, während beim Impfen und Schimpfen die meisten Franzosen eher bei Macron sind. Und mit Argumenten kann man den Rechten nicht beikommen, jetzt aber haben sie Schaum vorm Mund und können nicht anders.


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  • Happy New Year!Im Moment kann man wieder auf allen Kanälen Jahresrückblicke sehen und ich merke dabei, wie entfernt manches mir schon wieder vorkommt (Präsidentschaftswahl in den USA) und wie präsent vieles noch ist (Überschwemmungen in NRW, Rheinland-Pfalz und Belgien). Vieles aus diesem Jahr werden wir mitnehmen in die Zukunft, manches wird vielleicht besser (Corona?), anderes wird sicher schlimmer (Klimawandel, Corona?).

    Heute ist dann mal der Tag, wo ich mir überlege, wie denn mein Jahr so war und was ich mir für das nächste Jahr vornehme.

    Meine Liste ist nicht so lang:
    - Familie (Hochzeiten, Geburten, Krankheiten, Todesfälle)?
    - alte FreundInnen?
    - neue FreundInnen und Bekannte?
    - eigenes Wohlbefinden oder Krankheit?
    - Arbeit?
    - Hobbies?
    - Was habe ich gelernt?
    - Wo bin ich gewesen?
    - Natürlich, wie in jeder guten Tagesordnung: Verschiedenes.

    So ganz oberflächlich betrachtet kann ich schon mal sagen, dass ich von Corona und anderen Krankheiten verschont geblieben bin, dass ich dank des Internets Freundschaften pflegen konnte, neue Bekanntschaften sind nur wenige hinzugekommen, die Arbeit war zeitweise weniger angenehm wegen Corona, meine Hobbies habe ich ein bisschen vernachlässigt, gelernt habe ich eigentlich nicht viel, bin aber inzwischen wie alle anderen autodidaktische Virologin. Dann die wichtigste Frage: Wo bin ich gewesen? Die meiste Zeit zu Hause, auf der Arbeit und in Nütterden.
    Aber ich konnte sogar ein paar Auslandsreisen machen, Luxemburg, Frankreich und Polen. Außerdem Wesel (Preußen-Museum, Geburtshaus von Konrad Duden), Kleve (Museum Kurhaus im Beuys-Jahr), Kranenburg und Umgebung (Geburtstagsfeier im Freien), Grieth (Deichgräf), Schloss Moyland (Weihnachtsmarkt), Raesfeld (Schloss), Dülmen (Wildpferde), Herne (Stonehenge im LWL-Museum), Trier (Geburtshaus von Karl Marx), Osnabrück (Friedenssaal) und Kalkriese (Varus-Schlacht). Wenn ich nachdenke, fallen mir vielleicht noch ein paar Sachen ein, ich bin selbst überrascht, was doch noch möglich war. Nun klingen Museumsbesuche für andere nicht so spannend, aber ich liebe Museen, außerdem kann man dort meist ziemlich unbehelligt von anderen Menschen herumlaufen.
    Das wäre schon mal ein Vorsatz für 2022: Verschiebe keinen Museumsbesuch, man weiß nie, wann jemand wieder denkt, dort wäre es gefährlicher als im Fußballstadion.

    Andere Vorsätze?
    Ich will Griechisch lernen und mal wieder nach Griechenland reisen.
    Im Januar will ich unbedingt das kyrillische / griechische Alphabet wiederholen und bombenfest lernen.
    Verreisen will ich möglichst viel, aber das hängt nicht wirklich von mir ab. Auch wenn ich das griechische Alphabet mag, Delta und Omikron würde ich zur Zeit lieber meiden.

    Das wäre es vorerst, ich sehe, dass doch ein paar Leute meinen Blog verfolgen. Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch und für 2022 Gesundheit, Glück und Erfolg.


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  • Morgen ist schon Silvester, wieder ein Jahr vorbei, dem kaum jemand eine Träne nachweint. Und zum Jahresende hauen die großen und kleinen Knalltüten nochmal ein paar Böller raus.

    Positiv kann ich allerdings vermerken, dass die kleinen Knalltüten in meiner Nachbarschaft dieses Jahr offensichtlich nichts im Arsenal haben. Das wurde mir gestern Abend unvermittelt klar, als es laut knallte, aber nur einmal, vielleicht ein Auspuff oder der letzte Böller aus dem Keller. Da merkte ich erst, dass es ansonsten ruhig war. Denn in all den Jahren, seit ich hier wohne, hört man an den Tagen vor und nach Silvester permanente Explosionen. Darunter leiden die Tiere und die Nerven, die sich dieses Jahr über das Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk freuen. Im Fernsehen sah ich die verzweifelten Händler, die ihren Kram jetzt nicht loswerden, die taten mir in etwa so leid wie die Betreiber des Kraftwerks von Brokdorf, das zum neuen Jahr abgeschaltet wird. So ist das eben, manche Geschäftszweige werden mit der Zeit obsolet, wer kauft jetzt oder überhaupt noch Lebkuchen, bunte Stoffmasken oder Weihnachtsschmuck aus dem Erzgebirge.

    Zu den kleinen Knalltüten zähle ich persönlich auch unsere Gesundheitsminister, zumindest all die, deren Verlautbarungen ich so in Presse, Radio und Fernsehen mitbekomme. Mir ist schon klar, dass in den Ministerien keine Glaskugeln stehen und wissenschaftliche Erkenntnisse sich weiterentwickeln, aber so ein bisschen klare Organisation, Ratio und Methodik ist auch von Ministern nicht zuviel verlangt.

    Herrn Holetschek aus Bayern gehen so stammtischtrunkene Gedanken durch die Birne, das kann passieren, aber dann nimmt man ein Aspirin und legt sich ins Bett, statt die in ein Mikrofon zu sprechen. Kostenbeteiligung oder höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte? Mal abgesehen davon, dass Krankenkassen sowas überhaupt nicht umsetzen könnten, wo endet das dann? Zuschläge für Sportarten (Klettern, Rennen, Springen, Fußball), Gewicht (zu dünn, zu dick), Alter (zu alt, zu jung), Geschlecht (Schwangerschaft, Brust- oder Hodenkrebs) und Lebensgewohnheiten (Essen, Trinken, Rauchen, Kiffen)? Die Liste ist unendlich fortsetzbar, denn alles kann einen zum Arzt treiben. Warum nicht gleich ein Kriterium für die Triage daraus machen? Ungeimpfte nur auf die Warteliste für die Intensivstation? Holetschek ist Jurist, das macht es besonders fragwürdig.

    Aber auch ein Mediziner im Amt ist, und das ist jetzt wirklich nur meine höchst subjektive Meinung*, nicht zwangsläufig das Gelbe vom Ei. Ganz früher fand ich Herrn Lauterbach immer lustig, wenn er vor einer Kamera stand, die Frisur, die Fliege, der Tonfall. Dann kam Corona, er ließ die Fliege im Schrank und man erfuhr, dass er eigentlich Arzt war und sich auskannte. Nervig wurde er (siehe oben*), als er durch die Talkshows tingelte und in jedes Mikrophon warnte. Erstaunlicherweise war er nach der Bundestagswahl der Kandidat der Herzen für das Amt des Gesundheitsministers, und er wurde es, obwohl Olaf Scholz ihn angeblich nicht leiden kann. Vielleicht ist er auch nur der Herzenskandidat der Medien, weil er nie ein Interview verweigert. Aber das ist das Problem, auch er sollte ab und zu mal zuerst ausschlafen, nachdenken und dann reden. Auf keinen Fall sollte er mit ungeprüften und unüberprüfbaren Zahlen um sich werfen. Inzidenz um 200? Nö, ich schätze mal, in Wirklichkeit ist sie zwei- oder dreimal höher. Allein das ist ja schon eine andere Hausnummer, 400 oder 600. Als Wissenschaftler sollte man aber mit gefühlten Zahlen zurückhaltend sein. Als Minister sollte man zudem nicht alle, die einem zuarbeiten, für inkompetent erklären. Aber was treibt ihn dazu? Meiner Meinung nach (siehe oben*) ist er total verliebt in dieses Katastrophenszenario, das ihn ganz nach oben gespült hat, außerdem wünscht er sich von Herzen Maßnahmen wie Lockdown und Impfpflicht. Bei einer niedrigen Inzidenz wären diese Maßnahmen eher nicht verhältnismäßig. Übrigens sollte er sich nicht immer selbst die Haare schneiden, das wäre schon mal ein Anfang. An dem Tonfall kann er wohl nichts ändern, aber mir geht das auf den Geist.

    Das sind aber nur die kleinen Knalltüten, mit denen man sich gut arrangieren kann, von Corona-Diktatur kann nicht die Rede sein, solange alle Maßnahmen auch gerichtlich überprüft und gekippt werden können. In dem Zusammenhang fällt mir doch direkt noch Frank Ulrich Montgomery ein, im Radio gern als "Weltärztepräsident" bezeichnet, ich finde "Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes" irgendwie weniger hochtrabend. Wie auch immer, Montgomery hat ein kleines Problem mit der Gewaltenteilung: "Ich stoße mich daran, dass kleine Richterlein sich hinstellen und wie gerade in Niedersachsen 2G im Einzelhandel kippen, weil sie es nicht für verhältnismäßig halten." An dieser Wortwahl haben sich dann doch viele gestoßen und die Bundesärztekammer distanzierte sich davon.

    Viel schlimmer ist es, wenn die Gewaltenteilung eben nicht mehr funktioniert, weil sich aufgeplusterte Politiker daran stoßen, wenn Gerichte oder Medien ihre Handlungen kritisieren. Aber solche Querulanten lassen sich ja bewährtermaßen mit Militär und Polizei unschädlich machen. Manchmal auch mit Gesetzen wie in Polen und Ungarn, dann muss man sich aber die lästige EU vom Hals halten. Es ist ein ewiger Kampf, wenn man eine richtige Diktatur in Gang halten will. Nein, Polen meine ich nicht, das wird wieder. Aber zum Beispiel China und Russland hauen gerade nochmal richtig ein paar dicke Böller raus, schließen Medien und Menschenrechtsorganisationen unter fadenscheinigen Vorwänden und giften gegen die, die sie nicht mundtot machen können, ausländische Medien und Politiker.

    Ich frage mich bei all diesen Systemen, was sie eigentlich davon haben. Warum Welttheatergeht es den Taliban, Kim Jong-Un, Assad, Erdogan, Xi Jinping, Lukaschenko, Putin etc. eigentlich besser, wenn sie alle anderen unterdrücken? Sie könnten sich doch auch in einem freiheitlichen System die Taschen füllen und vermutlich ihren Reichtum viel schöner genießen. Amerikanische Milliardäre haben doch auch kein schlechtes Leben. Bei manchen verstehe ich, dass dahinter eine rückständige Ideologie steht, aber bei anderen ist es die pure Macht- und Geldgier. Oder die Angst vor dem eigenen Volk?

    Das ist eine unendliche Geschichte, ich ende hier mit dem letzten Knall, den ich gestern gehört habe. In Zukunft müssen sich Ausländer, die in Russland leben und arbeiten, regelmäßig untersuchen lassen, und zwar kostenpflichtig, ganz genau und auf alles, auch Kinder. Vermutlich werden viele jetzt Russland verlassen, weil sie keine Lust haben, sich alle paar Monate in russischen Kliniken durchchecken zu lassen. Das ist so erwartbar, dass es eigentlich Absicht sein muss. Welchen Zweck verfolgt Putin also damit? Vielleicht bringt das neue Jahr ein paar unangenehme Antworten auf die Fragen, die ich mir so stelle. 2022 hat mich jetzt schon desillusioniert. Über gute Vorsätze denke ich dann morgen nach.

     


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  • Es ist bemerkenswert, wie schnell sich der Wind drehen kann. Vor einiger Zeit meinte die Politik noch, gebetsmühlenartig versichern zu müssen, es werde keine Impfpflicht geben, jedoch müsse die Werbemaschinerie angeworfen werden, damit sich doch genügend Menschen impfen ließen.

    Nun stellt sich aber heraus, dass die Krakeeler, die man beschwichtigen wollte, in keiner Weise die Realität abbilden. Denn in den ersten Altenheimen ließen sich jeweils mehr als 90 % der Menschen impfen, sowohl bei den Insassen als auch beim Personal. Und nun werden Regierung, Gesundheitsministerium und EU heftig kritisiert, weil sie nicht mehr von dem BioNtech-Pfizer Impfstoff geordert hat. Dafür gibt es gute Gründe, zum Beispiel eine gewisse Streuung, als man noch nicht wusste, wer zuerst fertig würde mit seinem Produkt. Aber angesichts vieler Länder weltweit, die sich teuren Stoff nicht leisten können, hätte man durchaus viel mehr ordern und notfalls an diese Länder verschenken können. Meine Meinung. Aber Geiz ist geil, und das ist einer der schlechten Gründe, warum noch nicht so umfangreich geimpft wird, wie es eigentlich möglich wäre.

    nicht geimpftIn den Niederlanden zum Beispiel werden 175000 Impfdosen gelagert, aber nicht verimpft. Geplant ist ein symbolischer Impftag am 8. Januar, aber der wirkliche Impfbeginn ist der 18. Januar. Das erscheint absurd, liegt aber daran, dass die Niederlande auf den billigen Impfstoff von AstraZeneca gesetzt haben, den man im Kühlschrank aufbewahren kann. Deshalb haben sie überhaupt keine Logistik aufgebaut und wollten die Hausärzte das ganze wie bei der Grippeimpfung erledigen lassen. Was die Preise betrifft, so war ich positiv erstaunt, als ich die Grippeimpfung für meine Mutter in der Apotheke abholte: 22 €. Mit erschien das günstig. Nun habe ich gelesen, das der Corona-Impfstoff von Moderna 18 € kostet, der von BioNtech-Pfizer 12 € und der von AstraZeneca um die 4 €. So gesehen ist auch der teure Stoff noch günstig, aber anspruchsvoll in der Kühlung. Nur kann man ihn ja leider nicht auf eigene Kosten bekommen, da ist es schon ärgerlich, wenn der eigene Staat so kläglich versagt, zumal die Inzidenzzahlen in NL extrem hoch und die Krankenhäuser überlastet sind. Andererseits war der Schutz der Hochbetagten dort noch nie das Ziel der Politik.

    Leider ist auch Frankreich der Pandemie nicht gewachsen, hat hohe Infektionszahlen, obwohl oder gerade weil die Zentralregierung ihre Bürger einsperrt, gängelt und infantilisiert. Aber wenigstens sollte das System der kurzen Wege doch zu schnellen Impfungen führen. Auch das klappt so gar nicht, zudem scheint es auch noch ein Gerangel in der EU gegeben zu haben, um die französischen Entwickler von Sanofi gebührend zu berücksichtigen. Blöderweise haben die immer noch keinen wirksamen Impfstoff.

    In einem besonderen Dilemma steht gerade die AfD. Einerseits muss sie sich darüber erregen, dass ein in Deutschland entwickelter Impfstoff früher oder gleichzeitig in anderen Ländern verimpft wurde. Über den Migrationshintergrund der Entwickler muss sie dabei auch noch hinwegsehen. Andererseits verbietet es die Logik, nach Impfungen zu schreien, aber gleichzeitig vor Impfungen zu warnen, Masken zu verweigern und überhaupt die erhöhte Gefahr durch Covid19 zu negieren. Nur Logik ist offensichtlich nicht die Stärke der AfD.


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  • Herbstferien, Reisezeit, wunderbar, warme Länder besuchen ohne übertrieben zu schwitzen. Zwei Wochen, in denen mir die Welt gehört. Strand in Spanien oder Nordafrika? Café Crème und Rotwein in Frankreich oder doch Indian Summer in Nordamerika?
    Ach so, ja, da war doch was. Nicht mal in die Niederlande kann ich jetzt fahren. Nicht dass ich das wollte, denn die Niederländer gehen seit dem Beginn der Pandemie für meinen Geschmack viel zu locker mit der Ansteckungsgefahr um. Nun ist das aber auch endlich aktenkundig, die lasche nordrhein-westfälische Landesregierung kann die Augen nicht weiterhin ganz fest verschließen, denn auch das Bundesaußenministerium schaut nun auf die Risikogebiete und lässt in NL nur noch eine ungefährliche Provinz übrig.

    Nijmegen 2018

    Auch unsere Nachbarprovinz Gelderland ist ein Risikogebiet, also müsste man sich selbst nach einer kurzen Fahrt über die Grenze zwei Wochen in Quarantäne begeben. Und das würde dann auch für Niederländer gelten, da sie ja aus einem Risikogebiet einreisen. Das hatte die Zeitung De Telegraaf  folgerichtig verkündet und alle aufgeschreckt, die sich regelmäßig mit billigem Benzin oder Kaffee versorgen, je nach Seite.
    Zum 3. Oktober hatte es noch Aufforderungen aus den Niederlanden gegeben, am Feiertag nicht wie üblich zum Einkaufen über die Grenze zu fahren. War es nun Trotz oder Einsicht? Jedenfalls hielten die Deutschen sich weitgehend an die Ausladung, was wiederum zu Gejammer zum Beispiel bei Geschäftsleuten in Venlo führte. Sie befürchteten, dass die Deutschen nun ganz ausbleiben werden. Was ja inzwischen ohnehin sein müsste.
    Aber zu früh gefreut, mit dem entspannten Einkauf in Kranenburg wird es wohl nichts, denn flugs hat man für NRW den kleinen Grenzverkehr erfunden. Nun kann man wieder ohne Quarantäne hin- und herfahren, wenn man nicht länger als 24 Stunden bleibt. Hauptsache, der Euro rollt.
    Man sollte echt ab und zu mal niederländische Zeitungen lesen, das ist nicht so schwer und man bekommt doch einen guten Eindruck davon, wie unsere Nachbarn uns sehen. Dass Niederländer sich beim Gesundheitsamt melden müssen, wenn sie wegen Arbeit oder Familienbesuch nach Deutschland reisen, empfinden sie wohl als lästiges Getue:
    Moet je voor werk of familiezaken naar Duitsland? Dan kan dat, maar moet je dit wel melden bij de plaatselijke Duitse gezondheidsdienst.
    Wat een gedoe. 


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