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Mit der Verbreitung des Corona-Virus verbreitet sich auch die Angst, es gäbe nicht mehr alles zu kaufen. Das führt offensichtlich zu Hamsterkäufen, das beliebteste Objekt der Begierde ist - neben Raritäten wie Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken - Klopapier. Das finde ich merkwürdig, da die Infizierung mit Covid-19 keine Magen-Darm-Erkrankung ist. Und eigentlich ist es mir in der Realität auch gar nicht so sehr aufgefallen. In Kranenburg decken sich auch die Niederländer ein, dennoch gab es genug Toilettenpapier. Gestern war ich in Nütterden bei Netto, wo es ganz entspannt zuging und es Nudeln, Konserven und Klopapier in allen denkbaren Ausführungen gab. Also ist doch nichts dran an dem ganzen Gerede?
Nun, heute musste ich mal schnell zum Aldi, weil die Katze das Futter von Netto nicht mag. Und siehe da: Keine Nudeln, kein Reis, aber haufenweise Klopapier. Tatsächlich aber nur eine Sorte, nämlich das dünne graue. Und das wollte keiner hamstern, es lag wie Blei im Regal. So schlimm ist die Situation also noch nicht, noch kann man wählerisch sein. Und trotzdem: Es kommen harte und kratzige Zeiten auf uns zu, wenn das Virus sich weiter verbreitet.Kleines Update am 18.3.: Tatsächlich gibt es jetzt nirgendwo mehr Klopapier zu kaufen, vielleicht morgens um 8 Uhr, das werde ich nie erfahren.
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Alle Jahre wieder, oder auch alle zwei Jahre, je nach Blickwinkel, überdenke ich mein Verhältnis zu meinem Auto. Der TÜV war mal wieder dran, aber der macht mir bei meinem alten Golf überhaupt keine Sorgen. Eher beunruhigen mich gewisse Verschleißerscheinungen, aber so ist das nicht nur im Alter. Diesmal musste ich mich echt entscheiden, ob ich ihn verschrotte oder doch das Getriebe austauschen lasse, das zuletzt echt hässliche Geräusche machte. Aber ich konnte mich doch nicht trennen und habe den Golf nochmal rundüberholen lassen, nun fährt er so smooth und leise wie eh und je. Ich warte immer noch auf den großen Sprung in der Elektromobilität, vielleicht in zwei Jahren?
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Ich war kürzlich in Italien.
Soweit die Schreckensmeldung, allerdings war das nicht mal in der Nähe der Virennester, sondern nur kurz hinter der französischen Grenze in Ventimiglia. Dort findet jeden Freitag ein großer Markt statt, sehr beliebt auch bei den französischen Nachbarn. Am Freitag im Karneval war noch nicht klar, dass die Epidemie in Italien explodieren würde, aber es ist ohnehin nicht die Jahreszeit für dichtes Gedrängel auf Märkten. Ich habe auch nicht viel gekauft, nur die Handtaschenbestände etwas aufgefüllt. Ich hatte mal eine geniale schwarze Umhängetasche von diesem Markt, genau die konnte ich erneut kaufen. Ein voller Erfolg und ein schöner Nachmittag in der Sonne. Außer dem Taschenundkrammarkt ist auch die große Markthalle einen Besuch wert, genau diese wunderbaren Markthändler leiden gerade sehr unter dem Ausbleiben der französischen Kunden, aber die Zurückhaltung ist doch verständlich.
Dagegen werden die Supermärkte geplündert, auch hier in Deutschland, besonders in der Nähe von Heinsberg. Ein Foto aus dem Lidl in Grevenbroich in der Familiengruppe zeigt leere Regale. Desinfektionsmittel und Masken gibt es nicht mehr zu kaufen, nirgends. Heute las ich im Internetauftritt von Nice Matin, dass in einem Krankenhaus in Nizza alle Operationsmasken gestohlen wurden. Seltsam finde ich nur, dass man praktisch niemanden mit Maske herumlaufen sieht.
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Bei Buchstaben kenne ich mich aus mit Palindromen, aber ja, es gibt sie auch bei Zahlen. Heute ist der 02.02.2020, gestern habe ich ein paar Sachen in den Briefkasten mit Sonntagsleerung geworfen, die hoffentlich heute gestempelt werden.
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Was die deutschen Autobahnen für Hobbyraser aus aller Welt sind, das sind zum Jahresende die deutschen Supermärkte mit ihrem Feuerwerksverkauf für die Pyromanen aus unseren Nachbarländern.
In diesem Jahr habe ich es vermieden, nach Weihnachten in Kranenburg einzukaufen, das ist nämlich eine Hochburg der niederländischen Silvesterfreaks, die sich dort mit Alkohol und Böllern eindecken, weil hier alles billiger ist. Oder gibt es in Holland womöglich gar keine Böller? Im letzten Jahr habe ich ja schon den Stau vorm Eingang von Aldi gepostet, es gab sogar Ordner auf dem Parkplatz. Dazu hatte ich in diesem Jahr weder Zeit noch Lust, zudem dachte ich, die ständigen Berechnungen von Feinstaubbelastungen an Silvester würden langsam Wirkung zeigen.
Nun ja, heute Nacht hat wohl keiner mehr gerechnet, Bocholt verwandelte sich wie jedes Jahr optisch und akustisch in ein Kriegsgebiet im mittleren Osten. Ich habe ein bisschen gefilmt und ein Video an französische Freunde gesandt. Die haben das natürlich auch schon miterlebt in Deutschland, vielleicht nicht ganz so schlimm, jedenfalls bekam ich entsprechende Kommentare zurück. Mir war nicht bewusst, dass man in Frankreich nur relativ harmloses Feuerwerk zu einigermaßen hohen Preisen kaufen kann, deshalb ist Deutschland eine angesagte Adresse für Pyromanen in Grenznähe. Allerdings ist der Geheimtipp nicht ganz so geheim, in den Tagen des Böllerverkaufs gibt es ausgedehnte Kontrollen und saftige Strafen auf der französischen Seite. Für die normale Kofferraumfüllung Böller eines Bocholter Haushaltes zahlt man ca. 5000 € Strafe. Aber das scheint es auch den Elsässern wert zu sein. Auf Youtube habe ich Filmchen gefunden von Feuerwerkern, über die ein kampferprobter Bocholter nur lächeln würde. Und die eigenartigen Einkaufstipps eines Unsichtbaren, der Prospekte von Kaufland, Aldi, Norma und Lidl filmt und sich dabei was abnuschelt. In den Kommentaren wird er ernsthaft nach Links gefragt und ob man das Feuerwerk bei ihm bestellen könnte. Echt jetzt, wenn ihr es laut und bunt wollt, kommt doch einfach nach Deutschland und seht euch hier das Spektakel an, oder habt ihr Angst um eure Gliedmaßen? Weicheier, ein guter Knall sollte einem auch mal einen Finger wert sein.
Aber im Ernst, was soll das? Diese Böllerei verursacht Luftverschmutzung und Müll, kostet viel Geld, erschreckt Tiere zu Tode, schadet der Gesundheit von Menschen, verursacht Verletzungen, ist unberechenbar in der Hand von Irren, Betrunkenen und Aggressiven, ist mehr laut als schön, nicht zu vergleichen mit einem professionellen Feuerwerk oder einer Lasershow. Also wofür? Um böse Geister zu vertreiben? Geht halt in die Kirche, wenn ihr an solche Geister glaubt. Da Firmen wie Weco gut verdienen und Politiker sich nicht trauen, den Spuk zu verbieten, liegt es wohl an jedem einzelnen, mit der Böllerei aufzuhören. Somit kann man an Silvester zumindest erkennen, wer dumm und asozial ist in der Nachbarschaft, aber auch dafür braucht es eigentlich keine Böller.
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Da ich in den letzten Tage überwiegend damit beschäftigt war, Haus und Keller für eine Wassersanierung vorzubereiten, ist mir zunächst entgangen, dass mal wieder das Abendland oder zumindest unser vortreffliches Vaterland in Gefahr war. Kryptische Nachrichtenfetzen über eine geriatrische Umweltsau überhörte ich solange, bis sie sich mehrten und offensichtlich doch von einer nationalen Katastrophe zeugten. Deshalb googelte ich das böse Kinderlied, bevor es tatsächlich aus allen Kanälen verschwand, und siehe da: Ein lustiger Mädchenchor verballhornt mit sichtlich viel Spaß den Text eines ohnehin schon immer absurden Kinderliedes. Die absonderlichen Eigenschaften der besungenen Oma sind auf eine zeitgemäße und, wie auch vorher schon, übertriebene Ebene gehoben worden. Das war's dann auch schon. Die Oma hat nun nicht mehr nur ein Motorrad, sondern auch einen SUV, isst Billigfleisch und macht Kreuzfahrten. Das gibt es alles tatsächlich, man muss nur mal bei Aldi auf den Parkplatz und in die Einkaufswagen bzw. auf die attraktiven Häfen dieser Welt schauen. Und jeder weiß, dass es eine Umweltsauerei ist, aber wer dazu Lust hat, macht es eben. Daran wird auch niemand gehindert, nur sollte sich auch niemand daran stören, dass man es laut ausspricht bzw. singt.
Aber es ist wie immer, seit die Leute ein Internet haben, wiegeln sie sich und andere wegen jeder Kleinigkeit auf. Nee, jetzt nicht wegen der Kreuzfahrtschiffe, die die Luft verpesten und so schöne Städte wie Venedig in den Meeresgrund rammen, sondern wegen der singenden Kinder. Ernsthaft, das Lied wurde vom WDR zensiert, der Intendant entschuldigte sich vom Krankenbett seines alten Vaters aus, obwohl ihm genau in dem Moment doch bewusst sein musste, dass es Prioritäten gibt und er einfach hätte sagen können: "Kriegt euch wieder ein." Ein veritabler Ministerpräsident, von dem man sonst nichts, echt gar nichts hört, mischte sich in den Mimimi-Chor ein und ein Haufen Rechter, die sich sonst beschweren, dass unsere Sprache politisch korrekter würde und man Leute nicht einfach beschimpfen und diskriminieren dürfe, was man übrigens laut Gerichtsurteil eben doch darf, wenn man eine Meinung hat, demonstrierte vor dem WDR. Ach ja, die Bildzeitung schlug ebenfalls Schaum, bis er allen vorm Mund stand.
Ich vermute, jeder regte sich gezielt über ein bestimmtes Wort auf. Die Ü60er über das Wort Oma, denn hier wird ja diese wunderbare Generation in Bausch und Bogen verunglimpft. Die Rechten über das Wort Umwelt, denn das ist die Quintessenz einer links-grün-versifften Mentalität. Alle anderen Sensibelchen stören sich wohl an dem Wort Sau, obwohl Kinder heute doch noch ein ganz anderes Repertoire an Schimpfwörtern haben. Wie sagte schon Mephisto?
Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten lässt sich trefflich streiten,
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte lässt sich trefflich glauben,
Von einem Wort lässt sich kein Jota rauben.So beenden wir das Jahr 2019 dann doch noch als Volk der Dichter und Denker.
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Wie ich feststellen konnte, leide nicht nur ich unter Weihnachten bzw. dem Vorweihnachtswahnsinn. Ein Freundin, die in dieser Woche Geburtstag hat, feiert am 21.12., weil dann Wochenende ist. Kommentar einer anderen Freundin, die aus großer Entfernung auch zur Feier kommt: "Ich bin so froh, dass vor Weihnachten wenigstens noch Ruths Geburtstagsfeier ist." So viel dazu, welche Feiern man gern feiert und welche man feiern muss.
Gerade telefonierte ich mit meiner Nichte, die auch gerade ihren Geburtstag gefeiert hat inmitten von Weihnachtsdeko, weil besonders ihre kleine Tochter total auf Blingbling steht. Während des Telefonats kräht diese Tochter mit einer wichtigen Nachricht dazwischen. Was ist los? "Mama, bald ist Weihnachten."
Trockene Antwort meiner Nichte: "Ja, dieses Problem ist mir bekannt."Trotzdem werden wir heute zusammen auf den Weihnachtsmarkt von Schloss Moyland gehen, wenn der Wind sich nicht zum Hurrikan entwickelt. Da stehen viele Bäume, die man ungern auf dem Kopf oder Autodach hätte. Aber so ein Schloss in voller Beleuchtung und Dekoration mit Spielzeugeinkaufsmöglichkeiten drumherum ist doch das richtige Ambiente für eine Prinzessin aus Leidenschaft.
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